Bitcoin: Wichtige Marke
Bitcoin geht mit gemischten Signalen in den Jahresendspurt. Einerseits fließen Milliarden über ETFs ins System, andererseits bröckelt die Nachfrage aus den USA, während verschiedene Anlegergruppen Gewinne mitnehmen oder unter Druck verkaufen. Entscheidend ist nun, ob die Krypto-Leitwährung eine zentrale Unterstützungszone halten kann – denn dort liegt der durchschnittliche Einstieg vieler ETF-Investoren.
Technische Lage und Schlüsselniveaus
Bitcoin notiert aktuell bei rund 85.450 US-Dollar und damit klar unter seinem 52‑Wochen-Hoch von Anfang Oktober. Gegenüber dem Stand von vor einer Woche hat der Kurs gut 7 % verloren, der Abstand zum 50‑Tage-Durchschnitt beträgt knapp 10 %. Der RSI von 38 signalisiert, dass der Markt in Richtung überverkauftes Terrain rutscht, ohne bereits in einem Extrembereich zu sein.
Aus technischer Sicht rückt die Zone zwischen 85.000 und 87.000 US-Dollar in den Fokus. Sie gilt als wichtige Unterstützung, weil sie laut On-Chain-Daten ungefähr dem durchschnittlichen Einstandskurs der US-Spot-ETF-Halter entspricht. Verteidigen Käufer diesen Bereich, wäre ein Rebound in Richtung 95.000 bis 96.000 US-Dollar denkbar. Rutscht der Kurs jedoch deutlich darunter, wächst der Druck auf ETF-Investoren, ihre Positionen mit Verlust zu schließen – was weiteren Verkaufsdruck auslösen könnte.
ETF-Ströme: Rekordvolumen trotz Abkühlung
2025 war ein Schlüsseljahr für die institutionelle Adaption von Bitcoin, doch im vierten Quartal kühlt die Dynamik spürbar ab. Bitcoin-ETFs verzeichneten im Dezember Nettoabflüsse von rund 300 Millionen US-Dollar, während konkurrierende Krypto-Assets wie Solana parallel deutliche Zuflüsse meldeten.
Trotz der jüngsten Kurskorrektur zeigt sich jedoch, wie tief Bitcoin inzwischen im traditionellen Finanzsystem verankert ist. So hat BlackRocks iShares Bitcoin Trust (IBIT) im laufenden Jahr rund 25 Milliarden US-Dollar an Zuflüssen eingesammelt. ETF-Analysten werten das als bemerkenswerte Größenordnung in einem Jahr mit schwächerer Kursentwicklung und sehen darin ein Zeichen, dass regulierte Produkte für viele institutionelle Anleger der bevorzugte Zugang zu Bitcoin bleiben.
Die Kehrseite: Wenn das durchschnittliche Kostenniveau dieser ETF-Anleger nun erreicht ist, steigt die Bedeutung der genannten Unterstützungszone. Ein Bruch darunter könnte kurzfristig ausgerechnet diese Investoren zu Verkaufskandidaten machen.
Marktstimmung und On-Chain-Daten
Auf der Nachfrageseite zeigen Indikatoren eine deutliche Zurückhaltung in den USA. Der Coinbase Premium Index, der die Preisunterschiede zwischen Coinbase und anderen Börsen misst, ist tiefer in den negativen Bereich gerutscht. Das deutet darauf hin, dass US-Investoren weniger bereit sind, das aktuelle Kursniveau aktiv zu kaufen. Insgesamt wirkt die Stimmung damit eher vorsichtig bis leicht bärisch.
On-Chain-Daten zeichnen ein differenziertes Bild der Angebotsseite:
- Langfristige Halter (LTHs) realisieren verstärkt Gewinne und geben Coins ab, die sie deutlich günstiger eingesammelt hatten.
- Kurzfristige Halter (STHs) werden aus dem Markt gedrängt, weil sie bei Kursen weit unter dem Peak von 126.000 US-Dollar Verluste realisieren müssen.
