Ein faszinierender Machtkampf spielt sich derzeit bei XRP ab: Während institutionelle Investoren seit Juli fast 2 Milliarden Dollar aus dem Markt abziehen, kaufen Großinvestoren – die sogenannten "Wale" – munter zu. Allein in den letzten zwei Wochen sammelten sie XRP-Token im Wert von knapp einer Milliarde Dollar ein. Wer behält die Oberhand in diesem Tauziehen?

Schwere Geschütze im Anmarsch

Der Krypto-Riese steht vor mehreren bedeutsamen Entwicklungen, die das Kursgeschehen beeinflussen könnten. Gleich mehrere Vermögensverwalter – darunter Grayscale und Bitwise – haben bei den US-Regulierern Anträge für XRP-ETFs eingereicht. Diese Finanzprodukte könnten institutionelle Gelder in Milliardenhöhe mobilisieren.

Parallel dazu profitiert XRP weiterhin von der rechtlichen Klarstellung nach dem gewonnenen Rechtsstreit gegen die SEC. Diese Rechtssicherheit räumt wichtige Hürden für die institutionelle Akzeptanz aus dem Weg und macht XRP für traditionelle Finanzinstitute interessanter.

Technische Zerreißprobe bei 2,83 Dollar

Die Charts zeigen ein klassisches Patt: XRP kämpft sich derzeit durch eine hartnäckige Widerstandszone bei 2,83 Dollar. Sollte dieser Deckel durchbrochen werden, könnten schnell die nächsten Zielmarken bei 3,00 bis 3,30 Dollar ins Visier rücken.

Analysten sehen bei einem technischen Ausbruch sogar Potenzial für eine Rallye in Richtung der 4-Dollar-Marke. Der MACD-Indikator deutet bereits auf eine mögliche Trendwende hin, während der RSI-Wert mit Anfang 50 noch Raum für Aufwärtsbewegungen signalisiert.

September-Blues vs. Wal-Power

Doch der Timing könnte schwieriger sein: Historisch gesehen schwächeln Kryptowährungen oft im September. Diese saisonale Belastung trifft auf den beschriebenen Institutionen-Exodus von 1,9 Milliarden Dollar seit Juli.

Auf der anderen Seite stemmen sich die Wale mit ihrer Kaufoffensive von 340 Millionen XRP-Token gegen diesen Trend. Diese Divergenz zwischen Groß- und Kleininvestoren könnte den entscheidenden Unterschied machen – und zeigt, dass einige Marktakteure XRP als langfristige Wette sehen, während andere kurzfristige Gewinne mitnehmen.

Die kommenden Wochen dürften zeigen, welche Kraft stärker ist: die institutionelle Gewinnmitnahme oder die strategische Akkumulation der Großinvestoren.