Der Telekom-Anbieter hat seine Anleger mit einer herben Enttäuschung geschockt. Mitten im Geschäftsjahr rudert das Management bei der EBITDA-Prognose zurück - und das nicht zu knapp.

Statt der ursprünglich anvisierten 571 Millionen Euro sollen es 2025 nur noch rund 545 Millionen Euro werden. Das entspricht einem Rückgang von 26 Millionen Euro oder knapp 4,6 Prozent. Für eine Prognosekorrektur dieser Größenordnung braucht es schon handfeste Gründe.

Vodafone wird zum teuren Partner

Der Übeltäter ist schnell ausgemacht: Das National Roaming mit Vodafone entwickelt sich zur Kostenfalle. Das Access-Segment, bisher das Rückgrat des Konzerns, muss seine Erwartungen von 836 auf 810 Millionen Euro EBITDA senken.

Das Problem liegt im Detail der Vertragsgestaltung. 1&1 zahlt nach einem Kapazitätsmodell - je mehr Prozent des Vodafone-Netzes die eigenen Kunden nutzen, desto höher die Rechnung. Dumm nur, wenn man sich beim Datenwachstum verkalkuliert.

Die Planer hatten zu optimistisch gerechnet. Das Datenwachstum im Vodafone-Netz fällt höher aus als erwartet, wodurch 1&1 einen größeren Anteil der Netzkapazität beansprucht. Die Mehrkosten lassen sich nur teilweise durch Einsparungen an anderen Stellen kompensieren.

Eigenes Netz bleibt Verlustbringer

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Beim hauseigenen 1&1 Mobilfunknetz ändert sich dagegen wenig - allerdings auf niedrigem Niveau. Hier rechnet das Management unverändert mit einem negativen EBITDA von 265 Millionen Euro. Immerhin: schlechter wird es nicht.

Die rund 100 Millionen Euro für Kundenmigration und Netzvorleistungen sollen ab 2026 wegfallen. Bis dahin bleibt das eigene Netz aber ein teures Experiment.

Umsatz und Investitionen bleiben stabil

Nicht alles läuft schief bei den Montabaurern. Vertragsbestand und Service-Umsatz sollen auf Vorjahresniveau von 3,3 Milliarden Euro bleiben. Auch die geplanten Investitionen von 450 Millionen Euro werden nicht angetastet.

Das zeigt: Die Geschäftsstrategie steht nicht zur Disposition. Es geht um operative Herausforderungen, nicht um grundsätzliche Probleme.

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