Bitcoin: Unveränderte Richtlinien?
Bitcoin steckt zum Jahresende in einer zähen Korrekturphase. Nach dem Rekordhoch im Oktober hat der Markt deutlich Luft abgelassen, während der Handel rund um Weihnachten im Feiertagsmodus läuft. Spannend ist dabei weniger der aktuelle Kurs selbst, sondern der Bruch zwischen kurzfristigem Druck durch ETF-Abflüsse und langfristigen Aufstockungsplänen von Unternehmen. Wie robust ist diese Mischung aus kurzfristiger Schwäche und strategischer Nachfrage?
Volatile Feiertage und technische Marken
Rund um Weihnachten zeigt sich ein typisches Bild für Kryptowährungen: dünne Orderbücher, aber bewegte Kurse. Bitcoin pendelt aktuell in einer engen Spanne um die 88.000 US‑Dollar und liegt damit rund 30 % unter dem Allzeithoch von etwa 126.000 US‑Dollar aus dem Oktober.
Ein Ereignis sorgte heute für besondere Aufmerksamkeit: Auf Binance kam es beim Handelspaar BTC/USD1 zu einem sogenannten „Flash Crash“. Der Kurs rauschte dort kurzzeitig auf rund 24.000 US‑Dollar ab – ein Ausreißer, der klar vom restlichen Markt entkoppelt war. Analysten werten dies als lokales Mikrostruktur-Problem durch fehlende Tiefe im Orderbuch dieser spezifischen Handelsstrecke. Der weltweite Spotpreis blieb zugleich stabil über 86.500 US‑Dollar.
Technisch betrachtet verteidigt Bitcoin derzeit die Zone um 87.500 US‑Dollar. Ein Bruch der lokalen Unterstützung bei 85.500 US‑Dollar könnte den Abwärtstrend allerdings beschleunigen und den Weg in Richtung der psychologisch wichtigen 80.000‑Dollar-Marke öffnen. Mit einem RSI um 38 und einem Kurs von 87.820 US‑Dollar notiert Bitcoin zudem leicht unter seinem 50‑Tage-Durchschnitt, was den fortgesetzten Korrekturmodus unterstreicht.
ETF-Abflüsse belasten Stimmung
Auf der institutionellen Seite dominiert zum Jahresende klar die Defensive. US‑Spot-Bitcoin-ETFs verzeichnen ihre längste Serie von Mittelabflüssen seit dem dritten Quartal. Die heute bestätigten Daten zeigen: Der Druck aus diesem Lager ist beträchtlich.
- Am 24. Dezember flossen per Saldo rund 175,3 Mio. US‑Dollar aus Bitcoin‑ETFs ab.
- Marktführer BlackRock IBIT steuerte mit Abflüssen von 91,37 Mio. US‑Dollar mehr als die Hälfte dazu bei.
- Es ist der fünfte Tag in Folge mit Nettoabflüssen – ein klares Signal für Risikoreduzierung vor dem Jahresende und der anstehenden Optionsfälligkeit.
Strategisch dürfte dabei vor allem die große Options-Expiration am 26. Dezember eine Rolle spielen: Optionen im Volumen von rund 23 Mrd. US‑Dollar laufen aus. In Kombination mit steuerlich motivierten Gewinnmitnahmen und Verlustrealisierungen („Tax-Loss Harvesting“) entsteht so ein Umfeld, in dem Aufwärtsbewegungen kurzfristig ausgebremst werden können.
Unternehmen kaufen die Schwäche
Parallel zu den ETF-Abflüssen zeigt sich jedoch eine andere, langfristig orientierte Seite des Marktes: Unternehmen nutzen die niedrigeren Kurse, um ihre Bitcoin-Bestände systematisch auszubauen.
Matador Technologies: Kanadischer Aufbauplan
Die kanadische Matador Technologies hat bereits am 22. Dezember von der Ontario Securities Commission grünes Licht für eine Kapitalmaßnahme erhalten. Das Unternehmen darf über Aktienverkäufe bis zu 58 Mio. US‑Dollar einwerben.
- Die Mittel sollen explizit in den Ausbau der eigenen Bitcoin-Reserve fließen.
- Ziel ist es, bis Ende 2026 insgesamt 1.000 BTC zu halten.
- Mittelfristig peilt Matador sogar 6.000 BTC bis 2027 an.
Damit reiht sich Matador in die Gruppe börsennotierter Firmen ein, die sich stark am Vorbild von MicroStrategy orientieren und Bitcoin als strategische Bilanzposition aufbauen – und das trotz laufender Kurskorrektur.
Metaplanet: Japanische Langfrist-Offensive
Noch ambitionierter präsentiert sich Metaplanet aus Japan, oft als „Asia MicroStrategy“ bezeichnet. Die Aktionäre haben einem Plan zugestimmt, bis 2027 insgesamt 210.000 BTC zu erwerben – rund 1 % des gesamten maximalen Bitcoin-Angebots.
Dieses Ziel skizziert eine erhebliche strukturelle Nachfrage auf Unternehmensseite. Auch wenn die Umsetzung über mehrere Jahre gestreckt ist, zeigt sich hier deutlich: Während institutionelle ETF-Anleger aktuell Kapital abziehen, stellen sich einzelne Firmen auf einen Bitcoin-Bestand in ganz anderen Dimensionen ein.
Regulatorische Weichenstellungen
Parallel zur Marktdynamik verändert sich 2025 weiter das regulatorische Umfeld – ein Faktor, der vor allem für die mittlere bis lange Frist entscheidend ist.
- In Russland arbeiten die großen Börsen MOEX und SPB an regulierten Krypto-Handelsangeboten für 2026. Grundlage ist ein neues Rahmenwerk der Zentralbank, das einen Teil des geschätzten jährlichen Krypto-Transaktionsvolumens von 376 Mrd. US‑Dollar in regulierte Bahnen lenken soll.
- In den USA bleibt die im März 2025 eingerichtete strategische Bitcoin-Reserve ein Thema. Rund 200.000 BTC liegen dort, doch der aktuelle Zyklus zeigt: Allein die Existenz einer staatlichen Reserve garantiert keinen Kursboden. Marktteilnehmer passen daher ihre Erwartungen an staatlich gestützte Preisuntergrenzen nach unten an.
Diese Entwicklungen unterstreichen, dass Bitcoin zunehmend in regulierte Strukturen eingebettet wird – ohne dass damit automatische Schutzmechanismen für Anleger verbunden wären.
Blick auf den Jahresausklang
Kurzfristig richtet sich der Fokus klar auf den 26. Dezember: Das Auslaufen der Optionen im Volumen von 23 Mrd. US‑Dollar fällt zusammen mit ETF-Abflüssen und steuerlich motivierten Umschichtungen. In Summe spricht das für anhaltenden Druck auf die Kurse, zumal die Korrektur seit dem Oktoberhoch noch nicht vollständig abgebaut wirkt.
Auf der anderen Seite stehen konkrete und teils sehr große Kaufprogramme von Unternehmen wie Matador Technologies und Metaplanet, die ihre Ziele bis 2026/2027 klar definiert haben. Für den Moment bleibt entscheidend, ob die Unterstützung um 85.500 US‑Dollar hält – ein Bruch dieser Marke würde die Wahrscheinlichkeit eines Tests der 80.000‑Dollar‑Zone deutlich erhöhen, während eine Stabilisierung hier die Grundlage für eine Erholung im neuen Jahr legen könnte.
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