Starke Zahlen, schwache Reaktion

Zeta Global überrascht und enttäuscht zugleich: Das Marketing-Tech-Unternehmen legte gestern beeindruckende Umsatzzahlen vor, doch der Markt reagierte mit einem deutlichen Kursrutsch. Was steckt hinter dieser paradoxen Entwicklung – und lohnt sich jetzt der Einstieg?

Umsatzrekord, aber Gewinnwarnung

Im ersten Quartal 2025 verbuchte Zeta Global einen Umsatz von 264 Millionen US-Dollar, ein Plus von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Analysten deutlich. Auch die Zahl der Großkunden stieg um 19 Prozent auf 548.

Doch der Jubel währte nur kurz: Die Aktie verlor nach der Veröffentlichung fast 5 Prozent. Der Grund? Die Gewinne pro Aktie lagen bei -0,10 Dollar und damit deutlich unter den erwarteten +0,12 Dollar. Offenbar wiegt die Enttäuschung über die roten Zahlen schwerer als die Freude über das Umsatzwachstum.

Lichtblicke am Horizont

Trotz der aktuellen Ernüchterung gibt es positive Signale:

    1. Quartal in Folge mit überdurchschnittlichen Ergebnissen
  • Prognose für Q2 2025 übertrifft Erwartungen (295-298 Mio. $ vs. 292,3 Mio. $)
  • Jahresprognose auf 1,237-1,247 Mrd. $ angehoben
  • Operativer Cashflow stieg um 41% auf 35 Mio. $

Besonders bemerkenswert: Das Unternehmen kaufte eigene Aktien im Wert von 25 Millionen Dollar zurück – ein klares Vertrauenssignal des Managements.

Analysten bleiben optimistisch

Die Mehrheit der Analysten hält an ihrer positiven Einschätzung fest. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 30,17 Dollar, was ein Potenzial von über 130 Prozent vom aktuellen Niveau bedeuten würde. Allerdings haben einige Häuser ihre Erwartungen jüngst nach unten korrigiert.

KI als Gamechanger?

CEO David A. Steinberg setzt große Hoffnungen in künstliche Intelligenz. Mit der Einführung des "AI Agent Studio" will Zeta Global seinen Kunden noch bessere Lösungen bieten. Ob diese Technologie tatsächlich zum erhofften Wachstumstreiber wird, bleibt abzuwarten.

Die Aktie steht aktuell vor einer Richtungsentscheidung: Kann sie die negative Stimmung überwinden und von den soliden Fundamentaldaten profitieren? Oder überwiegen weiterhin die Sorgen um die Profitabilität?