Bitcoin: Entscheidung naht
Bitcoin steckt kurz vor den Feiertagen in einer engen Seitwärtszone fest. Nach Monaten mit starken Impulsen von ETFs, Unternehmen und Politik wirken die Käufer inzwischen müde, während der Makrodruck zunimmt. Besonders der historische Kurswechsel der Bank of Japan bremst die Risikobereitschaft. Wie stabil ist der aktuelle Bereich noch?
Technische Lage: Enger Korridor, kritische Marke
Seit rund einer Woche pendelt Bitcoin in einer vergleichsweise schmalen Handelsspanne. Mehrfach wurde der Bereich um 87.000 US‑Dollar verteidigt, den viele Charttechniker als zentrale Unterstützung für den laufenden Aufwärtstrend sehen.
Aktuell notiert Bitcoin bei rund 88.631 US‑Dollar und damit knapp 29 % unter dem 52‑Wochen-Hoch vom Oktober. Gleichzeitig liegt der Kurs etwa 5 % unter dem 50‑Tage-Durchschnitt – ein Hinweis darauf, dass der Markt zuletzt leicht nach unten gedreht hat, ohne dass bisher echter Verkaufsdruck entstanden ist.
Der RSI auf 14‑Tage-Basis steht mit 38,1 im unteren Neutralbereich. Das spricht eher für abnehmende Dynamik als für einen klaren Trendwechsel. Ein nachhaltiger Sprung über die Zone um 90.000 bis 94.000 US‑Dollar würde aus Sicht vieler Analysten wieder Raum nach oben öffnen, während ein Bruch der 87.000‑Marke das Tor für eine tiefere Korrektur aufmachen könnte.
On-Chain-Daten: Vorsicht dominiert
Auf der Blockchain-Seite zeigen die aktuellen Kennzahlen ein eher defensives Bild:
- Börsenzuflüsse: In den vergangenen 48 Stunden sind spürbar mehr Bitcoins auf große Handelsplattformen wie Binance geflossen. Solche Bewegungen werden häufig als Vorbereitung möglicher Verkäufe gewertet.
- Käufermüdigkeit: Daten von CryptoQuant deuten auf eine „buyer exhaustion“ hin. Die drei großen Nachfrageschübe des Jahres 2025 – Spot-ETF-Zuflüsse, Bitcoin-Käufe börsennotierter Unternehmen und politisch motivierte Käufe in pro-krypto-freundlichen Kreisen – haben deutlich an Fahrt verloren.
- ETF-Abflüsse: Die US-Spot-Bitcoin-ETFs verzeichneten im Dezember netto Abflüsse. Das passt zu der generell vorsichtigeren Haltung institutioneller Investoren zum Jahresende.
Diese Kombination aus erhöhten Börsenzuflüssen und nachlassender struktureller Nachfrage erklärt, warum der Markt zwar noch stabil, aber anfällig für negative Impulse wirkt.
Makro-Faktor Japan: Weniger billiges Geld
Ein zentraler Belastungsfaktor kommt derzeit aus Japan. Die Bank of Japan hat am 19. Dezember ihren Leitzins auf 0,75 % angehoben und damit einen historischen Schritt weg von jahrzehntelanger Null- und Negativzinspolitik vollzogen.
Das stärkt den Yen und setzt sogenannte Carry Trades unter Druck – Strategien, bei denen Anleger bisher günstig in Yen verschuldet waren, um in renditestärkere, riskantere Anlagen wie Kryptowährungen zu investieren. Wenn solche Positionen zurückgeführt werden, sinkt die globale Liquidität für Risikoanlagen. Für Bitcoin bedeutet das kurzfristig zusätzlichen Gegenwind, selbst wenn die langfristige Story intakt bleibt.
Regulierung und Ökosystem: Gemischte Signale
Parallel zur zähen Kursentwicklung bewegt sich im Umfeld von Bitcoin einiges:
- USA: Steueranreize für Stablecoins? In Washington wird über neue steuerliche Vorteile für Stablecoin-Transaktionen diskutiert. Eine Umsetzung würde die Nutzung „krypto-basierter Dollar“ im Alltag stärker legitimieren und könnte der gesamten Branche langfristig Rückenwind geben.
- Politik: Verlust einer Fürsprecherin: Die US-Senatorin Cynthia Lummis, eine der prominentesten Bitcoin-Befürworterinnen im Senat, will ihr Mandat niederlegen. Das wirft Fragen nach der künftigen politischen Unterstützung krypto-freundlicher Gesetzesinitiativen im Jahr 2026 auf, auch wenn konkrete Folgen noch offen sind.
- DeFi: Uniswap-Entscheidung: Im DeFi-Sektor stößt der Uniswap-Vorschlag zur Aktivierung eines „Fee Switch“ auf breite Zustimmung mit über 62 Millionen Stimmen. Diese stärkere Ausrichtung auf Protokoll-Erlöse verbessert die Stimmung im Ethereum-Ökosystem – und erfahrungsgemäß schlagen solche Stimmungsimpulse zumindest teilweise auch auf Bitcoin durch.
Marktszenarien: Spanne bleibt der Taktgeber
Die Stimmung zu Wochenbeginn lässt sich am besten als vorsichtige Abwartung beschreiben. Die aktuelle Spanne liefert dabei die Orientierung:
- Oberseite: Gelingt es Bitcoin, die Zone um 90.000 US‑Dollar zurückzuerobern und sich darüber zu stabilisieren, rechnen optimistische Marktteilnehmer mit einer Entlastungsrally in Richtung 98.000 bis 100.000 US‑Dollar.
- Unterseite: Halten die ETF-Abflüsse an und bleiben die Börsenzuflüsse erhöht, wächst das Risiko einer stärkeren Abwärtsbewegung. In diesem Fall rücken Liquiditätszonen im Bereich um 72.000 US‑Dollar in den Fokus.
Kurzfristig gilt: Der Bereich um 87.000 US‑Dollar fungiert als klare Orientierungsmarke. Ein Tagesschlusskurs darunter wäre ein deutliches Signal, dass die laufende Korrektur in eine aggressivere Phase übergehen könnte.
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