Barrick Aktie: Vertrauen rechtfertigt!
Barrick Gold zieht einen dicken Klotz vom Bein: Nach zwei Jahren Streit mit der Regierung in Mali ist der Konflikt um die wichtige Mine Loulo-Gounkoto beigelegt. Das Unternehmen bekommt die operative Kontrolle zurück – und obendrauf physisches Gold, das zuvor beschlagnahmt worden war. Für den Markt ist damit ein geopolitisches Risiko vom Tisch, genau in dem Moment, in dem Barrick ohnehin über eine Neuaufstellung seines Nordamerika-Geschäfts nachdenkt.
Vergleichsweise starker Kurs – Risikoabbau zahlt sich aus
Die Aktie hat in den vergangenen Monaten deutlich an Wert gewonnen. Auf Sicht von 30 Tagen steht ein Plus von gut 23 %, seit Jahresanfang summiert sich der Anstieg auf rund 151 %. Mit dem Sprung auf ein neues 52‑Wochen-Hoch bei 39,05 € heute richtet sich der Blick nun stärker auf die fundamentalen Treiber hinter der Rally.
Ein technischer Blick zeigt: Der Kurs liegt klar über den gleitenden Durchschnitten der letzten 50 und 200 Tage. Gleichzeitig notiert der RSI mit 28,4 im überverkauften Bereich – ein Hinweis darauf, dass die jüngste Bewegung kurzfristig überzogen sein könnte, auch wenn der übergeordnete Trend nach oben zeigt.
Mali-Einigung sichert Kernmine
Herzstück der Nachricht ist die Einigung mit der Militärregierung in Mali. Der seit zwei Jahren andauernde Konflikt hatte den Status der Loulo-Gounkoto-Mine, eines sogenannten Tier-One-Assets, infrage gestellt. Diese Mine trägt traditionell wesentlich zum freien Cashflow des Konzerns bei und ist damit zentral für die Finanzkraft von Barrick.
Die Eckpunkte der Vereinbarung:
- Barrick zahlt rund 430 Mio. US‑Dollar (244 Mrd. CFA-Franc) an den malischen Staat.
- Alle laufenden rechtlichen Schritte gegen Manager des Unternehmens werden eingestellt.
- Drei Tonnen Gold, die im Januar 2025 von den Behörden beschlagnahmt worden waren, werden an Barrick zurückgegeben; ihr Wert liegt bei etwa 400 Mio. US‑Dollar.
- Barrick erhält die volle operative Kontrolle über den Loulo-Gounkoto-Komplex zurück.
Per Saldo ist die direkte Liquiditätsbelastung damit überschaubar: Der Rückfluss des beschlagnahmten Goldes neutralisiert den größten Teil der Zahlungsverpflichtung. Wichtiger noch: Mit der wiederhergestellten Kontrolle über die Mine fällt ein Unsicherheitsfaktor weg, der den Kurs zuvor belastet hatte.
Das Unternehmen betont in seinen Mitteilungen, dass mit der Einigung „ausstehende finanzielle Verpflichtungen“ beglichen seien. Für Investoren bedeutet das: Das politische Risiko in Westafrika nimmt deutlich ab, und ein zentrales Asset kann wieder voll produktiv eingeplant werden.
Strategische Optionen in Nordamerika
Parallel zur Mali-Einigung arbeitet Barrick an einer größeren strategischen Weichenstellung. Bereits Anfang Dezember hatte das Management angekündigt, ein mögliches IPO seiner nordamerikanischen Goldaktivitäten zu prüfen. In diese neue Einheit („NewCo“) sollen unter anderem die Nevada Gold Mines und weitere hochwertige nordamerikanische Assets eingebracht werden.
Ziel dieser Überlegung ist es, Werte zu heben, die im aktuellen Konglomerat aus Minen in unterschiedlichen Regionen aus Sicht des Managements nicht vollständig im Aktienkurs reflektiert werden. Ein separat gelistetes Nordamerika-Goldunternehmen mit Schwerpunkt auf politisch stabilen Jurisdiktionen könnte an der Börse eine höhere Bewertung erzielen.
Die nun entschärfte Situation in Mali ergänzt dieses Bild: Zum einen stabilisieren sich die afrikanischen Aktivitäten, zum anderen könnte eine potenzielle Abspaltung der Nordamerika-Assets das Konzernprofil für verschiedene Investorengruppen klarer machen – risikoärmere Assets auf der einen Seite, wachstums- und geopolitisch anspruchsvollere Regionen auf der anderen.
Analysten und Branchenkontext
Die Kombination aus Mali-Einigung und IPO-Fantasie für Nordamerika kommt an der Wall Street gut an. Analystenhäuser wie Canaccord Genuity haben ihre Einschätzungen nach der Einigung angepasst und verweisen auf das reduziere Risiko im Portfolio. Bereits zuvor hatte BNP Paribas Exane im Dezember aufgestuft und auf mehrere Kurstreiber hingewiesen, zu denen nun die entschärfte Lage in Mali klar dazugehört.
Der Zeitpunkt ist für Barrick nicht zufällig günstig. Der Goldpreis blieb 2025 auf erhöhtem Niveau, wovon Produzenten mit stabiler und hoher Produktion überproportional profitieren. Loulo-Gounkoto steuerte im Jahr 2024 mehr als 680.000 Unzen Gold bei. Diese Menge ist entscheidend, um die Produktionsziele für 2026 zu erreichen.
Gleichzeitig galt Barrick im Vergleich zu Wettbewerbern wie Agnico Eagle an der Börse bislang als Bewertungsnachzügler. Ein Grund: das höhere wahrgenommene Länderrisiko durch Minen in Afrika. Mit der Befriedung des Mali-Konflikts und der möglichen Abspaltung nordamerikanischer Vermögenswerte adressiert das Unternehmen genau diese Bewertungsbremse – einerseits durch Stabilisierung, andererseits durch Segmentierung.
Konkreter Ausblick
Der nächste zentrale Termin ist die für Februar 2026 anstehende Zahlenvorlage. Dort will das Management detailliert erläutern, wie der mögliche Börsengang der Nordamerika-Sparte aussehen könnte und welche Rolle Loulo-Gounkoto im Produktions- und Cashflow-Profil der kommenden Jahre spielen soll. Technisch bleibt es wichtig, dass die Aktie das aktuelle Hochniveau behauptet; fundamental wird entscheidend sein, wie schnell die Mine in Mali nach der Einigung wieder hochgefahren wird und welche Struktur das geplante „NewCo“ konkret bekommt.
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