Das dürfte ein Meilenstein werden: Der US-amerikanische Krypto-Riese Coinbase hat eine entscheidende Lizenz für den europäischen Markt erhalten. Mit der neuen MiCA-Lizenz kann das Unternehmen seine gesamte Palette an Krypto-Services in allen 27 EU-Mitgliedstaaten anbieten – unter einem einheitlichen Regelwerk. Kann Coinbase damit seine Marktposition in Europa dramatisch ausbauen?

Luxemburg als Macht-Zentrale

Die Wahl fiel auf Luxemburg als europäische Zentrale – eine strategisch kluge Entscheidung. Das Großherzogtum gilt als Vorreiter bei digitalen Vermögenswerten und hat bereits mehrere Blockchain-Gesetze verabschiedet. Die luxemburgische Finanzaufsicht CSSF erteilte die begehrte Lizenz und schuf damit Rechtsklarheit nach dem neuen EU-weiten System.

Bisher war Coinbase in Europa ein Flickenteppich aus Einzellizenzen – Deutschland, Frankreich, Spanien. Diese Zersplitterung gehört nun der Vergangenheit an. Mit der MiCA-Lizenz erschließt sich dem Konzern ein einheitlicher Markt von rund 450 Millionen Menschen.

Passporting-Power sorgt für Diskussionen

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Das neue System erlaubt das sogenannte "Passporting" – Services können EU-weit angeboten werden, sobald die Lizenz in einem Mitgliedstaat erteilt wurde. Kritiker warnen jedoch: Unternehmen könnten gezielt Länder mit schwächerer Aufsicht als Lizenz-Basis wählen. Ein Vorwurf, den Luxemburg sich nicht gefallen lassen will.

Neues Krypto-Produkt startet durch

Parallel zur Lizenz-Offensive gibt es noch eine weitere Neuigkeit: An der Deutschen Börse Xetra wurde das Virtune Coinbase 50 Index ETP gelistet. Das Produkt bildet den Coinbase 50 Europe Index ab – konzipiert als Benchmark für den Krypto-Markt, vergleichbar dem S&P 500 für Aktien. Zunächst enthält der Index 21 Krypto-Assets, die vollständig physisch hinterlegt und von Coinbase verwahrt werden.

Der europäische Krypto-Markt steht vor einer neuen Ära. Mit vereinheitlichten Regeln und einem mächtigen Player wie Coinbase könnte sich die Dynamik erheblich beschleunigen.

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