XRP steckt kurz vor Jahresende in einem Spannungsfeld: Auf der einen Seite verunsicherte Privatanleger nach einem deutlichen Rücksetzer, auf der anderen Seite Institutionen, die so konsequent kaufen wie selten zuvor. Parallel wächst das Ökosystem mit neuen Rendite-Produkten und Partnerschaften weiter. Wie passt das zusammen – schwacher Kurs, aber starke Zuflüsse?

Technisches Bild: Druck am unteren Rand

XRP notiert heute um 1,88 US‑Dollar und liegt damit spürbar unter dem 50‑Tage-Durchschnitt von 2,12 US‑Dollar. Der Rückgang von rund 20 % seit dem Zwischenhoch im November hat den Coin nahe an sein 52‑Wochen-Tief bei 1,81 US‑Dollar gedrückt; der Abstand nach unten beträgt nur noch gut 4 %.

Technische Indikatoren unterstreichen den angeschlagenen kurzfristigen Zustand: Mit einem RSI von 28,8 ist XRP im klar überverkauften Bereich. Marktbeobachter sehen im Bereich von etwa 1,81 bis 1,85 US‑Dollar eine zentrale Unterstützungszone. Ein Bruch darunter könnte zusätzliche Volatilität nach sich ziehen, während auf der Oberseite der 50‑Tage-Durchschnitt um 2,12 US‑Dollar als erste nennenswerte Hürde gilt.

Trotz der schwächeren Kursentwicklung bleibt der Derivatemarkt aktiv. Das offene Interesse an Futures verharrt bei rund 3,46 Milliarden US‑Dollar. Das deutet eher auf Absicherungen und Positionsanpassungen hin als auf einen massenhaften Ausstieg.

ETFs und Institutionen: Über 1,1 Milliarden US‑Dollar Zuflüsse

Während der Spotmarkt schwächelt, sendet der institutionelle Bereich ein anderes Signal. Die US‑Spot‑XRP‑ETFs verbuchten am 22. Dezember Nettozuflüsse von 43,89 Millionen US‑Dollar – den stärksten Tageswert seit Anfang Dezember.

Seit dem Start am 13. November 2025 haben diese Produkte insgesamt bereits mehr als 1,12 Milliarden US‑Dollar angezogen. Bemerkenswert: Es gab bislang keinen einzigen Tag mit Nettoabflüssen. Für viele professionelle Anleger scheint der Bereich unterhalb von 2 US‑Dollar damit eher eine Einstiegs- bzw. Aufstockungszone zu sein als ein Anlass zur Aufgabe.

Dieser kontinuierliche Aufbau spricht für anhaltendes Vertrauen in das längerfristige Potenzial, auch wenn der kurzfristige Preisverlauf derzeit schwach aussieht.

Ökosystem: Neue Rendite-Möglichkeiten und TradFi-Anbindung

Parallel zu den Kapitalzuflüssen entwickeln sich die Grundlagen des XRP‑Ökosystems weiter. Am 23. Dezember wurden zwei wichtige Schritte bekannt.

earnXRP: Rendite ohne Verkauf

Auf dem Flare Network ist das neue Produkt earnXRP gestartet. Entwickelt von Upshift Finance, Clearstar und Flare, ermöglicht das Protokoll XRP‑Investoren, Rendite in XRP zu erzielen, ohne ihre Token zu veräußern.

Die Struktur im Überblick:

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  • Nutzer wandeln XRP in FXRP (Wrapped XRP) um und zahlen diese in einen Vault ein.
  • Für kleinere Vaults mit einem Volumen von 1 bis 10 Millionen US‑Dollar werden Zielrenditen von 7–10 % genannt.
  • Größere, institutionelle Vaults sollen 3–4 % erzielen.

Damit adressiert earnXRP eine bisher häufige Kritik: die begrenzten nativen DeFi‑Renditemöglichkeiten rund um XRP. Durch zusätzliche Yield‑Optionen könnte ein Teil des Angebots langfristig im Protokoll gebunden und der Verkaufsdruck reduziert werden.

