Allianz Aktie: Historisches Hoch greifbar nah!

Der Münchener Versicherungsriese steuert mit großen Schritten auf sein legendäres Allzeithoch zu. Bei rund 371 Euro notiert der Titel nur noch wenige Prozent unter der magischen 400-Euro-Marke aus dem Jahr 2000. Ein Vierteljahrhundert nach dem Dotcom-Hype könnte diese historische Schallmauer endlich fallen.

Die Stimmung rund um den DAX-Schwergewicht ist prächtig. Experten trauen der Aktie mittelfristig sogar Kurse von 450 oder gar 500 Euro zu. Was für eine Fantasie für einen vermeintlich langweiligen Versicherer! Die kommenden Wochen dürften entscheidend werden.

Bewertung bleibt vernünftig

Trotz der starken Kursentwicklung bewegt sich die Bewertung in moderaten Bahnen. Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp über 10 liegt weit entfernt von der Übertreibung zur Jahrtausendwende, als das KGV zeitweise auf über 40 kletterte. Von Euphorie kann also keine Rede sein.

Hinzu kommt die solide Dividendenrendite, die in Zeiten magerer Sparzinsen besonders attraktiv wirkt. Die operative Performance stimmt ebenfalls - seit Jahresanfang hat sich der Kurs bereits deutlich von seinem 52-Wochen-Tief entfernt.

Charttechnik zeigt nach oben

Technisch präsentiert sich das Bild lupenrein. Der Titel notiert knapp unter seinem 52-Wochen-Hoch und hat sämtliche wichtigen gleitenden Durchschnitte nach oben durchbrochen. Der Relative-Stärke-Index bei 64 signalisiert noch Luft nach oben.

Sollte das Jahreshoch fallen, wäre der Weg frei zum historischen Allzeithoch. Und wenn diese psychologische Barriere erst einmal geknackt ist, könnte es schnell weitergehen. Die technischen Voraussetzungen für den nächsten Ausbruch sind jedenfalls gegeben.

Sektor profitiert vom Umfeld

Der europäische Versicherungssektor zeigt sich seit Wochen robust. Das Rekordwachstum des globalen Geldvermögens privater Haushalte spielt Finanzdienstleistern wie der Allianz perfekt in die Karten. Allerdings musste das Unternehmen zuletzt auch Rückschläge verkraften - mehrere Kreditversicherer, darunter die Allianz, reduzierten ihre Absicherungen für Geschäfte mit dem inzwischen insolventen Handelsunternehmen First Brands.

Die Kombination aus solider Substanz, attraktiver Dividende und technischer Stärke macht den Titel dennoch zu einem der interessantesten Werte im deutschen Leitindex. Die Quartalszahlen im November werden zeigen, ob der Konzern die hohen Erwartungen erfüllen kann.