- ETF-Investoren befinden sich nahe an der Gewinnschwelle – ein weiterer Rückgang könnte sie kippen lassen und zusätzliche Verkäufe anstoßen.
Diese Kombination aus Gewinnmitnahmen, erzwungenen Verkäufen und einem potenziell nervösen ETF-Segment sorgt für ein angebotslastiges Umfeld. Von einem belastbaren Boden bei 85.000 US-Dollar zu sprechen, wäre daher noch verfrüht.
Regulierung und Makro-Faktoren
Parallel zum Marktgeschehen verändert sich der regulatorische Rahmen, allerdings langsamer als viele Marktteilnehmer erhofft hatten. In den USA wurde eine umfassende Gesetzgebung zur Marktstruktur von Kryptowerten auf 2026 verschoben. Hinzu kommt der angekündigte Rückzug von Senatorin Cynthia Lummis, einer der prominentesten Bitcoin-Befürworterinnen im Kongress. Beides nährt Unsicherheit darüber, wie klar und freundlich das regulatorische Umfeld in den kommenden Jahren ausfallen wird.
In Großbritannien nimmt derweil ein umfassendes Krypto-Regelwerk Gestalt an, das bis 2027 volle Klarheit bringen soll. Diese Entwicklung könnte für international agierende Institutionen sowohl Chancen als auch zusätzliche Hürden schaffen – je nachdem, wie streng oder innovationsfreundlich die endgültigen Vorgaben ausfallen.
Ein weiteres Thema, das wieder auf die Agenda rückt, ist Quantencomputing. Aktuell sehen Experten keine unmittelbare Bedrohung für Bitcoins Kryptografie. Doch institutionelle Investoren mit sehr langen Anlagehorizonten verlangen zunehmend belastbare Szenarien, wie das Netzwerk auf potenzielle technologische Sprünge reagieren könnte. Das Thema bleibt damit ein langfristiger Risikofaktor im Hintergrund.
Analystenerwartungen und Netzwerkbasis
Auf Seiten der klassischen Finanzhäuser fallen die Einschätzungen unterschiedlich aus:
- Citigroup nennt ein Basisszenario mit einem Bitcoin-Kurs von 143.000 US-Dollar, unter der Annahme anhaltender ETF-Zuflüsse und robuster Aktienmärkte.
- Fidelity-Stratege Jurrien Timmer rechnet mit einem eher unspektakulären Jahr 2026 und sieht den traditionellen Vierjahreszyklus bei Bitcoin weiterhin als wirksam an.
- Bitwise geht hingegen davon aus, dass genau dieser Zyklus 2026 durchbrochen werden könnte – mit der Möglichkeit neuer Höchststände bei zugleich geringerer Volatilität.
Fundamental bleibt das Netzwerk stabil und wächst weiter. Rund 19,94 Millionen der maximal 21 Millionen Bitcoin sind im Umlauf, die Blockbelohnung liegt nach dem jüngsten Halving bei 3,13 BTC. Die Hashrate von über 1.050 EH/s steht für eine hohe Sicherheit aus Sicht der Miner, die Blockhöhe nähert sich der Marke von 921.000. Diese Kennzahlen unterstreichen die robuste technische Basis, auch wenn der Markt kurzfristig schwankt.
Fazit: Entscheidende Unterstützungszone
Zum Jahresende 2025 steht Bitcoin an einem zentralen Preisniveau, an dem sich kurzfristig Angebot und Nachfrage neu sortieren. Die Unterstützungszone um 85.000 bis 87.000 US-Dollar trifft auf den durchschnittlichen Einstand vieler ETF-Anleger, während US-Nachfrageindikatoren schwächeln und langfristige Halter weiter Kasse machen. Hält dieser Bereich, ist eine Erholung in Richtung der 95.000er-Region ein realistisches Szenario; ein klarer Bruch darunter würde hingegen die Tür für eine weitere Korrektur öffnen und könnte zusätzliche Verkäufe aus dem ETF-Lager nach sich ziehen – genau an dieser Schwelle entscheidet sich der Start ins Krypto-Jahr 2026.
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