Bitcoin: Korrektur vertieft sich
Der Kryptomarkt steht unter Druck. Bitcoin ist am Dienstag unter die Marke von 86.200 US-Dollar gefallen – ein Minus von rund 4 Prozent binnen 24 Stunden. Zwischenzeitlich wurde die Kryptowährung sogar bei 85.578 Dollar gehandelt, dem niedrigsten Stand seit zwei Wochen. Vom Allzeithoch aus dem Oktober bei über 126.000 Dollar hat sich Bitcoin damit um etwa 30 Prozent entfernt.
Liquidationen und Derivate-Stress
Die Abwärtsbewegung hat vor allem gehebelte Positionen getroffen. Insgesamt wurden im Derivate-Markt Positionen im Wert von rund 584 Millionen Dollar zwangsliquidiert. Der Großteil davon entfiel auf Long-Positionen: 486 Millionen Dollar an bullischen Wetten wurden ausgelöscht. Allein bei Bitcoin-Futures und -Optionen summieren sich die Verluste auf etwa 174 Millionen Dollar.
Auch Ethereum und XRP verzeichneten deutliche Rückgänge von 6,8 bzw. 5,7 Prozent. Daten von CoinDesk zeigen, dass 75 der 100 größten Kryptowährungen aktuell unter ihren 50- und 200-Tage-Durchschnitten handeln – ein technisches Signal, das oft mit ausgeprägten Korrekturphasen einhergeht.
Makroökonomische Belastung aus Japan
Ein wesentlicher Auslöser für die angespannte Stimmung ist die bevorstehende Zinsentscheidung der Bank of Japan am 18. oder 19. Dezember. Marktteilnehmer rechnen mit einer möglichen Zinserhöhung, die den sogenannten "Yen Carry Trade" verteuern würde. Bei dieser Strategie leihen sich Investoren günstig in Yen, um damit in Risikoanlagen wie Bitcoin zu investieren. Eine Zinserhöhung würde diese Finanzierung erschweren und könnte Kapital aus dem Kryptomarkt abziehen.
Hinzu kommt die Nervosität rund um mögliche Überbewertungen im KI-Sektor der Aktienmärkte. Da Bitcoin zunehmend mit wachstumsstarken Tech-Werten korreliert, schlägt diese Unsicherheit auch auf digitale Assets durch.
Netzwerk-Hashrate fällt
Auch die technische Infrastruktur zeigt Schwäche. In der chinesischen Region Xinjiang wurden Berichten zufolge rund 400.000 Mining-Rigs abgeschaltet. Das führte zu einem Rückgang der globalen Netzwerk-Hashrate um geschätzte 8 Prozent. Zwar bleibt das Netzwerk sicher, doch der Hashrate-Rückgang deutet darauf hin, dass kleinere Miner bei den aktuellen Preisen nicht mehr profitabel arbeiten können und kapitulieren.
Institutionelle Signale bleiben gemischt
Die institutionelle Nachfrage sendet widersprüchliche Signale. Spot-Bitcoin-ETFs verzeichneten zuletzt Nettoabflüsse von 154,2 Millionen Dollar. Allein der iShares Bitcoin Trust von BlackRock verlor in den vergangenen fünf Wochen über 2,7 Milliarden Dollar. Traditionelle Finanzinvestoren scheinen zum Jahresende Risiken abzubauen.
Auf der anderen Seite bleibt MicroStrategy seiner Akkumulationsstrategie treu und kaufte für rund eine Milliarde Dollar Bitcoin nach. Doch das reichte nicht aus, um den Verkaufsdruck anderer Marktteilnehmer zu kompensieren.
Regulierung: Aufschub und Entspannung
Die erhoffte regulatorische Klarheit lässt weiter auf sich warten. Der US-Senat hat die Anhörungen zum umfassenden Krypto-Regulierungsgesetz auf Anfang 2026 verschoben. Das Gesetz sollte die Zuständigkeiten zwischen CFTC und SEC klären, scheiterte jedoch vor der Weihnachtspause an fehlenden Mehrheiten.
Immerhin gibt es auch positive Signale: Der Financial Stability Oversight Council strich Krypto-Assets in seinem Jahresbericht 2025 von der Liste systemischer Finanzrisiken. Zudem soll die SEC unter der neuen Regierung rund 60 Prozent der laufenden Krypto-Verfahren pausiert oder eingestellt haben.
Ausblick: Zwischen Extreme Fear und langfristigem Optimismus
Der Fear & Greed Index ist mit einem Wert von 16 tief in der "Extreme Fear"-Zone angekommen. Während Analysten von Bernstein langfristig Kurse von 150.000 Dollar bis Ende 2026 für möglich halten, warnen kurzfristig orientierte Beobachter wie Peter Brandt vor weiteren Rückschlägen. Technisch wären im pessimistischen Szenario sogar Unterstützungszonen um 25.000 Dollar denkbar, sollten sich die makroökonomischen Rahmenbedingungen weiter verschlechtern. Die nächsten Tage dürften zeigen, ob die aktuelle Korrektur eine Konsolidierung vor neuen Hochs ist – oder der Beginn einer längeren Schwächephase.
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