XRP steht zum Jahresende 2025 an einem interessanten Punkt. Während der Kurs zuletzt spürbar zurückgekommen ist, zieht die Aktivität im zugrunde liegenden Netzwerk deutlich an. Vor allem die Mischung aus technischem Druck im Chart und robusten fundamentalen Signalen macht die Lage spannend – wie passt das zusammen?

Technisches Bild: Erholung bleibt fragil

Charttechnisch bleibt XRP angeschlagen. Nach dem Verlust der wichtigen 2‑Dollar-Marke pendelt der Kurs aktuell nur knapp über dem Jahrestief. Mit rund 1,84 US‑Dollar notiert der Token gut 39 % unter seinem 52‑Wochen-Hoch, zugleich aber nur minimal über dem kürzlich markierten Tief.

Der Trend zeigt klar nach unten: XRP bewegt sich in einem abwärtsgerichteten Kanal und notiert unter den wichtigen gleitenden Durchschnitten. Der Abstand von gut 12 % zur 50‑Tage-Linie unterstreicht den Druck von oben. Der RSI um 29 signalisiert zudem einen überverkauften Zustand, also eine Phase, in der die Verkäufer in den vergangenen Wochen dominiert haben.

Aus technischer Sicht bleibt der Bereich um 1,80 bis 1,90 US‑Dollar eine zentrale Unterstützungszone. Darunter würden sich schnell neue Abwärtsrisiken eröffnen, während auf der Oberseite erste Signale der Entspannung erst mit einer Rückeroberung der Region um 2,10 bis 2,20 US‑Dollar entstehen dürften.

On-Chain-Daten: Netzwerk in Hochform

Parallel zur schwachen Kursentwicklung zeigt die XRP‑Ledger‑Statistik ein deutlich anderes Bild. Die Zahl der aktiven Nutzer im Netzwerk ist nach Weihnachten auf einen Spitzenwert von rund 191.000 gestiegen und hat sich anschließend nur leicht auf etwa 170.000 eingependelt – mit weiter leicht steigender Tendenz.

Die On-Chain-Aktivität ist hoch:

  • Täglich über 870.000 Transaktionen
  • Rund 418.000 Zahlungen pro Tag
  • Mehr als 2.500 neu eröffnete Accounts
  • Etwa 19 bis 21 Transaktionen pro Sekunde
  • Rund 12.000 aktive Absender pro Tag

Hinzu kommt: Die sogenannte Velocity des XRP Ledgers – ein Maß dafür, wie häufig XRP im Netzwerk den Besitzer wechselt – hat Anfang Dezember ein Jahreshoch erreicht. Das signalisiert rege wirtschaftliche Nutzung und hohe Liquidität, statt „toter“ Bestände in kalten Wallets.

Historisch gilt eine solche Konstellation – viel Aktivität bei gedrücktem Kurs – häufig als Vorläufer größerer Bewegungen. Sicher ist das nicht, aber der Kontrast zwischen Fundamentaldaten und Preis ist deutlich.

Ripple 2025: Rechtssicherheit, Stablecoin und Zukäufe

Auf Unternehmensebene war 2025 für Ripple Labs ein Schlüsseljahr. Nach fast vier Jahren wurde der Rechtsstreit mit der US‑Börsenaufsicht SEC endgültig beigelegt. Die im Jahr 2023 ergangene Teilentscheidung zugunsten Ripples blieb nach beiderseitigem Verzicht auf weitere Rechtsmittel bestehen und dient nun als Referenzpunkt für die Einordnung anderer Krypto-Assets.

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Parallel hat Ripple sein Ökosystem deutlich verbreitert:

  • Der im Dezember 2024 gestartete, dollarbesicherte Stablecoin RLUSD hat innerhalb eines Jahres eine Marktkapitalisierung von rund 1,3 Milliarden US‑Dollar erreicht und gehört damit zu den größten Stablecoins am Markt.
  • RLUSD steht unter Aufsicht der New Yorker Finanzbehörde, zudem erhielt Ripple im Dezember eine vorläufige nationale Banklizenz – ein wichtiger Baustein für das Geschäft mit regulierten Digitaldollar-Produkten.

