Cardano: Vorwarnung ignoriert?
Cardano steht Ende 2025 unter erheblichem Kursdruck, gleichzeitig passiert im Ökosystem so viel wie lange nicht mehr. Während der ADA-Preis in die Nähe seines Jahrestiefs rutscht, sorgt der neue Midnight-Token NIGHT für ungewöhnlich hohe Aktivität auf der Blockchain. Entscheidend ist nun, ob diese Dynamik ausreicht, um den negativen Preistrend zu bremsen.
ADA-Kurs am Tief, Marktcap schrumpft
ADA notiert heute mit 0,35 US‑Dollar auf dem Niveau seines 52‑Wochentiefs und damit rund 60 % unter dem Hoch aus dem Oktober. Auch der Abstand von gut 25 % zum 50‑Tage-Durchschnitt und ein RSI von 32,5 unterstreichen den angeschlagenen technischen Zustand.
Im Jahresverlauf ist der Token bereits um rund 70 % gefallen, die Marktkapitalisierung hat sich von über 25 auf etwa 13,5 Milliarden US‑Dollar verringert. Damit gerät der Platz in den Top 10 der Kryptowährungen zunehmend unter Druck, da Konkurrenten wie Bitcoin Cash aufschließen.
Charttechnisch hat sich auf Tagesbasis ein fallendes Keilmuster gebildet. Analysten verweisen auf bullische Divergenzen bei RSI und MACD und sehen daraus die Chance auf eine technische Erholung von bis zu 40 % in Richtung der Widerstandszone um 0,51 US‑Dollar. Bricht jedoch die Unterstützung um 0,38 US‑Dollar nachhaltig, wird ein Rücksetzer in den Bereich um 0,29 US‑Dollar als mögliches Szenario genannt.
Zusätzlich belasten Verkäufe großer Adressen: On-Chain-Daten zufolge haben sogenannte Wale in den vergangenen zwei Monaten rund 120 Millionen ADA abgegeben – parallel zu einem Kursrückgang von etwa 50 % vom Zwischenhoch bei 0,80 US‑Dollar. Diese institutionell geprägte Verkaufswelle verstärkt den kurzfristig pessimistischen Blick auf den Coin.
Midnight (NIGHT): Privatsphäre als Wachstumstreiber
Für neue Impulse sorgt dagegen Midnight, ein auf Datenschutz fokussiertes Netzwerk aus dem Cardano-Umfeld. Am 10. Dezember ging der zugehörige Token NIGHT an den Start – und hat die Erwartungen deutlich übertroffen.
NIGHT in Zahlen
- 24‑Stunden‑Volumen über 5 Milliarden US‑Dollar
- Mehr als 131.000 Cardano-On-Chain-Transaktionen mit NIGHT
- Kursplus von 135 % vom Monatstief auf 0,082 US‑Dollar
- Listings bei Binance, Bybit und OKX – erstmals für einen Cardano Native Token
Mit diesem Handelsvolumen rangiert NIGHT zeitweise auf Platz vier in der gesamten Branche, nur hinter Tether, Bitcoin und Ethereum. Die Folge: Die Handelsaktivität auf Cardano‑DEXen liegt aktuell beim Zwei- bis Dreifachen des Durchschnitts, allein in der vergangenen Woche wurden über 125 Millionen ADA auf dezentralen Börsen umgesetzt.
Cardano‑Gründer Charles Hoskinson bezeichnet Midnight als „epischen Erfolg“ und potenziell wegweisend für das gesamte Ökosystem. Technologisch setzt das Netzwerk auf Zero‑Knowledge‑Proofs, um Daten besser zu schützen. Genau dieses Thema – Datenschutz auf der Blockchain – wird von Häusern wie Coinbase und Grayscale als wichtiger Trend für 2026 hervorgehoben. Sollte sich dieser Fokus durchsetzen, könnte Midnight für Cardano zu einem zentralen Wachstumstreiber werden.
On-Chain-Daten: Aktivität sinkt, Kapital bleibt
Trotz der frischen Impulse durch NIGHT zeichnen die On‑Chain‑Kennzahlen ein zwiespältiges Bild.
Netzwerkkennzahlen
- Aktive Adressen: etwa 25.000 täglich (Rückgang von 93.000 während der Wahl‑Rally)
- Total Value Locked (TVL) in DeFi: rund 180 Millionen US‑Dollar
- TVL in ADA: etwa 500 Millionen ADA, weitgehend stabil
- Stablecoin‑Bestände: rund 38 Millionen US‑Dollar
Auffällig ist, dass der in ADA gemessene TVL relativ stabil bleibt, obwohl der Dollarwert durch den Kursrückgang sinkt. Das deutet darauf hin, dass bestehende Nutzer dem Netzwerk treu bleiben, auch wenn das Umfeld schwieriger wird. Kritiker verweisen jedoch darauf, dass etwa der Konkurrent Sui trotz nur rund einem Drittel von Cardanos Marktkapitalisierung einen mehr als 4,5‑mal so hohen TVL aufweist – ein Argument, das Zweifel an der aktuellen Bewertung nährt.
