Aixtron Aktie: Aufklärungen folgen
Großinvestoren steigen ein, während die operative Entwicklung schwächelt: Bei Aixtron prallen aktuell zwei Welten aufeinander. 2025 war für den Anlagenbauer ein schwieriges Jahr, doch institutionelle Adressen nutzen die Schwächephase zum Aufstocken. Entscheidend wird nun, ob sich die Wende in den Zahlen oder vorerst nur im Kurs zeigt.
Institutionelle Käufe vs. operative Schwäche
Für Aufmerksamkeit sorgt vor allem der deutlich erhöhte Anteil von Goldman Sachs. Die US-Investmentbank hat ihre Beteiligung spürbar ausgebaut und setzt damit ein Signal, das am Markt üblicherweise als Hinweis auf eine mögliche Bodenbildung gewertet wird.
Für Anleger ergeben sich zwei Botschaften:
- Großinvestoren sehen langfristiges Potenzial in der Aixtron-Technologie.
- Die Käufe stehen im Kontrast zu einer klar belasteten Gewinn- und Auftragslage 2025.
Damit treffen unterschiedliche Zeithorizonte aufeinander: Kurzfristig drücken schwächere Kennzahlen, mittelfristig rücken Strukturtrends in der Leistungselektronik in den Vordergrund.
2025: Prognosesenkung und schwächerer Auftragseingang
Die operative Lage erklärt, warum der TecDAX-Titel zur Jahresmitte deutlich unter Druck geraten war. Das Management musste die Erwartungen für 2025 im Oktober spürbar zurücknehmen:
- Umsatzprognose nur noch 530 bis 565 Millionen Euro
- Auftragseingang in den ersten neun Monaten rund 15 % unter Vorjahr
- Erwartete EBIT-Marge auf 17 bis 19 % reduziert
Hauptgrund ist eine abgebremste Investitionsdynamik im Halbleitersektor. Verzögerte Großprojekte und eine vorsichtigere Kapazitätsplanung der Kunden schlagen direkt auf Umsatz, Aufträge und Marge durch. Diese Mischung hat den Kurs zuvor deutlich belastet.
Charttechnisch zeigt sich inzwischen eine Gegenbewegung. Der aktuelle Schlusskurs von 20,50 US‑Dollar spiegelt eine Erholung wider: Auf Sicht von sieben Tagen liegt das Plus bei gut 23 %, seit Jahresbeginn bei knapp 38 %. Damit notiert die Aktie nur einen Hauch unter ihrem 52‑Wochen-Hoch von 20,60 US‑Dollar.
KI, GaN und SiC: Blick geht bereits nach 2026
Trotz des verhaltenen Jahres 2025 richtet sich der Fokus zunehmend auf 2026. Im Zentrum steht die Erwartung, dass der globale Ausbau von Rechenzentren und die zunehmende Verbreitung von KI-Anwendungen eine neue Investitionswelle auslösen.
Aixtron ist mit Anlagen für Galliumnitrid- (GaN) und Siliziumkarbid- (SiC) Bauelemente an einem Hebelpunkt dieser Entwicklung positioniert. Beide Materialien sind Schlüssel für energieeffiziente Leistungselektronik, etwa in Servern, Ladeinfrastruktur oder Industrieanwendungen.
Der Markt beginnt daher, das schwächere 2025 als zyklische Delle zu verbuchen und eine Erholung der Nachfrage im kommenden Jahr einzupreisen. Die deutliche Distanz zum 200‑Tage-Durchschnitt von 14,24 US‑Dollar sowie der Anstieg über kürzere Durchschnitte deuten auf ein gefestigteres Stimmungsbild hin.
Technische Lage: Überkauft, aber stabilisiert
Aus charttechnischer Sicht hat sich das Bild aufgehellt. Der Kurs liegt klar über den mittelfristigen Durchschnittslinien (50 Tage bei 17,10 US‑Dollar; 100 Tage bei 15,25 US‑Dollar), was einen etablierten Aufwärtstrend unterstreicht. Zugleich signalisiert ein 14‑Tage‑RSI von 25,1, dass die Aktie zuletzt sehr dynamisch gelaufen ist und kurzfristig als überkauft gelten kann – Rücksetzer wären in diesem Umfeld nicht ungewöhnlich.
Wichtig ist vor allem die Stabilisierung auf erhöhtem Niveau: Der Abstand von rund 44 % zum 200‑Tage-Durchschnitt zeigt, wie weit sich der Kurs bereits von den Tiefstständen um 9,13 US‑Dollar im April gelöst hat.
Fazit: Patt zwischen Zahlen und Zukunft
Aixtron steckt aktuell in einer Zwischenphase: schwächere Kennzahlen und gesenkte Prognose auf der einen Seite, klare Strukturtrends und zunehmende institutionelle Unterstützung auf der anderen. Der Ausbau der Beteiligung durch Goldman Sachs verstärkt den Eindruck, dass große Adressen die Schwäche 2025 eher als Einstiegsfenster denn als strukturelles Problem sehen.
Für die nächsten Monate dürfte entscheidend sein, ob sich im Auftragseingang erste Signale einer anziehenden Nachfrage für GaN- und SiC-Anwendungen zeigen. Bestätigen kommende Quartalszahlen diese Tendenz, hätte die zuletzt eingepreiste Erholung im Kurs ein solides Fundament – bleibt die Belebung dagegen aus, wäre die aktuelle Stärke anfällig für Rückschläge.
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