Ein Führungswechsel und eine Klagewelle – der KI-Anbieter BigBear.ai steckt mitten im Sturm. Während das Unternehmen mit einem neuen Finanzchef und Rüstungsaufträgen punkten will, droht nun ein Millionenprozess wegen Bilanzierungsmängeln. Kann der Börsenliebling der letzten Monate das Ruder noch herumreißen?

Machtpoker im Führungsetage

Am 6. Juni 2025 gab BigBear.ai überraschend einen Wechsel an der Finanzspitze bekannt: Sean Ricker übernimmt als Interim-CFO von Julie Peffer. Ricker war zuvor Chief Accounting Officer des Unternehmens – doch der abrupte Führungswechsel kommt zu einem heiklen Zeitpunkt. Gerade jetzt, da der Markt genau hinschaut: BigBear.ai verbuchte im ersten Quartal 2025 einen Nettoverlust von 62 Millionen Dollar bei nur 35 Millionen Umsatz.

Klagewelle rollt an

Doch das ist nicht das einzige Problem: Am 7. Juni 2025 zog die Pomerantz Law Firm mit einer Sammelklage gegen BigBear.ai vor Gericht. Der Vorwurf wiegt schwer – das Unternehmen soll bei der Bilanzierung von Wandelschuldverschreibungen geschlampt haben. Betroffen sind Anleger, die zwischen März 2022 und März 2025 zugriffen. Bis zum 10. Juni können sich Investoren als Hauptkläger registrieren. Eine zweite Kanzlei, Berger Montague, hat bereits nachgezogen.

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Lichtblicke im Geschäft

Trotz der Turbulenzen gibt es auch positive Signale: BigBear.ai sicherte sich kürzlich einen lukrativen Auftrag mit Hardy Dynamics für die US-Armee. Das Management hält an seiner Jahresprognose von 160 bis 180 Millionen Dollar Umsatz fest. Doch die Frage bleibt: Reicht das, um das Vertrauen der Märkte zurückzugewinnen?

Die Aktie, die im Februar 2025 noch bei fast 10 Dollar notierte, kämpft sich aktuell mühsam bei rund 3,87 Dollar zurück. Der jüngste Anstieg um 2,65% am Freitag wirkt wie ein zaghafter Hoffnungsschimmer – doch die anstehenden Gerichtsverfahren könnten die Erholung schnell ausbremsen.

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