Regulatorische Meilensteine, neue Spot-ETFs und ein wachsendes Stablecoin-Ökosystem – fundamental sieht es für XRP zum Jahresende 2025 so gut aus wie lange nicht. Gleichzeitig steckt der Kurs in einer Korrektur fest und ringt um eine Bodenbildung. Wie passt das zusammen?

Kursschwäche trotz starker Basis

XRP bewegt sich derzeit in einer engen Spanne und notiert mit rund 1,85 US‑Dollar nur knapp über dem 52‑Wochentief von 1,81 US‑Dollar. Auf Sicht von 30 Tagen liegt der Rückgang bei gut 16 Prozent, damit hat sich die Korrektur seit dem Sommer deutlich vertieft.

Charttechnisch spielt der Bereich um 1,80 bis 1,85 US‑Dollar eine zentrale Rolle. Diese Zone fungiert aktuell als wichtige Unterstützung, während der 50‑Tage‑Durchschnitt bei 2,06 US‑Dollar klar nach unten durchbrochen ist. Der 14‑Tage‑RSI von 28,8 signalisiert einen überverkauften Zustand, was statistisch die Wahrscheinlichkeit für eine Gegenbewegung erhöht, aber noch keine Trendwende garantiert.

Auf der Oberseite bleibt der Bereich um 2,00 bis 2,05 US‑Dollar der erste ernsthafte Härtetest. Erst ein nachhaltiger Ausbruch darüber würde das aktuelle bärische Muster deutlich abschwächen.

Ein zusätzlicher Belastungsfaktor kommt aus der Makro-Ecke: Die Diskussion um ein Ende des Yen-Carry-Trades nimmt Fahrt auf, seit die Bank of Japan Zinsanhebungen in Aussicht gestellt und die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen in Richtung 2,6 Prozent gedrückt hat. Historisch zeigte XRP eine inverse Korrelation zu diesen Renditen – steigende Zinsen in Japan verstärken damit den Verkaufsdruck auf risikoreichere Assets wie Kryptowährungen.

On-Chain: Wale verkaufen, ETFs kaufen

On-Chain-Daten zeigen ein gemischtes Bild aus kurzfristiger Schwäche und strukturellem Rückenwind.

Vermehrte Zuflüsse zu Börsen

Seit Mitte Dezember ist ein klarer Schwenk von Akkumulation zu Distribution bei größeren XRP-Adressen zu erkennen. Besonders die Zuflüsse zu zentralisierten Börsen wie Binance haben angezogen. Am 19. Dezember wurden mit 116 Millionen XRP die höchsten Tageszuflüsse des Monats registriert.

In Summe sollen große Adressen im Verlauf der letzten vier Wochen rund 1,4 Milliarden Token in den Markt gegeben haben. Diese zusätzliche Liquidität trifft im Bereich um 2,00 US‑Dollar auf die Kaufseite und erklärt, warum XRP diese Marke zuletzt nicht nachhaltig zurückerobern konnte.

Institutionelle Nachfrage über ETFs

Dem steht eine wachsende Nachfrage institutioneller Investoren über regulierte Produkte gegenüber. Seit dem Start der Spot-XRP-ETFs im November 2025 haben die Vehikel von Anbietern wie Canary Capital und Bitwise Nettozuflüsse von mehr als 1,25 Milliarden US‑Dollar verzeichnet.

Damit entsteht ein Spannungsfeld:

  • kurzfristig: Verkaufsdruck durch Wale und erhöhte Börsenzuflüsse
  • mittelfristig: Angebotsverknappung durch ETF-Ankäufe
  • strukturell: steigende Einbindung von XRP in regulierte Kanäle

Diese Konstellation stützt die These, dass die aktuelle Schwäche eher zyklisch als fundamental bedingt ist, auch wenn sie den Kurs vorerst klar begrenzt.

Netzwerknutzung bleibt hoch

Unabhängig vom Kursverlauf bleibt die Aktivität auf der XRP Ledger (XRPL) robust. Die Zahl der täglichen Transaktionen stabilisiert sich um etwa 900.000. Das deutet darauf hin, dass XRP nicht ausschließlich spekulativ genutzt wird, sondern weiterhin für Zahlungen und Anwendungen im Netzwerk im Einsatz ist.

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Ökosystem: Stablecoin und Expansion

Parallel hat Ripple 2025 die Nutzung von XRP im traditionellen Finanzsystem weiter ausgebaut.

RLUSD als Wachstumstreiber

Ein zentraler Baustein ist der USD-gebundene Stablecoin RLUSD. Seine Marktkapitalisierung liegt Ende Dezember bei rund 1,3 Milliarden US‑Dollar. Das Wachstum von RLUSD sorgt für steigende On-Chain-Volumina und unterstützt den Aufbau eines DeFi-Ökosystems auf dem XRPL.

Besonders dynamisch entwickelt sich der Bereich tokenisierter Real-World-Assets (RWA): Der Wert der auf dem Ledger abgebildeten Vermögenswerte ist allein in diesem Monat um etwa 17 Prozent gewachsen. Das erhöht die Relevanz des Netzwerks für institutionelle und unternehmensnahe Anwendungen.

Strategische Zukäufe

Um die eigene Infrastruktur zu stärken, hat Ripple 2025 mehrere größere Übernahmen abgeschlossen. Dazu zählt unter anderem der rund 1 Milliarde US‑Dollar schwere Kauf von GTreasury sowie die Akquisition von Hidden Road. Ziel dieser Transaktionen ist es, XRP tiefer in klassische Treasury- und Finanzprozesse von Unternehmen einzubinden und so zusätzliche reale Anwendungsfälle zu schaffen.

Regulierung: Charter als Meilenstein

Auf der regulatorischen Seite hat sich das Umfeld für XRP im laufenden Jahr spürbar verbessert.

Nationale Trust-Bank-Lizenz

Im Dezember 2025 erhielt Ripple von der US-Bankenaufsicht OCC eine bedingte nationale Trust-Bank-Charter. Damit kann das Unternehmen in den USA regulierte Verwahrdienstleistungen anbieten und XRP stärker in das Bankensystem integrieren.

Dieser Schritt folgt auf den Abschluss des langjährigen Rechtsstreits mit der SEC im Sommer 2025. Ripple zahlte dabei eine Zivilstrafe von 125 Millionen US‑Dollar – deutlich weniger als ursprünglich gefordert. Vor allem aber ist die juristische Unsicherheit, die den Vermögenswert jahrelang belastet hatte, damit weitgehend ausgeräumt. Für institutionelle Investoren schafft das klare Rahmenbedingungen.

Ausblick auf Anfang 2026

Zum Jahresende bleibt das Bild zweigeteilt: Kurzfristig dominiert der Druck durch hohe Börsenzuflüsse und das Scheitern an der 2‑Dollar-Marke, mittelfristig sprechen ETF-Zuflüsse, RLUSD-Wachstum und die neue Banklizenz für eine strukturelle Stärkung des Netzwerks.

Für den Start ins Jahr 2026 sind zwei Marken entscheidend: Hält die Unterstützung um 1,80 US‑Dollar, wäre ein technisches „Double Bottom“ mit Erholungschance in Richtung 2,00 US‑Dollar plausibel. Fällt diese Zone dagegen klar, rücken niedrigere Liquiditätsbereiche um etwa 1,60 US‑Dollar in den Fokus, bevor die starken Fundamentaldaten wieder stärker zum Tragen kommen können.

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