XRP steht zum Jahresende 2025 in einem Spannungsfeld: Auf der einen Seite schwächelt der Kurs, auf der anderen Seite fließen Rekordsummen über ETFs in den Coin, während die Bestände auf Handelsplätzen deutlich sinken. Dazu kommt eine rege Aktivität im Netzwerk und eine geklärte Regulierungslage nach der SEC-Einigung. Die zentrale Frage für Anleger: Überwiegen kurzfristige technische Risiken oder die zunehmend robuste Fundamentalseite?

Kurs unter Druck, Stimmung im Keller

Der XRP-Kurs liegt aktuell bei 1,84 US‑Dollar und damit klar unter seinem 50‑Tage-Durchschnitt von 2,10 US‑Dollar. Auf 30‑Tage-Sicht ergibt sich ein Rückgang von gut 16 %, der Coin notiert fast 40 % unter seinem 52‑Wochen-Hoch von 3,04 US‑Dollar.

Technisch gesehen ist das Bild angespannt. XRP handelt unter wichtigen gleitenden Durchschnitten, und der Relative-Stärke-Index (RSI) liegt mit 28,8 bereits im überverkauften Bereich. Das signalisiert kurzfristig anhaltenden Druck, wird von Marktbeobachtern aber häufig auch als potenzieller Ansatzpunkt für eine Gegenbewegung interpretiert.

Parallel dazu zeigt der übergeordnete Markt ein klares Stimmungsbild: Der Krypto‑„Fear & Greed Index“ steht bei 20 und damit im Bereich „Extreme Fear“. Historisch wurden solche Phasen nicht selten von Erholungsbewegungen abgelöst, auch wenn sich daraus kein verlässliches Timing ableiten lässt.

On-Chain-Daten: Angebot auf Börsen schrumpft

Während der Kurs nachgibt, deuten On-Chain-Daten auf eine mögliche Akkumulationsphase hin. Laut CryptoQuant sind die XRP‑Bestände auf zentralen Börsen in den vergangenen zwei Monaten von 3,95 Milliarden auf 2,6 Milliarden Token gefallen – ein Rückgang um rund 45 %.

Auch kurzfristig setzt sich dieser Trend fort: Allein bei Binance sanken die XRP‑Reserven innerhalb von 24 Stunden um etwa 0,5 % auf rund 2,67 Milliarden Coins. Solche Bewegungen werden meist so interpretiert, dass Anleger Tokens von Handelsplätzen in private Wallets verschieben – eher ein Zeichen für langfristiges Halten als für unmittelbare Verkaufsabsichten.

Gleichzeitig bleibt die Aktivität im XRP‑Ledger hoch. Innerhalb von 24 Stunden wurden rund eine Million XRP über das Netzwerk transferiert. Die Zahl aktiver Nutzer liegt über dem Niveau der Vorwochen, und das Zahlungsvolumen ist deutlich gestiegen. Die Kombination aus hohem Netzwerk-Engagement und schwächerem Kursverlauf wird am Markt oft als Vorbote größerer Trendbewegungen gesehen, da On-Chain-Metriken nicht selten vor der Preisentwicklung drehen.

ETF-Zuflüsse und „Whale“-Käufe

Ein wesentlicher Treiber im Hintergrund sind die XRP‑Spot‑ETFs, die sich seit ihrer Einführung zu einem wichtigen Kanal für institutionelles Kapital entwickelt haben. Bis zum 23. Dezember verzeichneten diese Produkte 26 Handelstage in Folge mit Nettozuflüssen. Seit dem Start summieren sich die Mittelzuflüsse auf etwa 1,13 Milliarden US‑Dollar, allein in der jüngsten Sitzung kamen mehr als 11 Millionen US‑Dollar hinzu.

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Diese Gelder stammen typischerweise von adressierbaren institutionellen Investoren wie Asset Managern oder Pensionskassen, die eher in längeren Horizonten agieren. Solche Ströme können Preisniveaus nach unten stabilisieren und mittelfristig als Fundament für neue Trends dienen.

