Barrick Aktie: Schwere Lasten?

Der kanadische Goldriese Barrick Gold wollte seine Probleme in Mali schnell vom Tisch haben – doch die Rechnung ging nicht auf. Das Weltbank-Schiedsgericht lehnte den Antrag auf ein beschleunigtes Verfahren ab und verlängert damit die Ungewissheit um eine der wichtigsten Goldminen des Konzerns. Ausgerechnet jetzt, wo der Goldpreis durch die Decke geht und die Quartalszahlen anstehen.

Rückschlag im Rechtsstreit mit Mali

Im Zentrum des Konflikts steht Malis neues Bergbaugesetz von 2023, das die Steuerlast drastisch erhöht und der Regierung größere Anteile an Minenprojekten einräumt. Barrick, das den wichtigen Loulo-Gounkoto-Komplex betreibt, ging im Dezember 2024 vor das Schiedsgericht der Weltbank, um diese Änderungen anzufechten.

Mit dem abgelehnten Eilantrag wollte der Konzern mehrere drängende Probleme lösen: Vier Mitarbeiter befinden sich in Haft, und die malischen Behörden haben einen provisorischen Verwalter für die Mine eingesetzt. Die Ablehnung bedeutet einen langwierigen Rechtsstreit – während ein Gerichtsverwalter bereits die Wiederaufnahme des Betriebs vorbereitet.

Goldpreis-Boom trifft auf operative Turbulenzen

Die Mali-Krise kommt zur Unzeit: Der Goldpreis kletterte zuletzt auf fast 4.030 Dollar je Unze, angeheizt von Sorgen über eine Schwäche der US-Industrie. Analysten rechnen trotz der operativen Probleme mit starken Quartalszahlen – der Gewinn je Aktie soll um 83,9% auf 0,57 Dollar steigen, die Erlöse um 25,4% auf 4,22 Milliarden Dollar zulegen.

Entscheidende Woche steht bevor

Am 10. November präsentiert Barrick die Q3-Zahlen – und muss dabei Farbe zu Mali bekennen. Die Investoren warten auf Antworten, wie der Konzern die Krise lösen will, ohne den Goldpreis-Boom zu verpassen.