Aixtron Aktie: Jahresendspurt

Der Handel an den deutschen Börsen macht Weihnachtspause, doch der Blick auf den letzten Handelstag vor den Feiertagen zeigt: Die Aixtron-Aktie hat sich mit Rückenwind aus den USA in die Auszeit verabschiedet. Nach einem wechselhaften Jahr deutet der jüngste Anstieg auf eine beginnende Stabilisierung hin. Entscheidend ist nun, ob der Wert die Zone um 17 Euro nachhaltig hinter sich lassen kann.

Rückenwind aus den USA

Auslöser der jüngsten Erholung war die starke Entwicklung der US-Technologiewerte. Vor allem der Nasdaq legte im Vorfeld der Feiertage zu und sorgte weltweit für bessere Stimmung im Halbleitersektor. Davon profitierte auch Aixtron, das als Zulieferer für die Chipindustrie besonders sensibel auf Stimmungsumschwünge in diesem Segment reagiert.

Die Mechanik dahinter ist klar: Ziehen US-Chip-Schwergewichte an, folgen europäische Titel wie Aixtron häufig mit Verzögerung. Kurz vor Jahresultimo griffen Investoren vermehrt zu Werten, die im Jahresverlauf unter Druck standen – die Aktie zählte zu den Profiteuren dieser sektorweiten Erholung.

Wichtige Marken im Chart

Am letzten Handelstag vor Weihnachten näherte sich der Kurs erneut der Marke von 17 Euro. Gestern schloss die Aktie bei 17,04 Euro und liegt damit minimal über dieser Schwelle. Im kurzfristigen Bild lassen sich mehrere Punkte festhalten:

• Stabilisierung: Nach einem sehr volatilen Jahr zeigt der Titel zunehmend Bodenbildungstendenzen. Vom 52‑Wochen-Tief bei 9,13 Euro im April hat sich die Aktie inzwischen um mehr als 80 % nach oben abgesetzt.
• Widerstand: Die Zone um 17 Euro fungiert als kurzfristige Hürde. Ein klarer Ausbruch darüber wäre ein Signal, dass Käufer wieder mehr Kontrolle übernehmen.
• Trendstruktur: Der Kurs notiert spürbar über dem 200‑Tage-Durchschnitt von 14,15 Euro – ein Hinweis auf einen gefestigten mittelfristigen Aufwärtstrend.

Hinzu kommt: Über die vergangenen zwölf Monate liegt die Performance bei knapp 12 %, seit Jahresanfang bei gut 14 %. Auf Sicht von 30 Tagen zeigt sich jedoch ein leichtes Minus, was die jüngste Erholung eher als Rückkehr in einen bestehenden Aufwärtstrend denn als überschäumende Rally erscheinen lässt.

Die Fakten im Überblick

Die aktuelle Ausgangslage vor der letzten Handelswoche des Jahres lässt sich so zusammenfassen:

• Börsen in Deutschland bleiben heute (24. Dezember) geschlossen
• Schlusskurs gestern: 17,04 Euro
• Abstand zum 52‑Wochen-Hoch (19,54 Euro): rund –13 %
• Deutlicher Abstand nach oben zum 52‑Wochen-Tief (9,13 Euro)
• Kurs über 50‑, 100‑ und 200‑Tage-Durchschnitt
• Jahresperformance 2025 bisher: +14,52 %

Auffällig ist der technisch stark überverkaufte Zustand gemäß RSI: Mit einem 14‑Tage-Wert von 25,1 nähert sich die Aktie der klassischen Schwelle von 30, ab der viele Marktteilnehmer kurzfristig mit Gegenbewegungen rechnen. In Kombination mit dem klaren Abstand zum langfristigen Durchschnitt spricht dies eher für eine Verschnaufpause in einem bestehenden Aufwärtstrend als für einen beginnenden Trendbruch.

Ausblick: Chancen in der letzten Jahreswoche

Die zentrale Frage für Anleger lautet, ob die jüngste Erholung mehr ist als nur ein optischer Feinschliff („Window Dressing“) zum Jahresende. Das Jahr 2025 war für den Spezialmaschinenbauer kein Selbstläufer, zeitweise bremste eine verhaltene Nachfrage die Fantasie im Sektor. Gleichzeitig zeigt die Aktie inzwischen relative Stärke gegenüber vielen anderen Technologie- und Standardwerten.

Sollte die Tech-Rallye an der Wall Street nach den Feiertagen anhalten, geht Aixtron mit durchaus soliden Voraussetzungen in die letzte Handelswoche des Jahres. Hält der Kurs das Niveau oberhalb des 200‑Tage-Durchschnitts und gelingt ein klarer Ausbruch über die 17‑Euro-Zone, würde dies das technische Bild weiter aufhellen und den positiven Jahresausklang untermauern.