Bitcoin hat am Montag die Marke von 92.000 US-Dollar zurückerobert. Nach einem schwachen Wochenende unter 90.000 Dollar dreht die größte Kryptowährung wieder nach oben – zeitgleich mit zwei bemerkenswerten Entwicklungen: Strategy kauft Bitcoin für knapp eine Milliarde Dollar, und Wall-Street-Analysten erklären den klassischen Vierjahreszyklus für beendet.

Strategy legt nach: Fast 1 Milliarde Dollar in einer Woche

Das Unternehmen Strategy (ehemals MicroStrategy) hat zwischen dem 1. und 7. Dezember 10.624 Bitcoin für rund 963 Millionen Dollar erworben. Der Durchschnittspreis lag bei 90.615 Dollar – unter dem aktuellen Handelsniveau. Es ist der größte Einzelkauf des Unternehmens seit Juli.

Die Bilanz von Strategy beeindruckt:

  • Gesamtbestand: 660.624 BTC
  • Durchschnittlicher Kaufpreis: 74.696 Dollar
  • Aktueller Marktwert: circa 60,5 Milliarden Dollar
  • Nicht realisierte Gewinne: rund 11 Milliarden Dollar

Strategy finanzierte den Kauf durch den Verkauf von 5,1 Millionen Stammaktien (928 Millionen Dollar Erlös) sowie Vorzugsaktien (34,9 Millionen Dollar). Das Unternehmen hält nun Barreserven von 1,44 Milliarden Dollar, die Dividenden und Zinszahlungen für mindestens ein Jahr abdecken. Die MSTR-Aktie legte am Montag um etwa 3 Prozent zu, notiert aber immer noch über 50 Prozent unter ihrem Sechsmonatshoch.

Wall Street: Der Vierjahreszyklus ist Geschichte

Analysten von Bernstein argumentieren in einer aktuellen Notiz, dass Bitcoin den traditionellen Vierjahreszyklus durchbrochen hat. Stattdessen befinde sich die Kryptowährung in einem "verlängerten Bullenmarkt", getragen von anhaltenden institutionellen Käufen, die Privatanleger-Verkäufe mehr als ausgleichen.

Die Bank bleibt bei ihrer Outperform-Bewertung für Strategy, senkte das Kursziel jedoch von 600 auf 450 Dollar. Für Bitcoin selbst sieht Bernstein folgende Ziele:

  • 2026: 150.000 Dollar
  • Zyklus-Hoch (2027): circa 200.000 Dollar
  • Langfristig (2033): rund 1 Million Dollar pro BTC

JPMorgan setzt das Sechs-bis-Zwölf-Monats-Ziel bei 170.000 Dollar an, basierend auf Goldpreiskorrelation und Volatilitätsanpassung.

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Trotz einer Korrektur von rund 30 Prozent gegenüber den jüngsten Höchstständen blieben ETF-Abflüsse laut Bernstein minimal – unter 5 Prozent der verwalteten Vermögen.

ETF-Flows zeigen gemischtes Bild

Die US-amerikanischen Spot-Bitcoin-ETFs haben seit ihrem Start im Januar 2024 netto 57,6 Milliarden Dollar eingesammelt. Der November war allerdings der schwächste Monat mit Abflüssen von 3,5 bis 4 Milliarden Dollar. BlackRocks IBIT verzeichnete die sechste Woche in Folge Abflüsse – insgesamt über 2,7 Milliarden Dollar in fünf Wochen.

Am 5. Dezember drehte das Bild: Alle ETFs zusammen verbuchten Zuflüsse von 54,8 Millionen Dollar. Die Diskrepanz zwischen der Gesamtrendite des iShares Bitcoin Trust ETF (46 Prozent jährlich seit Auflegung) und der tatsächlichen Dollar-gewichteten Rendite der Anleger (11,2 Prozent) zeigt, wie stark das Timing die Ergebnisse beeinflusst.

On-Chain-Daten und technischer Ausblick

Glassnode-Daten zeigen Parallelen zu Anfang 2022, doch wichtige Indikatoren sprechen gegen ein baldiges Ende des Bullenmarktes:

  • Supply in Loss: 7,1 Millionen BTC – am oberen Ende der Spanne von 5-7 Millionen BTC aus Anfang 2022
  • Realized Cap Net Change: circa 8,69 Milliarden Dollar monatliche Zuflüsse (von 64,3 Milliarden im Sommer)
  • Mayer Multiple: 0,83 (unter 2,4 gilt als "unterbewertet")

Das CoinGlass "Bull Market Peak Indicators"-Dashboard zeigt keinen der 30 potenziellen Verkaufstrigger an. Der Bitcoin AHR999 Index liegt bei 0,56 – weit unter dem kritischen Wert von 4,0.

Technisch gesehen sind 94.200 Dollar (Vorwochenhoch) der nächste Widerstand, gefolgt von 97.100 Dollar. Unterstützung liegt bei 80.400 Dollar. Der 50-Wochen-Durchschnitt bei 102.200 Dollar bleibt das Schlüsselniveau für die bullische Struktur.

Fed-Sitzung im Fokus

Am 10. Dezember entscheidet die US-Notenbank über die Zinsen. Die Wahrscheinlichkeit für eine Senkung um 25 Basispunkte liegt bei 87 Prozent. Bitcoin korreliert aktuell mit 0,71 stark mit dem Nasdaq – entsprechend dürften Fed-Chef Powells Aussagen kurzfristig den Kurs beeinflussen.

Der Fear & Greed Index steht bei 23 von 100 Punkten, was auf "extreme Angst" hindeutet. US-Aktien-Futures legten am Sonntagabend um 0,2 Prozent zu. Die Entscheidung der Fed wird zeigen, ob Bitcoin die 97.000-Dollar-Marke nachhaltig zurückerobern kann oder erneut Richtung Unterstützungszone abrutscht.

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