Das letzte Kapitel für die Avance Gas Holding ist aufgeschlagen. Nach dem Verkauf der gesamten Flotte und dem offiziellen Beschluss zur Liquidation steht das einstige Schwergewicht im Gastransport kurz vor dem Verschwinden von der Börse. Doch was bedeutet dieser unausweichliche Abschied konkret für die verbliebenen Anleger und wie sieht der Zeitplan für das Delisting aus?

Die Würfel sind gefallen: Avance Gas wird abgewickelt

Der Weg in die Selbstauflösung ist unumkehrbar. Nachdem Avance Gas ihre gesamte Schiffsflotte in den Jahren 2024 und Anfang 2025 veräußert hatte, wurde das operative Geschäft eingestellt. Der formelle Schlussstrich folgte am 16. Mai 2025: Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung besiegelten die Aktionäre die freiwillige Liquidation des Unternehmens. Damit ist das Schicksal des Unternehmens endgültig entschieden. Für Avance Gas bedeutet dies nun:

  • Keinerlei neue Investitionen mehr.
  • Ein ausschließlicher Fokus auf die Abwicklung der verbleibenden Unternehmensstrukturen.
  • Die finale Ausschüttung des noch vorhandenen Kapitals an die Anteilseigner.

Der Prozess der Kapitalrückführung ist bereits im vollen Gange. So wurde etwa nach Eingang der letzten Zahlung aus dem Verkauf der MGC-Flotte (Mid-Sized Gas Carriers) an Exmar eine finale außerordentliche Ausschüttung an die Aktionäre deklariert.

Countdown zum Delisting: Wann gehen die Börsenlichter aus?

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Mit der beschlossenen Liquidation ist auch das Ende der Börsennotiz eingeläutet. Es wird erwartet, dass die Aktien von Avance Gas im Juni oder Juli 2025 zum letzten Mal an der Osloer Börse gehandelt werden können. Das exakte Datum wird noch von der Börsenaufsicht festgelegt. Dieser Schritt ist die logische Konsequenz der vollständigen Unternehmensabwicklung.

Der dramatische Niedergang spiegelt sich unübersehbar im Aktienkurs wider: Stand das Papier vor einem Jahr noch bei einem Hoch von 15,36 Euro, notierte es gestern bei gerade einmal 0,13 Euro – ein Wertverlust von über 99% innerhalb von zwölf Monaten. Seit Jahresanfang beträgt das Minus bereits schwindelerregende 98,36%.

Das Management konzentriert sich nun vollumfänglich auf den Abschluss der Liquidation. Umfassende Präsentationen zu Quartalszahlen wird es angesichts der stark reduzierten Geschäftsaktivitäten nicht mehr geben. Informationen über den weiteren Fortschritt der Abwicklung und das genaue Datum des Delistings will das Unternehmen über Pressemitteilungen kommunizieren. Für Anleger bleibt also nur, die letzten Schritte dieses Prozesses abzuwarten.

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