Die österreichische BAWAG Group liefert beeindruckende Quartalszahlen ab, während die Europäische Zentralbank ihren Zinssenkungskurs fortsetzt. Mit einem Nettoertrag von 210 Millionen Euro im zweiten Quartal 2025 übertrifft die Bank die Erwartungen deutlich.

Der Gewinn je Aktie kletterte auf 2,65 Euro, was einer Rendite auf das materielle Eigenkapital von 27,6 Prozent entspricht. Für das erste Halbjahr summiert sich der Nettogewinn bereits auf 411 Millionen Euro - ein Plus von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Paradoxe Stärke in schwierigem Umfeld

Bemerkenswert entwickelt sich die Bank trotz sinkender Zinsen. Der durchschnittliche 3-Monats-Euribor fiel im Vergleich zum Vorquartal um 50 Basispunkte. Normalerweise drückt ein solches Umfeld auf die Margen der Banken. Nicht so bei der BAWAG: Die operativen Kernerträge stiegen um 40 Prozent auf 548 Millionen Euro.

Das Ergebnis vor Risikokosten erreichte 345 Millionen Euro, während die Cost-Income-Ratio bei stabilen 37,5 Prozent verharrte. Die Kreditqualität bleibt erstklassig - die Quote fauler Kredite liegt weiterhin bei nur 0,7 Prozent.

Kriegskasse für überhitzten Markt

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CEO Anas Abuzaakouk charakterisiert den aktuellen Kreditmarkt als "überhitzt". Die Bank hält daher 15 Milliarden Euro in bar - über 20 Prozent der gesamten Bilanzsumme. Diese defensive Positionierung zahlt sich aus: Während Konkurrenten um jeden Kredit kämpfen, wartet die BAWAG geduldig auf bessere Gelegenheiten.

Die Kapitalkraft der Bank spricht für sich. Die CET1-Kernkapitalquote beträgt solide 13,5 Prozent, selbst nach Abzug des genehmigten Aktienrückkaufs von 175 Millionen Euro und der vorgesehenen Dividende von 226 Millionen Euro.

Ausblick bestätigt

Das Management bekräftigt alle Jahresziele und hält an den mittelfristigen Plänen fest, die im März beim Investorentag vorgestellt wurden. Die Kapitalausschüttungsquote soll bei über 13 Prozent liegen - ein klares Signal an die Aktionäre, dass sie weiterhin von der robusten Entwicklung profitieren werden.

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