Cardano: Unterschätzte Hindernisse?
Cardano steht Ende 2025 unter erheblichem Preisdruck, während gleichzeitig der Start des neuen Midnight-Ökosystems für enorme Aktivität sorgt. Auf der einen Seite schwächelt ADA nahe seinen Jahrestiefs, auf der anderen Seite dominiert der NIGHT-Token kurzfristig die Handelsvolumina. Wie passt dieses Bild zusammen – und was bedeutet es für die Perspektiven des Projekts?
Preisniveau und Marktbild
ADA notiert aktuell bei rund 0,37 US‑Dollar und damit deutlich unter dem 50‑Tage-Durchschnitt von 0,46 US‑Dollar. In den vergangenen 30 Tagen hat der Coin knapp 10 % verloren, auf Wochensicht liegt das Minus bei rund 6,5 %. Der Abstand zum 52‑Wochen-Hoch von 0,87 US‑Dollar beträgt über 57 %, während die Notierung nur wenige Prozent über dem jüngsten Jahrestief von 0,35 US‑Dollar liegt.
Der Relative-Stärke-Index (RSI) liegt mit 32,5 im unteren Bereich und signalisiert, dass die Verkaufswelle bereits weit fortgeschritten ist, aber formal noch nicht tief im „überverkauften“ Bereich. Die hohe annualisierte 30‑Tage-Volatilität von gut 70 % unterstreicht, wie nervös der Markt derzeit agiert.
Technische Signale: Bärischer Druck dominiert
Aus technischer Sicht häufen sich die Warnsignale. Analysten verweisen vor allem auf den Monats‑MACD, der auf bärisch gedreht ist. In der Vergangenheit ging ein solches Signal bei Cardano teils größeren Kursrückgängen voraus. Auf Wochenbasis handelt ADA klar unter den relevanten gleitenden Durchschnitten, was auf anhaltend schwaches Momentum in mehreren Zeithorizonten hindeutet.
Wichtige Punkte aus der Chartperspektive:
- Monats‑MACD: Bärisches Crossover, Histogramm unter null
- Preis unter zentralen gleitenden Durchschnitten (9‑ und 21‑Wochen‑EMA im Originalkontext)
- Momentum-Indikatoren wie der Awesome Oscillator im negativen Bereich
Einige Marktbeobachter sehen im Bereich um 0,23 US‑Dollar eine mögliche nächste Unterstützungszone, falls sich historische Muster wiederholen. Gleichzeitig verweisen technisch orientierte Analysten aber auch auf eine andere Lesart: Auf dem Tageschart soll sich ein fallendes Keilmuster gebildet haben – eine Struktur, die häufig als potenzielle Umkehrformation nach unten interpretiert wird. Zudem wurden bei RSI und MACD bullische Divergenzen beschrieben, also ein nachlassender Abwärtsdruck trotz neuer Tiefs im Kurs. Im positiven Szenario könnte daraus ein Erholungspotenzial in Richtung eines Widerstands um 0,51 US‑Dollar abgeleitet werden, was grob einem Anstieg von etwa 40 % gegenüber dem aktuellen Niveau entspräche.
Damit prallen derzeit zwei technische Lager aufeinander: übergeordnete bärische Signale versus lokale Muster, die eine Erholung nicht ausschließen.
Derivatemarkt und Großinvestoren
Auch im Futures-Markt zeigt sich Zurückhaltung. Das offene Interesse in ADA-Futures ist im Jahresverlauf von über 1 Milliarde US‑Dollar auf rund 660 Millionen US‑Dollar gesunken. Dieser Rückgang deutet auf weniger gehebelte Wetten und eine geringere Überzeugung unter kurzfristig orientierten Tradern hin.
On‑Chain‑Daten im Originalkontext legen zudem nahe, dass größere Adressen („Whales“) in den vergangenen zwei Monaten rund 120 Millionen ADA verkauft haben. Solche Abgaben verstärken typischerweise den Verkaufsdruck, gerade in ohnehin schwächeren Marktphasen.
Stimmungsdaten von Marktdiensten werden als überwiegend negativ beschrieben. In Summe entsteht damit das Bild eines Marktes, in dem sowohl Spot‑ als auch Derivate-Seite eher defensiv agieren.
Midnight und NIGHT: Viel Volumen, viel Volatilität
Während der ADA‑Kurs unter Druck steht, sorgt der Start des Midnight‑Ökosystems für Schlagzeilen. Mit dem Launch des NIGHT‑Tokens am 9. Dezember 2025 hat Cardano einen neuen Baustein im Bereich datenschutzorientierter Anwendungen freigeschaltet.
