Der australische Biotech-Riese CSL hat seine Anleger mit einer radikalen Kehrtwende geschockt. Statt des erwarteten Wachstumsmarsches präsentierte das Unternehmen eine drastische Restrukturierung, Tausende Entlassungen und die Abspaltung seines Impfgeschäfts – und löste damit eine der schwersten Börsenkrisen der Firmengeschichte aus. Steckt hinter dem Kurssturz von über 20 Prozent nur kurzfristige Panik oder ein fundamentales Problem?

Radikaler Schnitt nach enttäuschendem Jahr

Auslöser der Turbulenzen waren die Jahreszahlen für 2025, die CSL Ende August vorlegte. Zwar konnte der Konzern seinen Nettogewinn um 17 Prozent auf 3 Milliarden US-Dollar steigern, doch die Kernsparte CSL Behring enttäuschte massiv. Schuld waren Reformen im US-Gesundheitssystem und der Verlust wichtiger internationaler Aufträge für Immunglobulin-Produkte. Die Folge: CSL zog seine Gewinnmargen-Prognose für Behring zurück – ein Alarmsignal für Investoren.

Doch damit nicht genug. Parallel zu den Zahlen verkündete Vorstandschef Paul McKenzie eine komplette strategische Neuausrichtung:

  • Abspaltung der Impfstofftochter CSL Seqirus bis Mitte 2026
  • Schließung von 22 Plasmaspendezentren in den USA
  • Streichung von bis zu 3.000 Arbeitsplätzen weltweit (15 Prozent der Belegschaft)
  • Neues Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 750 Millionen AUD

Märkte reagieren mit Bestrafung

Die Ankündigungen trafen die Märkte völlig unvorbereitet. Am Tag der Veröffentlichung rauschte die Aktie um 17 Prozent nach unten – über 20 Milliarden AUD an Börsenwert vernichtete die Nachricht binnen Stunden. Seitdem kämpft der Titel mit anhaltenden Verlusten und notiert nun auf dem niedrigsten Stand seit einem Jahr.

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei CSL?

Analysten zeigen sich gespalten. Während einige wie Macquarie die Reaktion für überzogen halten und weiter auf "Outperform" setzen, sehen andere die fundamentale Story in Gefahr. Bell Potter etwa stufte auf "Hold" herab. Die zentrale Frage: Kann CSL mit dem radikalen Sparkurs und der Fokussierung auf das Plasmasgeschäft tatsächlich die margenstarken Zeiten zurückholen?

Langer Weg zur Erholung

CSL selbst gibt sich optimistisch und prophezeit für 2026 immerhin noch ein Umsatzwachstum von 4-5 Prozent. Im November will das Management auf einem Kapitalmarkttag in den USA die Strategie im Detail erläutern. Bis dahin dürften die Anleger jedoch weiter in Ungewissheit bleiben.

Die Last auf McKenzies Schultern ist enorm: Gelingt es ihm nicht, die versprochenen Einsparungen von 500 Millionen US-Dollar zu realisieren und das Kerngeschäft zu stabilisieren, könnte der aktuelle Tiefkurs erst der Anfang eines längeren Abschwungs sein.

CSL-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue CSL-Analyse vom 2. September liefert die Antwort:

Die neusten CSL-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für CSL-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 2. September erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

CSL: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...