Silber fährt in diesen Tagen Achterbahn – und Coeur Mining sitzt in der ersten Reihe. Nach einer Kursrally von über 200 % seit Jahresbeginn reagieren Anleger spürbar nervöser auf jede Bewegung im Edelmetall. Im Zentrum steht dabei eine Frage: Wie robust ist die Story von Coeur Mining, wenn Silber so wild schwankt und zugleich ein milliardenschwerer Merger ansteht?

Kurs unter Druck trotz starker Vorgeschichte

Am Dienstag schloss die Coeur-Mining-Aktie bei 18,26 US-Dollar und damit leicht im Minus. Auf Wochensicht steht ein moderater Rückgang von rund 2,5 %, nach einem Anstieg von knapp 25 % in den letzten 30 Tagen und über 200 % seit Jahresbeginn. Damit liegt der Titel zwar rund 7 % unter dem 52‑Wochen-Hoch, aber weit über dem 200‑Tage-Durchschnitt – ein Hinweis auf einen weiterhin intakten übergeordneten Aufwärtstrend bei gleichzeitig hoher Schwankungsbreite.

Auffällig ist, dass die Aktie zuletzt nachgegeben hat, obwohl sich der Silberpreis nach einem abrupten Rücksetzer wieder stabilisiert. Marktbeobachter werten das als Zeichen, dass nach der starken Rally Gewinne realisiert werden und die hohe Volatilität im Edelmetallsektor zusätzliche Vorsicht auslöst.

Silber-Schock als Belastungsfaktor

Im Hintergrund steht ein außergewöhnlich nervöser Silbermarkt. Zu Wochenbeginn waren die Notierungen von einem Niveau nahe Rekordhöhen um 84 US-Dollar je Unze auf etwa 75 US-Dollar abgestürzt – der stärkste Tagesrückgang seit mehr als fünf Jahren. Zwar konnte sich Silber anschließend etwas erholen, doch die abrupte Korrektur wirkt nach.

Für Produzenten wie Coeur Mining bedeutet ein solcher Rutsch, dass Bewertungsprämien schnell hinterfragt werden. Selbst wenn sich der Spotpreis stabilisiert, bleibt die Erinnerung an den scharfen Rückgang im Markt präsent. Dass die Aktie nicht sofort mit dem Metall nach oben dreht, passt zu diesem vorsichtigen Sentiment.

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Mega-Merger als zentraler Kurstreiber

Noch wichtiger als die täglichen Preisschwankungen ist für Coeur Mining derzeit jedoch der geplante Zusammenschluss mit New Gold. Das Unternehmen arbeitet an einer kompletten Neuordnung seiner Größenordnung im Markt.

  • Volumen: geplanter All-Stock-Deal über rund 7 Milliarden US-Dollar
  • Struktur: New-Gold-Aktionäre sollen je Aktie 0,4959 Coeur-Anteile erhalten
  • Anteilseigner: Nach der Fusion würden Coeur-Aktionäre etwa 62 % des kombinierten Unternehmens halten
  • Zeitplan: Eine entscheidende Aktionärsabstimmung ist für den 27. Januar 2026 angesetzt

Die Transaktion soll einen führenden nordamerikanischen Edelmetallproduzenten formen. Für 2026 wird ein gemeinsames EBITDA von rund 3 Milliarden US-Dollar in Aussicht gestellt. Damit verknüpfen sich hohe Erwartungen an Skaleneffekte und Ertragskraft – zugleich steigt aber das Integrationsrisiko deutlich, was kurzfristig für zusätzliche Unsicherheit in der Aktie sorgt.

Fundamentale Entwicklung 2025

Operativ zeigt Coeur Mining für 2025 bislang eine deutliche Verbesserung. Die zuletzt veröffentlichten Zahlen zum dritten Quartal unterstreichen das:

  • Umsatz: plus 77 % gegenüber dem Vorjahr auf 554,6 Millionen US-Dollar
  • Profitabilität: Prognose für das bereinigte EBITDA 2025 bei über 1 Milliarde US-Dollar
  • Verschuldung: Nettoverschuldung auf einen Leverage von nur 0,1x reduziert

Zwar wurde der Gewinn je Aktie (0,23 US-Dollar) leicht unter den Erwartungen (0,25 US-Dollar) verfehlt, doch die starke Umsatzdynamik zeigt, dass das Unternehmen das aktuelle Preisumfeld für Edelmetalle effektiv nutzt und gleichzeitig seine Bilanz spürbar gestärkt hat.

Analysten bleiben zuversichtlich

Trotz der jüngsten Konsolidierung ist der Ton aus dem Analystenlager überwiegend positiv. Roth Capital hat sein Kursziel jüngst von 20 auf 23 US-Dollar angehoben und die Einstufung „Buy“ bestätigt. Insgesamt rangiert die Aktie im Spektrum von „Strong Buy“ bis „Moderate Buy“ auf den gängigen Plattformen.

Gemessen am aktuellen Kursniveau um 18,26 US-Dollar ergibt sich aus dem Roth-Kursziel ein theoretisches Aufwärtspotenzial von gut einem Viertel. Dass der RSI mit etwa 50 neutral steht, passt zu diesem Bild einer Verschnaufpause innerhalb eines stark steigenden Trends, begleitet von hoher, aber nicht extrem überdehnter Markttechnik.

Ausblick: Volatilität mit klaren Terminen

Kurzfristig dürfte der weitere Kursverlauf stark davon abhängen, ob sich Silber nach der jüngsten Korrektur nachhaltig beruhigt und wieder in Richtung der vorherigen Niveaus vorarbeitet. Parallel rückt der 27. Januar 2026 als Termin für die Abstimmung über den New-Gold-Deal in den Vordergrund: Die Entscheidung über diese Fusion hat das Potenzial, die Bewertungsbasis von Coeur Mining strukturell zu verändern und damit auch die hohe Kursperformance des Jahres 2025 einzuordnen.

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