Ripple und TJM Investments: Ausbau der Partnerschaft

Zudem vertieft Ripple seine Zusammenarbeit mit TJM Investments, einem FINRA‑regulierten Broker‑Dealer. Im Fokus steht eine Verbesserung der Handelsausführung.

Die Ausweitung dieser Verbindung passt in ein größeres Bild: XRP‑basierte Infrastruktur wird zunehmend in regulierte Strukturen der traditionellen Finanzwelt eingebettet. Für Institutionen ist das ein wichtiger Baustein, um XRP in etablierte Prozesse zu integrieren.

On-Chain-Daten: Vorsicht bei Privatanlegern

Auf der On‑Chain‑Seite zeigt sich ein deutlich anderer Ton als bei den ETFs. Die Aktivität im Netzwerk ist spürbar abgeflaut. Die Zahl der täglich aktiven Neukonten liegt derzeit bei rund 3.440 und damit auf einem gedämpften Niveau. Solche Größenordnungen korrelieren häufig mit einer schwächeren spekulativen Nachfrage von Privatanlegern.

Größere Wallets haben zuletzt leicht Bestände reduziert. Das Gesamtvolumen von Adressen mit mehr als 100.000 XRP ist auf etwa 104 Milliarden US‑Dollar gesunken – ein Hinweis auf Gewinnmitnahmen im Zuge des Rückgangs vom Zwischenhoch bei 2,55 US‑Dollar.

Die Stimmungsdaten des Analysehauses Santiment ordnen die aktuelle Lage im Lager der Kleinanleger als „Deep Fear“ ein. Historisch traten solche extrem negativen Phasen immer wieder vor Trendwenden auf, wenn kurz zuvor viele kurzfristig orientierte Marktteilnehmer aussteigen. Eine Garantie für eine Erholung ist das nicht, aber es setzt die jüngste Schwäche in einen etwas breiteren Kontext.

Regulierung: SEC-Thema weitgehend abgeräumt

Auf der regulatorischen Seite hat sich das Umfeld für XRP deutlich aufgehellt. Nach der Beilegung des Konflikts mit der US‑Börsenaufsicht SEC im August 2025 gilt das frühere Unsicherheitsmoment weitgehend als bereinigt. Die laufende Genehmigung und der Betrieb der Spot‑ETFs stützen diese Einschätzung und untermauern die Einordnung von XRP als nicht wertpapierähnliches Asset in diesem Rahmen.

Zusätzlich meldete XRP Healthcare heute den Erhalt eines globalen Markenschutzes in wichtigen Regionen wie den USA, Großbritannien, der EU und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Das Unternehmen setzt damit auf ein skalierbares Geschäftsmodell auf Basis der XRP‑Ledger‑Technologie – ein weiteres Beispiel für praktische Anwendungen über reine Kursfantasie hinaus.

Fazit: Kurzfristiger Druck, langfristige Zuversicht

Zum Jahresende zeigt sich bei XRP ein klares Bild zweier Lager. Privatanleger reagieren nervös auf den rund 20‑prozentigen Rückgang und die Nähe zum Jahrestief, was sich in schwacher On‑Chain‑Aktivität und sehr pessimistischer Stimmung niederschlägt. Gleichzeitig stehen über 1,1 Milliarden US‑Dollar an stetigen ETF‑Zuflüssen, ein ausgebautes Rendite‑Angebot über earnXRP und eine stärkere Einbindung in regulierte Finanzstrukturen. In den kommenden Wochen dürfte vor allem entscheidend sein, ob der Unterstützungsbereich um 1,81 bis 1,85 US‑Dollar hält und der Markt damit die institutionell getriebene Zuversicht gegenüber der aktuell dominierenden Skepsis im Retail‑Segment untermauert.

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