Bitcoin: Jahresende unter Druck
Bitcoin geht mit Gegenwind in die letzten Handelstage des Jahres 2025. Trotz stabiler Kurse im oberen fünfstelligen Bereich fehlt der Ausbruch nach oben, während die Stimmung im Markt deutlich eingetrübt bleibt. Entscheidende Widerstände halten, zugleich laufen massive Optionen aus – kein einfaches Setup für kurzfristig orientierte Anleger.
Schwaches Quartal, zähe Erholung
Im vierten Quartal hat Bitcoin mehr als 22 % verloren und erlebt damit eines der schwächsten Jahresenden seit 2018, ohne dass ein klassischer Bärenmarkt ausgerufen wäre. Vom Jahreshoch im Oktober bei rund 126.000 US‑Dollar ist die Kryptowährung rund 30 % entfernt – der aktuelle Kurs liegt etwa 29,5 % unter dem 52‑Wochen-Hoch.
Analysten sprechen daher eher von einer technischen Gegenbewegung als von einer echten Trendwende. Seit den Tiefs im November hat Bitcoin zwar um etwa 17,5 % zugelegt, doch dieser Anstieg wird überwiegend als Korrektur innerhalb eines übergeordneten Abwärtstrends gewertet.
Der Relative-Stärke-Index (RSI) mit 38 Punkten signalisiert zudem, dass der Markt zwar nicht mehr stark überverkauft ist, aber weiterhin eine eher schwache Verfassung zeigt.
Sentiment und Handelsmuster
Der Crypto Fear & Greed Index verharrt im Bereich „Extreme Fear“ (24–25 Punkte). Die extreme Panikphase scheint zwar etwas abgeklungen zu sein, von echter Risikobereitschaft kann aber keine Rede sein. Viele Marktteilnehmer agieren vorsichtig und vermeiden große neue Engagements kurz vor Jahresende.
Auffällig ist ein wiederkehrendes Handelsmuster: In asiatischen und europäischen Handelsstunden kann Bitcoin häufig zulegen, doch mit Öffnung der US‑Märkte bröckeln die Gewinne regelmäßig wieder ab. Diese Konstellation erschwert den Bullen den nachhaltigen Ausbruch über zentrale Widerstände im Bereich um 90.000 US‑Dollar.
Institutionen: Vorsicht statt Ausstieg
Trotz des schwierigen Umfelds bleibt die institutionelle Seite aktiv, wenn auch zurückhaltender:
- Strategy (ehemals MicroStrategy) hat seine aggressive Bitcoin-Kaufstrategie zuletzt pausiert und stattdessen rund 748 Mio. US‑Dollar über eine Aktienplatzierung eingesammelt. Mit über 670.000 BTC in der Bilanz setzt das Unternehmen weiter klar auf Bitcoin, agiert angesichts der Volatilität aber vorsichtiger.
- Trump Media (TMTG) hat seine Bestände auf 11.542 BTC ausgebaut und verwaltet damit ein Paket im Volumen von knapp 1 Mrd. US‑Dollar.
- BlackRock führt seinen Bitcoin-ETF trotz Kursrückgang als ein zentrales Thema für 2025 und unterstreicht damit den langfristigen Fokus großer Vermögensverwalter.
Diese Entwicklungen deuten eher auf strategische Positionspflege als auf einen breiten institutionellen Ausstieg hin.
Regulierung: Mehr Klarheit, mehr Signalwirkung
Auf der regulatorischen Seite hat sich in den vergangenen Tagen viel getan:
- In den USA wurde Michael Selig am 22. Dezember als neuer Vorsitzender der CFTC vereidigt. Als früherer Chefjurist der Krypto-Task-Force der SEC kündigt er an, die USA zur „Krypto-Hauptstadt der Welt“ zu machen und klare Rahmenbedingungen für digitale Assets zu schaffen.
- Die US-Bankenaufsicht bestätigte, dass Banken grundsätzlich Krypto-Aktivitäten anbieten dürfen. Parallel prüft JPMorgan Medienberichten zufolge, institutionellen Kunden Krypto-Handel zu ermöglichen.
- International schließt sich Ghana mit einem neuen Gesetz zur Legalisierung von Kryptowährungen der Reihe der Länder an, die digitale Assets ausdrücklich zulassen.
Für Bitcoin liefern diese Schritte kein unmittelbares Kurssignal, sie stärken aber die strukturelle Akzeptanz und könnten mittel- bis langfristig den Kreis potenzieller Marktteilnehmer erweitern.
Optionen und Technik: Risiken nach oben begrenzt
Kurzfristig dominiert jedoch ein anderer Faktor: Der anstehende Deribit-Verfall von Optionen mit einem Nominalvolumen von 28,5 Mrd. US‑Dollar. Diese Rekordfälligkeit führt zu defensiven Positionierungen und geringerer Liquidität – beides verstärkt die Unsicherheit in einem bereits nervösen Markt.
Technisch bleibt die Lage angespannt:
- Wichtige Widerstandszone: 95.000–100.000 US‑Dollar
- 200‑Tage-Linie: rund 108.000 US‑Dollar – ein klarer Härtetest für jede nachhaltige Erholungsbewegung
- Aktueller Kurs liegt etwa 5 % unter dem 50‑Tage-Durchschnitt, was auf anhaltenden Druck hindeutet
Solange Bitcoin unterhalb der Zone von 95.000 bis 100.000 US‑Dollar notiert, sehen viele Analysten das Chance-Risiko-Verhältnis eher zuungunsten der Bullen verschoben.
Fazit: Balance aus Druck und Fundament
Zum Jahresende steckt Bitcoin in einem Spannungsfeld: Auf der einen Seite ein schwaches Quartal, extreme Angst im Sentiment, dünne Feiertagsliquidität und ein rekordhoher Optionsverfall; auf der anderen Seite wachsende institutionelle Präsenz, mehrere positive Regulierungsimpulse und weitere Corporate-Treasury-Allokationen.
Für die letzten Handelstage 2025 spricht diese Gemengelage eher für begrenztes Aufwärtspotenzial und anhaltend nervöse Bewegungen, solange die Marke von rund 90.000 US‑Dollar nicht überzeugend zurückgewonnen und der Bereich um 95.000 US‑Dollar überwunden wird. Erst im Verlauf von 2026 dürfte sich zeigen, inwieweit die derzeitigen strukturellen Fortschritte bei Regulierung und Adoption in einen tragfähigen Aufwärtstrend münden können.
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