Wenn Marc Tüngler vor die Presse tritt, kommt bei einigen börsenotierten Unternehmen Deutschlands immer ein leicht mulmiges Gefühl im Bauch auf. Hat der DSW-Hauptgeschäftsführer (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz) doch seit nunmehr 16 Jahren die DSW-Watchlist mit im Gepäck: „Lassen sie uns einen Blick auf die dunkle Seite der Aktienanlage werfen, die es unbestritten natürlich durchaus auch gibt“, heißt das dann bei Tüngler. Entwickelt wurde die Liste bereits in den 90iger Jahren. Anfangs war sie als Hilfestellung für die DSW-Hauptversammlungs-sprecherinnen und -sprecher gedacht. Es ging darum, schnell erkennen zu können, bei welchen Gesellschaften es insbesondere bei der langfristigen Kursentwicklung Probleme gab. 2001 wurde die Watchlist erstmals veröffentlicht. Der erste Träger der roten Watchlist-Laterne hieß übrigens Stolberg Telecom. Das Unternehmen meldete dann auch 2002 Insolvenz an.

Thema der DSW-Watchlist sind somit die größten Kapitalvernichter der im deutschen Prime Standard notierten Aktiengesellschaften.

Notwendige Adaption. Hier hakte dann der Börse Express ein. Nach ein paar Telefonaten und diversem Mailverkehr wurde das Modell verstanden - und musste jetzt nur noch adaptiert, sprich ins Positive gedreht werden; Denn beim CEO/CFO-Award fließt der nachhaltige Anlageerfolg in die Wertung ein (in Kürze handelt es sich dabei um ein gewichtetes Total-Return-Modell über mehrere Zeiträume) - wir suchen also die sonnige Seite der Aktienanlage, die größten Kapitalvermehrer der im Wiener ATXPrime notierten Aktiengesellschaften.

Die Wahl. In die Gesamtwertung der Kategorie national floss das Ergebnis dieser Berechnung (siehe nächste Seite) zu 50 Prozent ein - für die restlichen 50 Prozent war der Jury-Entscheid verantwortlich. Und da hatten wir jene zur Stimmabgabe gebeten, die wohl am besten befähigt sind, die Leistungen der CEOs und CFOs der börsenotierten Unternehmen Österreichs zu beurteilen - die CEOs und CFOs selbst (per ‘geheimer’ Email-Wahl im August/September 2018). Ein paar Zahlen zur Relevanz: Es gibt 38 ATXPrime-Unternehmen, folglich 76 CEOs und CFOs (abzüglich einiger Doppelfunktionen wie bei s Immo...) - 70 Prozent der Jury-Mitglieder gaben ein Voting ab. 

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