Barrick hat einen zentralen Konflikt in Mali beigelegt und damit eine der größten Unbekannten in seinem Geschäftsmodell ausgeräumt. Parallel treiben die Kanadier Pläne für einen Börsengang ihrer nordamerikanischen Top-Minen voran. Für viele Anleger stellt sich damit vor allem eine Frage: Wie stark verändert diese Kombination aus politischer Entspannung und strategischer Neuausrichtung die Story hinter der Aktie?

Mali-Einigung nimmt geopolitischen Druck

Auslöser der jüngsten Kursstärke ist die endgültige Einigung mit der Übergangsregierung in Mali. Der jahrelange Streit um Steuern und Regulierung beim wichtigen Loulo-Gounkoto-Komplex ist damit abgeschlossen.

Kernpunkte des Vergleichs:

  • Barrick zahlt 430 Millionen US‑Dollar zur Beilegung der Steuer- und Regulierungsstreitigkeiten.
  • Die Regierung gibt 3 Tonnen zuvor beschlagnahmtes Gold zurück – Marktwert rund 400 Millionen US‑Dollar.
  • Die von der Regierung eingesetzte Übergangsverwaltung wird aufgehoben, Barrick erhält die volle operative Kontrolle über die Mine zurück.
  • Sämtliche Strafverfahren gegen Mitarbeiter werden eingestellt, laufende internationale Schiedsverfahren beendet.

Unterm Strich ist der finanzielle Effekt begrenzt, weil der Wert des freigegebenen Goldes den Vergleichsbetrag nahezu ausgleicht. Deutlich wichtiger ist, dass ein zentrales politisches Risiko verschwindet und ein Tier‑One‑Asset wieder ohne Eingriffe von außen betrieben werden kann. Genau das hatte lange auf der Bewertung gelastet.

Spin-off-Pläne für Nordamerika

Parallel arbeitet Barrick an einer größeren strukturellen Veränderung. Geprüft wird die Abspaltung eines Teils der nordamerikanischen Aktivitäten über einen Börsengang.

In einer neuen Gesellschaft („NewCo“) sollen die besonders hochwertigen Gold-Assets gebündelt werden:

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Barrick?

  • 61,5‑%‑Beteiligung an Nevada Gold Mines
  • 60‑%‑Anteil an der Mine Pueblo Viejo
  • das vollständig eigene Fourmile-Projekt in Nevada

Gerade Fourmile sticht hervor: Das Projekt gilt wegen des hochgradigen Erzkörpers als Wachstumsbaustein mit erheblichem Potenzial. Das Management traut ihm einen eigenständigen Wert von bis zu 10 Milliarden US‑Dollar zu. Die Idee hinter der Struktur: Wer vor allem die „Premium“-Minen ohne politisch riskantere Standorte sucht, könnte gezielt in die neue Einheit investieren – was den Gesamtwert der Gruppe steigern soll.

Fundament: Wachstum und Ausschüttung

Die operativen Zahlen untermauern diesen strategischen Kurs. Im dritten Quartal erzielte Barrick einen Gewinn je Aktie von 0,58 US‑Dollar und lag damit leicht über den Markterwartungen von 0,57 US‑Dollar. Der Umsatz kletterte auf 4,19 Milliarden US‑Dollar, ein Plus von 23,2 % im Jahresvergleich.

Aktionäre profitieren zudem von einer stabilen Ausschüttungspolitik. Die nächste Quartalsdividende von 0,175 US‑Dollar je Aktie wird am Montag, 15. Dezember, fällig. Möglich wird das durch die starke Cash-Generierung – begünstigt von Goldpreisen, die sich derzeit in der Nähe von Rekordniveaus um 4.000 US‑Dollar je Unze bewegen.

Analysten und Markt: Stimmung dreht nach oben

Die Kombination aus Mali-Einigung, Spin-off-Perspektive und robusten Zahlen spiegelt sich auch in der Marktstimmung wider. Institutionelle Investoren wie 683 Capital Management und Hara Capital LLC haben jüngst neue Positionen aufgebaut.

Auf Analystenseite zeigt sich ein ähnliches Bild:

  • Jefferies bestätigt „Buy“ mit einem Kursziel von 55 US‑Dollar.
  • BNP Paribas Exane stuft die Aktie auf „Outperform“ hoch.
  • Raymond James erhöht das Kursziel auf 42 US‑Dollar – noch bevor der jüngste Kursschub einsetzte.

Technisch ist der Trend klar aufwärtsgerichtet. Der Kurs liegt nur minimal unter dem jüngsten 52‑Wochen-Hoch von 36,74 Euro, während die Aktie seit Jahresbeginn um über 130 % zugelegt hat. Der Sprung über frühere Widerstände signalisiert, dass der Markt das gesunkene geopolitische Risiko und den möglichen Nordamerika-IPO bereits in eine höhere Bewertung übersetzt.

Im Fokus der nächsten Monate stehen nun zwei Punkte: die konkrete Ausgestaltung des Spin-offs in Nordamerika und die nachhaltige Stabilität des Maligeschäfts unter den neuen Rahmenbedingungen. Beide Faktoren dürften entscheidend dafür sein, ob Barrick das aktuell erreichte Bewertungsniveau halten und weiter ausbauen kann.

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