Alphabet Aktie: KI-Power und versteckte Werte
Alphabet setzt seinen Kurs auf langfristiges Wachstum – und das gleich auf mehreren Ebenen. Der Tech-Konzern verstärkt sein Engagement in generativer KI, sichert sich exklusive Premium-Inhalte für YouTube und bringt einen bislang wenig beachteten Bilanzposten stärker in den Fokus. Spannend ist dabei vor allem die Frage, wie stark diese Entwicklungen das Bewertungsniveau der Aktie untermauern.
KI-Offensive und Zusammenarbeit mit der US-Regierung
Im Zentrum steht derzeit der Ausbau des KI-Portfolios. Über die Beteiligungssparte CapitalG hat Alphabet am 18. Dezember eine Series‑B‑Finanzierungsrunde für das schwedische KI-Coding-Startup „Lovable“ angeführt. Gemeinsam mit Menlo Ventures flossen 330 Millionen US‑Dollar in das Unternehmen, das nun mit 6,6 Milliarden US‑Dollar bewertet wird – eine Verdreifachung seit Juli 2025.
Damit setzt Alphabet klar auf Schlüsseltechnologien in der automatisierten Softwareentwicklung, einem Bereich mit stark wachsender Nachfrage. Die Beteiligung ist weniger ein kurzfristiger Gewinnhebel als vielmehr ein strategischer Baustein, um Zugang zu zentralen KI-Innovationen zu sichern.
Parallel dazu stärkt Alphabet seine Beziehungen zur US-Regierung. Die Trump-Administration gab am 18. Dezember bekannt, dass Google (Alphabet) offiziell der sogenannten „Genesis Mission“ beitritt. In diesem Programm arbeiten 24 große Tech-Unternehmen, darunter Nvidia und OpenAI, mit staatlichen Datenbeständen und Rechenressourcen, um KI-gestützte Forschung in Energie und Industrie zu beschleunigen. Für Alphabet bedeutet das nicht nur politischen Zugang, sondern auch eine Vertiefung der Rolle als Infrastruktur- und Technologiepartner im KI-Sektor.
YouTube holt die Oscars ins Streaming-Zeitalter
Für YouTube markiert ein neuer Mediendeal einen wichtigen strategischen Schritt. Die Plattform hat sich die exklusiven globalen Streaming-Rechte an den Academy Awards (Oscars) ab 2029 gesichert. Der Vertrag läuft bis 2033 und beendet damit eine rund 50‑jährige TV-Ära beim Sender ABC.
Auch wenn der Start des Vertrags noch einige Jahre entfernt liegt, werten Marktteilnehmer die Vereinbarung als klares Signal zugunsten von Streaming gegenüber linearem Fernsehen. YouTube soll dafür eine neunstellige Summe gezahlt und sich gegen Wettbewerber wie Disney/ABC und NBCUniversal durchgesetzt haben.
Mit über 122 Millionen täglichen Nutzern erhält YouTube damit ein weiteres prominentes Live-Ereignis, das die Attraktivität der Plattform steigern und die Reichweite der Oscars selbst wiederbeleben soll. Für Alphabet stärkt das die Position im Werbegeschäft und im Wettbewerb um Premium-Inhalte.
SpaceX-Beteiligung rückt in den Vordergrund
Deutlich mehr Aufmerksamkeit erhält derzeit ein Posten in Alphabets Beteiligungsportfolio, der lange nur als Fußnote wahrgenommen wurde: die Beteiligung an SpaceX. Medienberichte vom 18. Dezember erinnern daran, dass Alphabet seit einer Investition von 900 Millionen US‑Dollar im Jahr 2015 rund 7 % an dem Raumfahrtunternehmen hält.
SpaceX bereitet sich demnach aktiv auf einen möglichen Börsengang im Jahr 2026 vor. In diesem Zusammenhang kursieren Bewertungen von bis zu 1,5 Billionen US‑Dollar. Unter dieser Annahme könnte der Wert der Alphabet-Beteiligung bei über 100 Milliarden US‑Dollar liegen.
Für Investoren ist das relevant, weil dieser „versteckte“ Wert in klassischen Bewertungskennziffern auf Basis des laufenden Gewinns nur teilweise berücksichtigt wird. Die Beteiligung wirkt damit wie ein zusätzlicher Puffer, der die aktuelle Marktkapitalisierung stützt und die Story der Aktie über das Kerngeschäft hinaus abrundet.
Regulierung bleibt ein Risikofaktor
Trotz der positiven Impulse durch KI-Investitionen, Medienrechte und Beteiligungswerte verschwindet der regulatorische Druck nicht aus dem Bild. Am 18. Dezember hat die mexikanische Wettbewerbsbehörde Cofece ein Verfahren zum Markt für mobile Betriebssysteme abgeschlossen.
Die Behörde verpflichtet Google, bestimmte Einschränkungen gegenüber Geräteherstellern im Android-Ökosystem zu streichen. Damit reiht sich Mexiko in eine ganze Reihe von Jurisdiktionen ein, die Alphabet wegen seiner Marktmacht stärker regulieren. An der Börse blieb die Reaktion jedoch aus: Der Kurs ignorierte die Nachricht in der jüngsten Sitzung, auch weil keine unmittelbaren finanziellen Folgen beziffert wurden.
Mittelfristig zeigt der Fall jedoch, dass Alphabet weltweit mit einem komplexen Geflecht aus Wettbewerbs- und Regulierungsverfahren leben muss – ein Dauerfaktor in der Investmentstory.
Technisches Bild und Marktstimmung
Charttechnisch präsentiert sich die Aktie robust. Mit einem Schlusskurs von 258,00 Euro gestern bewegt sich das Papier nahe seinem 50‑Tage-Durchschnitt und liegt rund 37 % über der 200‑Tage-Linie, was einen etablierten Aufwärtstrend unterstreicht. Der 14‑Tage-RSI von 59,8 signalisiert dabei weder eine klare Überhitzung noch kurzfristige Schwäche.
Auch von Analystenseite und aus dem Derivatemarkt kommt Rückenwind: RBC Capital bestätigte am 18. Dezember ein „Buy“-Rating mit einem Kursziel von 315 US‑Dollar und verweist auf die starke strategische Position des Konzerns. Im Optionsmarkt zeigt ein Put/Call‑Verhältnis von 0,73 sowie hohes offenes Interesse bei Call-Optionen mit einem Ausübungspreis von 320 US‑Dollar und Laufzeit bis 19. Dezember eine überwiegend optimistische Erwartungshaltung an die kurzfristige Kursentwicklung.
Fazit: Langfristige Story mit mehreren Treibern
Unterm Strich stützt sich die aktuelle Stärke der Alphabet-Aktie auf drei zentrale Säulen: den konsequenten Ausbau des KI-Ökosystems, die Aufwertung von YouTube durch exklusive Inhalte und den erheblichen potenziellen Wert der SpaceX-Beteiligung. Gleichzeitig bleibt das Unternehmen in wichtigen Märkten regulatorisch unter Beobachtung, wie das jüngste Beispiel aus Mexiko zeigt.
Solange die Kombination aus wachstumsstarken Zukunftsfeldern und wertvollen Beteiligungen intakt bleibt und regulatorische Eingriffe das Geschäftsmodell nicht substanziell einschränken, dürfte Alphabet eine der dominierenden Größen im globalen Tech-Sektor bleiben – mit einer Investmentstory, die weit über das klassische Suchmaschinen- und Werbegeschäft hinausgeht.
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