Entwicklungsfortschritte trotz Gegenwind
Auf technischer Ebene hält Cardano den Kurs und arbeitet seine Roadmap weiter ab. In den vergangenen Wochen wurden mehrere Updates und Projekte vorangetrieben:
Wichtige Neuerungen
- Hydra v1.2.0: Einführung der „SafeClose“-Funktion für sichereres Schließen von Layer‑2‑Kanälen
- Nested Transactions: Haskell‑Definition und CDDL‑Spezifikation durch das Ledger‑Team abgeschlossen
- Lace Wallet v1.32: Neues Benachrichtigungszentrum und Integration der Midnight‑Foundation für NIGHT‑Holder
- Mithril: Fortschritte bei SNARK‑freundlicher STM‑Bibliothek und Mechanismen zur Aggregator‑Entdeckung
- Project Catalyst Fund15: In der Community‑Review‑Phase mit 761 eingereichten Vorschlägen
Parallel arbeitet das Team an der sogenannten Pentad‑Proposal, die Tier‑1‑Stablecoins und Oracles auf Cardano bringen soll. Ziel ist es, das DeFi‑Angebot auszubauen und die Nutzbarkeit des Netzwerks konkret zu erhöhen.
Entwickler-Ökosystem
Laut der Developer Ecosystem Survey 2025 der Cardano Foundation dominiert Aiken als Sprache für Smart Contracts, mehr als drei Viertel der befragten Entwickler nutzen sie. Darüber hinaus spielen TypeScript (15 %), JavaScript (13 %) und Python (10 %) eine wichtige Rolle.
Bei den Anwendungstypen liegen Lösungen für Identität und Authentifizierung vorn, gefolgt von DeFi‑Projekten. Das unterstreicht, dass Cardano weiterhin stark auf Infrastruktur‑ und Vertrauensanwendungen setzt, nicht nur auf klassische Trading‑ oder Meme‑Cases.
Institutionelle Perspektive und ETF-Status
Auf Produktebene bleibt Cardano in einem speziellen Zwischenstatus. Zwar existiert – anders als bei Dogecoin – bislang kein in den USA gelisteter Spot‑ETF auf ADA, trotzdem taucht der Token in vielen professionellen Strukturen auf.
ETF‑Analyst James Seyffart weist darauf hin, dass ADA als einziges Asset in allen sechs von ihm untersuchten Krypto‑Index‑ETPs enthalten ist. Das signalisiert, dass institutionelle Anbieter Cardano trotz der schwachen Kursentwicklung als langfristig relevante Größe wahrnehmen.
In wichtigen Wachstumsmärkten wie Indien gehört ADA zudem zu den zehn am häufigsten gehaltenen Kryptowährungen und liegt dort in der Verbreitung inzwischen vor Solana und Polygon. Mehrere spezielle Cardano‑ETF‑Anträge befinden sich nach wie vor im Prüfprozess der US‑Börsenaufsicht SEC – eine Genehmigung wäre ein klarer zusätzlicher Zugangskanal für Kapital.
Fazit: Zwischen Bewertungsdruck und Ökosystem-Chance
Unterm Strich steht ADA derzeit unter starkem Bewertungsdruck: Der Kurs testet das Jahrestief, der technische Trend ist klar abwärtsgerichtet und Verkäufe großer Adressen verstärken den Gegenwind. Gleichzeitig zeigt das Netzwerk robuste Grundstrukturen – der in ADA gemessene TVL bleibt stabil, Entwickler und Community liefern regelmäßig Fortschritte, und mit Midnight ist ein Projekt gestartet, das Cardano direkt in ein wachsendes Zukunftsthema wie Blockchain‑Privacy hineinzieht.
Die nächsten Monate dürften dadurch vor allem vom Zusammenspiel zweier Faktoren geprägt sein: Gelingt es, die hohe Aktivität rund um NIGHT und die technischen Updates in dauerhaft höhere Nutzung und TVL‑Zuwächse zu übersetzen, kann das die aktuelle Schwächephase abschwächen. Bleibt diese Entwicklung aus, bleibt ADA trotz aller Ökosystem‑Stärke anfällig für weitere Korrekturen.
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