Der französische Handelsriese Carrefour geht in die Offensive gegen Billigimporte aus China – und stellt sich damit an die Spitze eines europäischen Einzelhandelskriegs. CEO Alexandre Bompard fordert nichts Geringeres als eine "Trump-Steuer" von 100 Prozent auf Pakete von Plattformen wie Shein und Temu. Die aktuellen EU-Pläne? Ein "Witz", so der kämpferische Konzernchef.

"2 Euro sind ein Witz": Carrefour-Chef fordert Handelskrieg

Mit drastischen Worten attackiert Bompard die geplante 2-Euro-Gebühr für E-Commerce-Pakete bis 150 Euro Wert, die ab 2028 kommen soll. Als Präsident des französischen Einzelhandelsverbands (FCD) verlangt er stattdessen:

  • 100% Zoll auf den Warenwert von Billigimporten
  • Sofortiges Handeln statt Warten bis 2028
  • Schutz europäischer Hersteller vor "ökologisch wahnsinnigen" Niedrigpreisen

"Das ist eine Frage des Überlebens für unsere Spielzeug-, Textil- und Fachhändler", warnt Bompard. Die aktuelle Regelung würde chinesische Plattformen kaum bremsen, während europäische Läden weiter bluten.

Dividendenjuwel trotz Einzelhandelskrise?

Während sich der CEO in die Schlacht wirft, zeigt sich die Carrefour-Aktie erstaunlich stabil:

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  • Leichtes Plus von 0,24% auf 12,32 Euro
  • Knapp 4% über dem 52-Wochen-Tief von 11,85 Euro
  • Attraktive Dividendenrendite von über 8% – Spitzenreiter im CAC 40

Doch kann die hohe Ausschüttung über strukturelle Probleme hinwegtäuschen? Die Zahlen sprechen eine klare Sprache:

  • Seit Jahresanfang -9,97%
  • 22,8% unter dem 52-Wochen-Hoch
  • Deutlich unter allen wichtigen Durchschnitten (50-Tage: -8,4%, 200-Tage: -11,3%)

Wer gewinnt den Kampf um Europas Konsumenten?

Die scharfe Rhetorik zeigt: Carrefour sieht sich als Anwalt des traditionellen Einzelhandels in einem existenziellen Kampf. Während Online-Giganten mit Dumpingpreisen Kunden anlocken, warnt Bompard vor dem "wahren Preis" dieser Strategie – Arbeitsplatzverluste und ökologische Folgen.

Die große Frage: Setzt Brüssel auf Bremse oder Beschleunigung? Sollte die EU Carrefours Forderungen folgen, könnte das die Wettbewerbsbedingungen radikal verändern. Bis dahin bleibt der französische Konzern ein zwiespältiges Investment: hoch rentierlich, aber im harten Umbruch der Branche.

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