Parallel dazu zeigt sich verstärkte Aktivität großer Halter („Whales“). Zwischen September und November 2025 wurden rund 340 Millionen XRP eingesammelt – etwa 0,6 % des umlaufenden Angebots, mit einem Gegenwert von rund 680 Millionen US‑Dollar zum aktuellen Kurs. Bemerkenswert: Diese Käufe erfolgten hauptsächlich in Konsolidierungsphasen zwischen 1,90 und 2,20 US‑Dollar, was eher auf strategisches Positionieren als auf kurzfristige Spekulation schließen lässt.

Ripple-Ökosystem: Wachstum und Regulierungsklarheit

Auf Ebene des zugrunde liegenden Netzwerks meldet Ripple weiter Fortschritte. Über die Zahlungsinfrastruktur wurden inzwischen rund 95 Milliarden US‑Dollar an Transaktionsvolumen abgewickelt. Das Volumen im Produkt „On-Demand Liquidity“ (ODL) wächst Jahr für Jahr und liegt aktuell bei etwa 1,3 Milliarden US‑Dollar pro Quartal – ein Plus von 41 % im Jahresvergleich.

Das XRP‑Ledger selbst hat inzwischen mehr als 4 Milliarden Transaktionen verarbeitet. Ripple arbeitet nach eigenen Angaben mit über 300 Finanzinstituten weltweit zusammen. Analysten betonen allerdings einen wichtigen Punkt: Nicht jede Nutzung von RippleNet führt automatisch zu zusätzlicher Nachfrage nach dem XRP‑Token, da Teile der Infrastruktur auch ohne direkten Coin‑Einsatz verwendet werden.

Ein klarer Wendepunkt für die Investmentstory war die Einigung mit der US‑Börsenaufsicht SEC im August 2025. XRP‑Verkäufe auf dem Sekundärmarkt gelten seither nicht länger als Wertpapiertransaktionen. Diese regulatorische Klarheit hat einen langjährigen Unsicherheitsfaktor beseitigt und gilt als zentrale Voraussetzung dafür, dass regulierte Produkte wie die erwähnten ETFs überhaupt aufgelegt und von Institutionellen genutzt werden können.

Analystenerwartungen und Ausblick

Auf Basis der neuen Rahmenbedingungen und der wachsenden Produktlandschaft zeichnen einige Häuser ein ambitioniertes Bild. Standard Chartered rechnet damit, dass XRP bis Ende 2026 auf 8 US‑Dollar steigen und bis 2027 sogar die Marke von 10 US‑Dollar erreichen könnte. Als Treiber nennen die Analysten vor allem die regulatorische Bereinigung, die ETF‑Adoption und das weiter steigende Netzwerkvolumen. Andere Einschätzungen verweisen auf ein mögliches Kurspotenzial von 300 %, betonen aber zugleich die hohe Unsicherheit solcher Szenarien.

Kurzfristig bleibt die Lage zweigeteilt: Technische Indikatoren wie der deutlich schwächelnde Kurs, der Abstand zum 50‑Tage-Durchschnitt und der niedrige RSI verweisen auf anhaltenden Druck. Dem stehen starke ETF‑Zuflüsse, sinkende Börsenbestände und ein lebhaftes Netzwerk gegenüber – Signale, die häufig mit Akkumulation und wachsendem institutionellem Interesse verbunden werden.

Entscheidend für die nächsten Wochen und Monate werden vor allem drei Faktoren sein: die Entwicklung der ETF‑Mittelzuflüsse, die Signale der US‑Notenbank zur Geldpolitik sowie geplante und laufende Gesetzesvorhaben im Kryptobereich. In dieser Gemengelage dürfte sich zeigen, ob XRP aus der aktuellen Schwächephase eine tragfähige Basis für den nächsten Aufwärtsschub formen kann oder ob der Druck auf die Kurse noch einmal zunimmt.

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