Alphabet zündet den nächsten Ausbau-Schritt für seine KI-Infrastruktur – und fängt sich gleichzeitig eine neue Urheberrechtsklage prominenter Autoren ein. Während das Unternehmen Milliarden in Strom und Rechenzentren steckt, wächst der juristische Druck rund um das Training großer KI-Modelle. Spannend ist, was die Börse aktuell stärker gewichtet: Wachstumschance oder Rechtsrisiko?

Milliardenkauf für KI-Strom

Alphabet übernimmt seinen bisherigen Datenzentrums- und Ökostrom-Partner Intersect Power vollständig. Der Deal hat ein Volumen von 4,75 Milliarden US‑Dollar in bar, inklusive übernommener Schulden, und soll in der ersten Jahreshälfte 2026 abgeschlossen werden.

Mit dem Kauf sichert sich Alphabet direkten Zugriff auf eine beachtliche Projektpipeline:

  • Rund 10,8 Gigawatt geplanter Erzeugungskapazität bis 2028
  • Fokus auf sauberer Energieversorgung für Rechenzentren
  • Fortführung von Intersect Power als eigene Marke unter CEO Sheldon Kimber

Hintergrund: Google war bereits seit einer Finanzierungsrunde über 800 Millionen US‑Dollar im Dezember 2024 mit einem Minderheitsanteil beteiligt.

Laut Google-Cloud-Chef Thomas Kurian ist Energieverfügbarkeit neben Chips derzeit der entscheidende Engpass für den KI-Boom. Mit der vollständigen Übernahme nimmt Alphabet die Stromversorgung seiner Rechenzentren stärker in die eigene Hand – insbesondere für das Training und den Betrieb von Modellen wie Gemini. Der Markt wertet das als klaren Versuch, sich gegenüber Konkurrenten wie Microsoft und Amazon einen strukturellen Vorteil im KI-Wettlauf zu sichern.

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Neue Klage zum KI-Training

Parallel dazu bekommt Alphabet rechtlichen Gegenwind. Am 23. Dezember 2025 reichten John Carreyrou, New-York-Times-Reporter und Autor von „Bad Blood“, sowie fünf weitere Schriftsteller Klage gegen Alphabet, OpenAI, Meta Platforms und weitere KI-Entwickler ein.

Der Kernvorwurf: Die Unternehmen sollen urheberrechtlich geschützte Bücher aus sogenannten „Shadow Libraries“ wie LibGen und Z-Library ohne Erlaubnis und ohne Vergütung zum Training ihrer Large Language Models (LLMs) genutzt haben. Die Kläger stellen sich dabei ausdrücklich gegen pauschale Sammelvergleiche und verweisen auf den jüngsten Vergleich des KI-Unternehmens Anthropic, den sie als unzureichend für Rechteinhaber ansehen.

Besonders bemerkenswert: Erstmals wird auch xAI in einer solchen Klage als Beklagter genannt. Das erhöht den regulatorischen und juristischen Druck auf den gesamten KI‑Sektor und zeigt, dass die Auseinandersetzung um Trainingsdaten für KI-Modelle in eine neue Runde geht.

Analysten bleiben zuversichtlich

Trotz der neuen Klage überwiegt an der Börse aktuell die positive Sicht auf Alphabets Ausbaupläne. Gestern schloss die Alphabet-Aktie bei 266,65 Euro und liegt damit nur rund 5 % unter ihrem jüngsten 52‑Wochen-Hoch, während das Papier auf Sicht von zwölf Monaten über 40 % im Plus ist – der Titel bleibt also klar im Aufwärtstrend.

Fundamental stützen die aktuellen Prognosen diese Bewertung. Für 2025 rechnen Analysten mit:

  • Umsatz: 400,08 Mrd. US‑Dollar (+14,3 % gegenüber dem Vorjahr)
  • Gewinn je Aktie (EPS): 10,63 US‑Dollar (+30,8 %)
  • KGV: etwa 30,6

Citi-Analyst Ronald Josey bestätigte am 23. Dezember sein „Buy“-Votum für die Alphabet-Class-A-Aktie und ein Kursziel von 350 US‑Dollar, was ausgehend vom aktuellen Niveau einen Aufwärtsspielraum von rund 11 % signalisiert. Auch Wedbush hat sein Kursziel auf 350 US‑Dollar angehoben. Die jüngste positive Kursreaktion zeigt: Der Markt gewichtet derzeit die strategische Sicherung von Rechen- und Energiekapazitäten höher als das Rechtsrisiko aus der neuen Urheberrechtsklage.

Im Fokus der kommenden Monate steht nun, wie schnell Alphabet den Intersect-Power-Deal durch die Behörden bringt und in konkrete Kapazität für seine KI-Rechenzentren übersetzen kann – und parallel, welche Dynamik das Verfahren um die Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke für KI-Training annimmt. Beides zusammen wird entscheidend dafür sein, wie stabil die aktuelle Wachstumsstory in den Zahlen der Jahre 2026 und 2027 ankommt.

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