Der Start verlief jedoch äußerst holprig: Vom anfänglichen Kurs um 0,105 US‑Dollar fiel NIGHT am ersten Tag bis auf 0,0232 US‑Dollar – ein Einbruch von fast 78 %. Zwar wurde intraday auch ein Allzeithoch von 0,1185 US‑Dollar markiert, doch nachhaltig war diese Bewegung nicht. Seitdem pendelt der Token in einer breiten und sehr volatilen Spanne zwischen etwa 0,06 und 0,10 US‑Dollar und liegt damit weiterhin klar unter dem Ausgabepreis.
Auffällig ist das enorme Handelsvolumen: Am 22. Dezember schob sich NIGHT beim 24‑Stunden‑Volumen zeitweise auf Platz vier weltweit und überholte etablierte Coins wie XRP und Solana. Laut den vorliegenden Informationen ist dieses Volumen aber stark von Airdrop-Effekten und kurzfristiger Spekulation geprägt. Von einer gefestigten, organischen Nachfrage kann zu diesem frühen Zeitpunkt kaum die Rede sein.
Cardano‑Gründer Charles Hoskinson gibt sich dennoch zuversichtlich. Er betont, Midnight werde Cardano nicht verdrängen, sondern das DeFi‑Ökosystem deutlich ausweiten. Technisch setzt Midnight auf eine Dual‑State‑Architektur: Öffentliche und private Daten werden getrennt, können aber kontrolliert offengelegt werden. Zielgruppe sind insbesondere Unternehmen und institutionelle Nutzer, die Datenschutz und Compliance verbinden wollen.
Vision 2030 und Entwicklerbasis
Parallel zur Kursdebatte arbeitet das Ökosystem an einer langfristigen Ausrichtung. Die Intersect Product Committee hat mit „Vision 2030“ ambitionierte Ziele für das Netzwerk formuliert:
- Rund 324 Millionen Transaktionen pro Jahr
- 1 Million aktive Wallets pro Monat
- Total Value Locked (TVL) von etwa 3 Milliarden US‑Dollar bis 2030
- Service-Zuverlässigkeit von 99,98 % Uptime
Die Strategie markiert einen bewussten Schritt weg vom reinen Forschungsfokus hin zu einem stärker kommerziell ausgerichteten Plattform-Modell, das Cardano als „Betriebssystem“ für Unternehmen positionieren soll.
Eine Entwicklerumfrage von 2025 zeichnet zusätzlich ein Bild der technischen Basis:
- Am häufigsten genutzte Sprachen: TypeScript (15 %), JavaScript (13 %), Python (10 %)
- Über 75 % der Befragten nutzen Aiken für Smart-Contract-Entwicklung
- Schwerpunkte bei DApps liegen auf Identität und Authentifizierung
- Rund drei Viertel der Teilnehmenden arbeiten beruflich mit Cardano
Diese Daten deuten darauf hin, dass Cardano trotz Kursdruck weiterhin auf ein engagiertes Entwicklerumfeld bauen kann – ein Punkt, den viele Langfrist-Investoren genau beobachten.
Interoperabilität und Cross-Chain-Ansatz
Ein weiterer strategischer Baustein ist der ausgeprägte Fokus auf Interoperabilität. Hoskinson spricht offen über Pläne, auch auf anderen Netzwerken wie Solana oder XRP zu bauen. Dieser Ansatz unterscheidet sich deutlich von der oft stark abgeschotteten Haltung vieler Krypto-Communities.
Im Rahmen des Midnight‑Launches wurde ein Cross‑Chain‑Verteilungsmodell für NIGHT umgesetzt: Die vollständige Menge von 24 Milliarden Tokens wird über acht große Ökosysteme verteilt, darunter Bitcoin, Ethereum, Solana, BNB Chain und Cardano. Ziel ist es, eine gemeinsame Privacy‑Schicht über mehrere Chains hinweg zu etablieren, statt sämtliche Aktivität auf Cardano zu bündeln. Gelingt dieser Brückenschlag, würde das Projekt deutlich über die eigene Chain hinausreichen.
Fazit: Druck im Kurs, Aktivität im Ökosystem
Zum Jahresende 2025 steht Cardano in einem Spannungsfeld: Der ADA‑Kurs bewegt sich nahe den Jahrestiefs, technische Indikatoren und ein rückläufiges Derivateinteresse sprechen zunächst für ein fragiles Umfeld. Gleichzeitig zeigen der Start von Midnight, die ambitionierte Vision 2030, die aktive Entwicklerbasis und der deutliche Interoperabilitätsfokus, dass sich das Projekt strategisch weiterentwickelt.
Für die kommenden Monate werden zwei Fragen zentral sein: Hält der Bereich knapp über dem Jahrestief, sodass sich die im Chart skizzierte Erholungschance in Richtung 0,51 US‑Dollar entfalten kann, oder setzt sich das übergeordnete bärische Muster mit Kurszielen im Bereich von 0,23 US‑Dollar durch? Die Antwort wird maßgeblich davon abhängen, ob es Cardano gelingt, die neuen Ökosystem-Bausteine wie Midnight in reale Nutzung und nachhaltige Nachfrage nach ADA zu übersetzen.
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