Der angeschlagene Agrar- und Baustoffkonzern Baywa greift im Zamp der Sanierung zu drastischen Maßnahmen: Der Vorstand wird von fünf auf vier Mitglieder verkleinert – ein klares Krisensignal an die Märkte. Doch was bedeutet dieser radikale Schnitt für die Zukunft des Unternehmens?

Radikaler Umbau an der Spitze

Ab 1. Juli 2025 muss Reinhard Wolf, bisher verantwortlich für die Schlüsselbereiche Agrar und Baustoffe, den Vorstand verlassen. Sein Abgang ist mehr als nur eine Personalrochade – er markiert einen tiefgreifenden Wandel im Krisenkonzern. Die Neuverteilung seiner Ressorts zeigt, wo Baywa Prioritäten setzt:

  • Vorstandschef Dr. Frank Hiller übernimmt zusätzlich Baustoffe und Technik
  • Dr. Marlen Wienert erhält das heikle Agrargeschäft neben Energie
  • Finanz- und Risikomanagement bleiben unverändert

Sanierung mit harter Hand

Die Entscheidung ist ein direkter Aktionspunkt aus dem gerichtlich bestätigten Restrukturierungsplan. "Vergangene Verdienste zählen nicht mehr", scheint die Botschaft an die Märkte zu sein – Effizienz und Kostensenkung haben oberste Priorität.

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Besonders brisant: Wolf war erst Ende 2024 in die Agrarsparte zurückgekehrt. Dass dieser strategisch wichtige Bereich nach wenigen Monaten erneut neu zugeordnet wird, spricht Bände über die Dringlichkeit der Sanierung.

Pragmatische Schritte im Kerngeschäft

Parallel zu den Führungsänderungen zeigt Baywa im Agrarhandel erste Vereinfachungen: Landwirte müssen für Sortenschutznachweise nicht mehr zwingend die STV-Bescheinigung nutzen. Ein kleiner, aber symbolträchtiger Schritt in der laufenden Erntesaison.

Die Aktie notiert nach den Ankündigungen bei 8,74 Euro (-1,69% am Tag) – weit entfernt vom 52-Wochen-Hoch bei 22,15 Euro. Die Frage bleibt: Reichen diese Maßnahmen, um den Absturz des einstigen Branchenprimus aufzuhalten?

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