Der globale Zuckermarkt steckt in der tiefsten Krise seit Jahren. Während der Rohstoffpreis am Freitag marginal um 0,82 Prozent auf 14,78 US-Dollar zulegte, kann dieser Mini-Aufschwung nicht über die brutale Realität hinwegtäuschen: Zucker verzeichnet ein Minus von über 30 Prozent im Jahresvergleich. Verantwortlich für diesen historischen Absturz ist ein massiver Angebotsüberschuss, der den Markt geradezu flutet. Doch was treibt diese Preisspirale nach unten wirklich an - und wann könnte die Talfahrt enden?

Globale Überschwemmung: 1,63 Millionen Tonnen zu viel

Die Internationale Zuckerorganisation (ISO) lieferte vergangene Woche die erschütternde Diagnose: Für das Wirtschaftsjahr 2025/26 prognostiziert sie einen globalen Überschuss von 1,63 Millionen Tonnen Zucker. Diese Kehrtwende ist dramatisch - vom Defizit des Vorjahres direkt in die Überschusszone.

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Die Zahlen sprechen eine klare Sprache:
- Weltproduktion steigt um 3,15% auf 181,77 Millionen Tonnen
- Globaler Verbrauch wächst nur um 0,6% auf 180,14 Millionen Tonnen
- Die Schere zwischen Angebot und Nachfrage klafft immer weiter auseinander

"Dieses massive Ungleichgewicht treibt den Preis der Agrar-Rohware unerbittlich in die Tiefe", kommentieren Marktbeobachter die Entwicklung.

Brasiliens Erntemaschinerie läuft auf Hochtouren

Doch woher kommt plötzlich diese Zucker-Schwemme? Die Antwort liegt in den tropischen Anbaugebieten Brasiliens, dem größten Zuckerproduzenten weltweit. Daten der Branchenorganisation UNICA zeigen beeindruckende Zahlen: Im zentral-südlichen Hauptanbaugebiet wuchs die Zuckerproduktion in der zweiten Oktoberhälfte um 16,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Diese Produktionssteigerung pumpt zusätzliche Mengen in den Weltmarkt und verstärkt den Angebotsdruck Tag für Tag. Während sich Brasilien über Rekordernten freut, leiden Zuckerpreise unter der Masse.

Indien öffnet die Export-Schleusen

Nicht nur Brasilien, auch der zweite Schwergewicht-Produzent Indien mischt kräftig mit. Die indische Regierung bestätigte kürzlich: Zuckerfabriken dürfen im Wirtschaftsjahr 2025/26 insgesamt 1,5 Millionen Tonnen exportieren. Diese Maßnahme dient eigentlich der Stützung inländischer Preise - beweist aber gleichzeitig den enormen Überschuss, mit dem das Land zu kämpfen hat.

Die Exportfreigabe Indiens wirkt wie Öl ins Feuer einer bereits überhitzten Angebotsseite. Zusammen mit den brasilianischen Rekordmengen entsteht ein perfekter Sturm für fallende Preise.

Wann kommt die Trendwende?

Angesichts dieser fundamentalen Daten scheint die Frage nicht ob, sondern wie lange der Abwärtstrend noch anhalten wird. Der Zuckerpreis kämpft sich aktuell bei 14,78 US-Dollar ab - nur knapp 1,2 Prozent unter seinem 52-Wochen-Hoch von 14,96 US-Dollar, aber dennoch gefangen in einer deutlichen Abwärtsbewegung.

Kann sich der Rohstoff aus dem Griff des Überangebots befreien? Solange die Erntemaschinen in Brasilien und Indien ungebremst laufen und die globale Nachfrage hinterherhinkt, bleibt der Zuckerpreis in der Defensive. Eine echte Trendumkehr? Davon ist der Markt meilenweit entfernt.

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