Die ASML-Aktie gerät unter Druck – und das ausgerechnet jetzt. Während der Halbleiterausrüster zuletzt von der KI-Euphorie profitierte, zieht eine drastische Analystenwarnung die Aktie abrupt nach unten. Doch was steckt hinter der plötzlichen Kehrtwende?

Düstere Prognosen für 2026

Die Investmentbank Jefferies hat ihre Einschätzung für ASML überraschend von "Kaufen" auf "Halten" herabgestuft. Der Grund: Die Experten sehen für 2026 deutlich schwächere Zahlen auf den Halbleiterspezialisten zukommen als der Markt erwartet.

  • Umsatzprognose: 2% Rückgang gegenüber 2025
  • Gewinn je Aktie: Minus 6% erwartet
  • Abweichung vom Konsens: Bis zu 17% unter Markterwartungen

"Die Zahlen deuten auf erhebliche strukturelle Herausforderungen hin", so die Analysten. Besonders der erwartete Einbruch im DRAM-Segment und rückläufige Aufträge aus China belasten die Aussichten.

Paradoxes Signal: Höheres Kursziel trotz Downgrade

In einer überraschenden Wendung erhöhte Jefferies gleichzeitig das Kursziel von 660 auf 690 Euro – trotz der negativen Einschätzung. Die Begründung: Die Aktie sei bereits so günstig bewertet, dass ein noch schlechteres Rating nicht gerechtfertigt wäre.

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Doch dieser scheinbare Widerspruch verwirrt Anleger. Sollten sie nun verkaufen oder auf eine Erholung setzen? Der Markt reagierte jedenfalls eindeutig: Die ASML-Aktie gab heute deutlich nach.

Branche unter Druck

Das ASML-Downgrade ist kein Einzelfall. Jefferies warnt vor einer anhaltenden Schwächephase für den gesamten Halbleiterausrüstungssektor in den kommenden neun Monaten. Auch der Branchenkollege ASM International verlor seinen Kaufstatus bei der Bank.

Die zentrale Frage bleibt: Handelt es sich hier um eine vorübergehende Delle – oder den Beginn einer längerfristigen Talfahrt für die einstigen Tech-Champions? Die nächsten Quartalszahlen werden entscheidend sein.

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