Bitcoin: Richtungsentscheidung
Kurz vor Jahresende steht Bitcoin vor einem der wichtigsten Termine des Jahres: Dem größten Optionsverfall in seiner Geschichte. Terminkontrakte im Volumen von rund 23,6 Milliarden US‑Dollar laufen heute aus und könnten die zuletzt eher seitwärts laufende Kryptowährung kräftig durchschütteln. Im Fokus steht die Frage, ob dieser „Knotenlöser“ genug Dynamik bringt, um den zähen Seitwärtstrend zu verlassen.
Optionen-Expiry als Belastung und Chance
Der Marktaufbau wirkt derzeit defensiv, aber geordnet. Händler verteidigen vor allem die Unterstützungszone zwischen 85.000 und 87.000 US‑Dollar, während auf der Oberseite der Bereich knapp unterhalb von 90.000 US‑Dollar als hartnäckiger Widerstand gilt.
Haupttreiber des heutigen Geschehens ist der massive Verfall von Bitcoin-Optionen auf Plattformen wie Deribit. Besonders beachtet wird der sogenannte „Max-Pain“-Bereich – das Kursniveau, bei dem die meisten Optionen wertlos auslaufen würden. Schätzungen sehen diesen Korridor deutlich höher, grob zwischen 88.000 und 96.000 US‑Dollar.
Theoretisch tendieren Kurse rund um den Verfall in Richtung dieses Max-Pain-Niveaus. Praktisch bremst allerdings anhaltender Verkaufsdruck am Kassamarkt diese Bewegung aus, sodass Bitcoin bisher unterhalb der 90.000‑Dollar-Marke gefangen bleibt. Der aktuelle Kursabstand von knapp 29 % zum 52‑Wochen-Hoch verdeutlicht, dass der Titel trotz jüngster Stabilisierung weiter von seinem Rekordniveau entfernt ist.
Institutionelle Ströme und On-Chain-Signale
Auf der Blockchain-Seite zeigt sich ein gemischtes Bild aus Absicherung und Verteilung durch große Adressen.
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Whale-Aktivität: Auffällig sind größere Zuflüsse auf Börsen, ein klassisches Signal für mögliche Verkäufe oder die Hinterlegung als Sicherheiten. Besonders ins Auge fällt eine Transaktion von BlackRock: Der Vermögensverwalter überwies am 24. Dezember 2.292 BTC – im Gegenwert von rund 200 Millionen US‑Dollar – an Coinbase, begleitet von fast 10.000 Ether. Die zeitliche Nähe zum heutigen Optionsverfall verstärkt die vorsichtige Grundstimmung im Spotmarkt.
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ETF-Abflüsse: US‑Spot-Bitcoin-ETFs verzeichnen mehrere Tage in Folge Nettomittelabflüsse. Viele Investoren reduzieren damit offenbar zum Jahresende das Risiko. Diese Abflüsse entziehen dem Markt zusätzliche Liquidität – gerade in der ohnehin dünnen Feiertagshandelsphase.
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Derivatemarkt-Stimmung: Trotz der eher druckvollen Kursstruktur bleibt die Optionsseite langfristig konstruktiv. Die Put/Call-Ratio für den heutigen Verfall liegt mit etwa 0,37–0,38 deutlich unter 1. Es sind also wesentlich mehr Call- als Put-Positionen im Markt. Das wird von Marktbeobachtern als Hinweis gewertet, dass viele Investoren nach dem Verfall mit einer Erholung rechnen.
Regulierung: Weichenstellung für 2026
Parallel zur kurzfristigen Volatilität formt sich das regulatorische Umfeld, das für das kommende Jahr entscheidend sein dürfte.
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SEC und Nasdaq-Bitcoin-Optionen: In den USA prüft die Börsenaufsicht SEC Anträge für Nasdaq Bitcoin Index Options. Eine Entscheidung oder zumindest ein Update wird zeitnah erwartet, möglicherweise bereits bis zum 28. Dezember 2025. Eine Zulassung würde die Produktpalette für institutionelle Investoren erweitern und die Marktliquidität vertiefen, vor allem für Absicherungsstrategien.
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MiCA-Frist in Europa: In der EU läuft die Uhr für Kryptodienstleister. Die Bank von Litauen hat die Branche noch einmal unmissverständlich darauf hingewiesen, dass bis zum 31. Dezember 2025 eine MiCA-Lizenz benötigt wird. Geschäft ohne Lizenz gilt danach als illegal – mit möglichen Folgen wie Website-Sperren und sogar Haftstrafen für Verantwortliche. Für europäische Anbieter ist das ein harter regulatorischer Schnitt.
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Plattformen zwischen Krypto und TradFi: Große Börsen arbeiten weiter daran, ihre Rolle als Brücke zwischen klassischer und dezentraler Finanzwelt auszubauen. Coinbase etwa stärkt seine institutionellen Verwahrangebote – was sich auch an den jüngsten Großzuflüssen von Adressen wie BlackRock zeigt.
Technisches Bild und Ausblick
Charttechnisch bewegt sich Bitcoin aktuell in einer Konsolidierungszone zwischen grob 86.000 und 93.500 US‑Dollar. Der 50‑Tage-Durchschnitt liegt mit rund 91.700 US‑Dollar etwas über dem aktuellen Kurs, der RSI von 38,1 signalisiert ein eher schwaches, aber noch nicht extrem überverkauftes Momentum.
Kurzfristig blicken Händler vor allem auf zwei Marken: Ein klarer Bruch unter 86.000 US‑Dollar könnte den Weg in Richtung 82.000 US‑Dollar öffnen. Gelingt dagegen die Rückeroberung der 90.000‑Dollar-Schwelle, wäre die aktuelle bärische Kurzfristsicht deutlich abgeschwächt und eine nach hinten verschobene „Santa-Rally“ zu Beginn des Jahres 2026 wieder im Spiel.
Die nächsten Tage dürften damit entscheidend dafür sein, ob der Rekord-Optionsverfall als Wendepunkt taugt oder Bitcoin zunächst weiter in seiner Handelsspanne gefangen bleibt.
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