Ist ein Kursplus von 100 Prozent gut, sehr gut oder weniger gut? In der Geldbörse bzw. auf dem Depotauszug haben 100 Prozent immer das gleiche Gewicht, womit sich die Eingangsfrage an sich auch kaum stellt. Sehr wohl aber all jenen, die beim CEO/CFO-Award in der Kategorie International vorne mitspielen möchten.

In dieser Kategorie werden jene Unternehmen gesucht, die sich besser als ihre Branchenkollegen an der Börse entwickelt haben. Sich durch kluge Managemententscheidungen von einer Branchenentwicklung abkoppeln konnten. Und das unabhängig von der realen Performance der Aktie, die nur allzu oft durch Erfolgsmeldungen, aber auch jene des Scheiterns, von konkurrierenden Unternehmen beeinflusst wird - oder am Gängelband etwa der Entwicklung eines stark beeinflussenden Rohstoffkurses hängt. In dieser Kategorie ist somit die Kursverdoppelung, die alle haben, weniger wert als eine eigene Nullperformance in einem Umfeld sinkender Branchenkurse - eben durch das Tun des Managements.

Die Auswahl. Doch wer bestimmt, welche Messlatte je- weils angelegt wird? Benchmark ist jeweils der europäische Branchenindex von Bloomberg, in dem die Aktie entweder ohnehin vertreten ist (Strabag etwa im Bloomberg EMEA Engineering & Construction Index), oder es wird so getan, als ob die Aktie Mitglied wäre (Porr etwa). Ein Kalenderjahr - ergo zumeist Geschäftsjahr - war uns als Beobachtungszeitraum zu wenig, da jedes Geschäftsjahr allein schon durch die ‘verspätete’ Jahresberichtlegung eben auch immer noch ins nächste Jahr mit hineinspielt. Unser Beobachtungszeitraum war daher von Anfang 2017 bis Mitte 2018. Und um Waffengleichheit zwischen jenen Unternehmen mit einer hohen Dividendenrendite und jenen zu haben, die das Geld z.B. lieber investieren, wurde der Total Return als Maßstab genommen (Kursveränderung plus Dividendenzahlung) - wobei das ganze FX-bereinigt wurde (einige der Indizes notieren in US-Dollar). 

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