Der jüngste Handelsdurchbruch zwischen den USA und China sorgt für frischen Rückenwind in der Halbleiterbranche – und Applied Materials profitiert als einer der größten Ausrüster gleich doppelt. Nach monatelangen Spannungen könnte nun eine entscheidende Hürde für das Geschäft mit asiatischen Chipherstellern fallen.

Tarif-Senkung entlastet Ausrüster

Der aktuelle Kursanstieg der Applied Materials-Aktie um fast 9% spiegelt die Erleichterung der Märkte wider: Die USA und China haben sich auf eine vorübergehende Aussetzung der gegenseitigen Strafzölle geeinigt. Die Abgaben auf Technologiegüter wurden von bislang 125% auf nur noch 10% gesenkt – eine massive Entlastung für Ausrüster wie Applied Materials, deren Produkte nun deutlich günstiger auf den chinesischen Markt gelangen können.

Doch das ist nicht alles: China will zudem Sanktionen und nichttarifäre Handelshemmnisse gegen US-Halbleiterfirmen aussetzen. Diese Entscheidung könnte lang auf Eis liegende Aufträge wieder ins Rollen bringen und die Investitionsbereitschaft asiatischer Chiphersteller neu entfachen. Für Applied Materials als führenden Anbieter von Produktionsanlagen wäre dies ein entscheidender Wachstumsimpuls.

Quartalszahlen unter der Lupe

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Die positive Handelsentwicklung kommt zur rechten Zeit: Schon am Donnerstag will Applied Materials seine Quartalszahlen vorlegen. Analysten erwarten:

  • Gewinn je Aktie: 2,31 USD (+10,5% zum Vorjahr)
  • Umsatz: 7,12 Mrd. USD (+7,1% zum Vorjahr)

Die Schätzungen wurden zuletzt leicht nach oben korrigiert – ein Zeichen für wachsenden Optimismus. Doch nicht alle Analysten zeigen sich gleichermaßen überzeugt: Cantor Fitzgerald senkte zwar sein Kursziel von 220 auf 200 USD, hält aber an der "Overweight"-Einstufung fest. Der Branchendurchschnitt liegt bei 202,74 USD mit einer "Outperform"-Empfehlung.

Die große Frage bleibt: Kann Applied Materials die Handelserleichterungen in nachhaltiges Wachstum ummünzen – oder ist der aktuelle Kurssprung nur eine kurze Atempause in unsicheren Zeiten? Die Antwort könnte schon diese Woche kommen.

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