Barrick startet 2025 mit einer Kurserholung, die selbst in einem starken Goldjahr hervorsticht. Der Konzern profitiert gleich von mehreren Hebeln: einer beigelegten Auseinandersetzung in Mali, Rekord-Cashflows und der Prüfung einer möglichen Abspaltung seiner nordamerikanischen Top-Assets. Die zentrale Frage für Anleger lautet dabei eher „Wie nachhaltig ist dieser Schub?“ als „Woher kommt er?“ – denn die Treiber liegen klar auf dem Tisch.

Mali-Einigung nimmt politischen Druck

Der wohl wichtigste Risikofaktor der vergangenen Jahre ist vorerst vom Tisch: Barrick hat die volle operative Kontrolle über den Goldkomplex Loulo-Gounkoto in Mali offiziell zurückerhalten. Dem ging eine zweijährige Auseinandersetzung mit der malischen Regierung voraus, die nun in einer umfassenden Einigung mündete.

Kernpunkte der Vereinbarung im Volumen von rund 437 Mio. US-Dollar (244 Mrd. CFA-Franc):

  • Rückgabe der beschlagnahmten drei Tonnen Gold nach Gerichtsbeschluss in Mali
  • Wiederherstellung der vollständigen operativen Kontrolle von Loulo-Gounkoto
  • Rückzug sämtlicher internationaler Schiedsverfahren
  • Freilassung von vier festgehaltenen Mitarbeitern
  • Einstellung aller staatlichen Rechtsverfahren gegen das Unternehmen

Loulo-Gounkoto zählt zu den wichtigsten Produktionsquellen im Konzernverbund, mit einer jährlichen Förderkapazität von geschätzt 600.000 bis 800.000 Unzen Gold. Die Einigung beseitigt damit einen strukturellen Unsicherheitsfaktor, der über Jahre wie ein Schatten auf der Bewertung lag.

Geplante Nordamerika-IPO als Werthebel

Parallel treibt Barrick eine mögliche Börsennotiz für eine Beteiligungsgesellschaft mit nordamerikanischen Gold-Assets voran. Am 1. Dezember 2025 hat der Verwaltungsrat das Management einstimmig beauftragt, ein IPO-Szenario für eine neue Einheit („NewCo“) zu prüfen.

In diese NewCo sollen voraussichtlich eingebracht werden:

  • die Joint-Venture-Anteile an den Nevada Gold Mines
  • die Pueblo-Viejo-Mine in der Dominikanischen Republik
  • das vollständig im Eigentum stehende Fourmile-Goldprojekt in Nevada

Barrick will auch nach einem möglichen Börsengang eine deutliche Mehrheitsbeteiligung an dieser Gesellschaft behalten. Eine Aktualisierung zum Stand des Projekts ist mit den Zahlen zum Gesamtjahr 2025 im Februar 2026 angekündigt.

Strategische Logik des Schritts

Ziel ist es, den Wert der nordamerikanischen Vermögenswerte klarer sichtbar zu machen, indem sie in einer fokussierten, separat gelisteten Gesellschaft gebündelt werden. Das Management betont, dass die Goldoperationen in Nevada und der Dominikanischen Republik zu den besten der Welt in sehr attraktiven Förderländern gehören.

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Fourmile in Nevada beschreibt Barrick sogar als „eine der bedeutendsten Goldentdeckungen dieses Jahrhunderts“. Ein eigenständiges Börsenvehikel könnte diese Qualität aus Sicht vieler Investoren klarer herausarbeiten und Bewertungsabschläge im Konglomeratmodell reduzieren.

Rekordquartal unter hohen Goldpreisen

Operativ liefert Barrick starke Zahlen ab. Im dritten Quartal 2025 erreichte der Konzern:

  • einen Rekord beim operativen Cashflow von 2,4 Mrd. US-Dollar
  • einen freien Cashflow von 1,5 Mrd. US-Dollar
  • eine Goldproduktion von 829.000 Unzen
  • eine Kupferproduktion von 55.000 Tonnen

Auf Basis dieser Entwicklung hat Barrick die Quartalsdividende um 25 % auf 0,175 US-Dollar je Aktie angehoben. Der Schritt unterstreicht die robuste Bilanzsituation und die Fähigkeit, zugleich in Projekte zu investieren und Kapital an Aktionäre zurückzugeben.

Im Rücken hat der Konzern ein historisch starkes Marktumfeld: Der Goldpreis ist 2025 über 4.300 US-Dollar je Unze gestiegen – die beste Jahresperformance des Edelmetalls seit 1979. Im zweiten Quartal 2025 lag der durchschnittlich realisierte Goldpreis bei Barrick bei 3.295 US-Dollar je Unze, deutlich über den 2.344 US-Dollar des Vorjahreszeitraums.

Analysten drehen auf positiv

Die Kombination aus geopolitischer Entspannung, Rekord-Cashflows und robustem Goldpreisumfeld bleibt auch von der Sell-Side nicht unbemerkt. Mehrere Häuser haben ihre Einschätzung jüngst angehoben:

  • National Bankshares: Kursziel auf 77,50 Kanadische Dollar erhöht
  • Canaccord Genuity: Ziel auf 70,00 Kanadische Dollar angehoben
  • BNP Paribas: Rating auf „Strong Buy“ hochgestuft
  • Citigroup: Empfehlung von „Hold“ auf „Strong Buy“ geändert

Insgesamt decken 15 Analysten den Wert ab. Die Konsensbewertung liegt bei „Buy“, davon entfallen 7 Votings auf „Buy“, 7 auf „Strong Buy“ und eines auf „Hold“. Die veränderte Einschätzung spiegelt vor allem die verbesserten operativen Rahmenbedingungen und das attraktivere Chance-Risiko-Profil wider.

Kursentwicklung: Starke Jahresbilanz, erste Ermüdungszeichen

An der Börse hat sich die positive Kombination aus Mali-Einigung, IPO-Fantasie und hohen Goldpreisen bereits deutlich niedergeschlagen. Seit Jahresbeginn liegt die Aktie rund 136 % im Plus, auf Sicht von zwölf Monaten etwa 137 %. Gestern schloss der Titel bei 36,76 Euro und damit nur knapp unter dem jüngsten 52‑Wochen-Hoch von 36,87 Euro.

Trotz der Rally zeigt der technische Blick allerdings erste Überhitzungstendenzen. Der Kurs notiert deutlich über den gleitenden Durchschnitten der vergangenen 50, 100 und 200 Tage. Gleichzeitig liegt der 14‑Tage-RSI mit 28,4 im überverkauften Bereich, was nach der jüngsten dynamischen Aufwärtsbewegung auf erhöhte Kurzfristvolatilität hindeutet.

Fazit: Mehr Klarheit, mehr Optionen

Barrick hat 2025 mehrere zentrale Baustellen adressiert: Die Einigung in Mali reduziert politische Risiken rund um einen Kernvermögenswert, der geplante Nordamerika-Spin-off kann versteckte Werte heben, und die starken Q3-Zahlen bestätigen die operative Stärke in einem außergewöhnlich freundlichen Goldpreisumfeld.

Kurzfristig dominiert zwar eine bereits sehr ambitionierte Kursentwicklung, strukturell haben sich die Rahmenbedingungen für den Konzern aber klar verbessert – und die nächsten Updates im Februar 2026 zur IPO-Prüfung dürften entscheidend zeigen, wie viel zusätzliches Potenzial die Neustrukturierung tatsächlich freilegen kann.

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