Dazu kam eine aggressive M&A‑Strategie: Mit Übernahmen in Prime Brokerage, Treasury-Management, Stablecoin-Infrastruktur und Wallet-Diensten hat Ripple 2025 gezielt Kompetenzen und Kundenbeziehungen zugekauft. Investoren honorierten das mit einer 500‑Millionen‑Dollar‑Finanzierungsrunde im November, bei der das Unternehmen mit rund 40 Milliarden US‑Dollar bewertet wurde.

XRP-ETFs und neue DeFi-Produkte

Auch auf Kapitalmarktseite hat sich viel getan. In den USA sind Spot‑ETFs auf XRP gestartet und haben seit ihrem Launch beinahe 1 Milliarde US‑Dollar an Nettozuflüssen angezogen – bemerkenswert, da bislang kein einziger Handelstag mit Nettoabflüssen verzeichnet wurde. Anbieter wie Canary Capital, Grayscale, Bitwise und Franklin Templeton sind mit unterschiedlichen Produkten vertreten, seit Dezember 2025 auch mit gehebelten Varianten.

Im DeFi‑Segment ist zudem ein neues Ertragsprodukt gestartet: Die earnXRP‑Vaults von Upshift, Clearstar und Flare. XRP‑Holder können dort FXRP – eine 1:1 durch XRP besicherte, ERC‑20‑kompatible Repräsentation – in einen Smart‑Contract einzahlen. Dieser bündelt verschiedene Strategien, während Nutzer earnXRP‑Token als Anteilsschein und Renditenachweis erhalten. Ziel ist es, Ertragsstrategien rund um XRP zu vereinfachen, ohne dass Investoren ihre Bestände verkaufen müssen.

Marktstimmung: Vorsichtig, aber nicht panisch

Am Kassa‑Markt lag das XRP‑Handelsvolumen zuletzt im Milliardenbereich, der Coin bleibt nach Marktkapitalisierung unter den größten Krypto-Projekten. Gleichzeitig gehen die Bestände auf Börsen zurück, während das offene Interesse am Derivatemarkt abgekühlt ist. Die Finanzierungsraten sind erhöht, aber nicht extrem.

Diese Kombination deutet eher auf eine vorsichtige als auf eine überdrehte Positionierung hin. Passend dazu zeigt sich das Stimmungsbild in sozialen Medien auffallend negativ. Analysedienste wie Santiment sehen darin ein klassisch konträres Setup: In Phasen, in denen der Ton in den Netzwerken deutlich pessimistischer ist als der tatsächliche Marktzustand, kam es in der Vergangenheit nicht selten zu Gegenbewegungen nach oben.

Fazit: Starke Basis, schwacher Chart

Zum Jahresende 2025 steckt XRP in einer Spannungsphase. Der Kurs konsolidiert seit Wochen in einer engen Spanne knapp unterhalb der 2‑Dollar-Marke, das technische Bild bleibt kurzfristig belastet und spricht noch nicht für eine bestätigte Trendwende.

Gleichzeitig haben sich die Rahmenbedingungen spürbar verbessert: Der Rechtsstreit in den USA ist abgeschlossen, der RLUSD‑Stablecoin etabliert sich, Ripple baut seine Infrastruktur durch Zukäufe aus, XRP‑ETFs ziehen Mittel an und die Aktivität auf dem Ledger erreicht Jahreshochs. Für 2026 dürfte entscheidend sein, ob XRP es schafft, diese fundamentale Stärke in einen nachhaltigen Ausbruch über wichtige Widerstände wie die Zone um 2,20 US‑Dollar zu übersetzen und damit das aktuell noch bärische Chartbild aufzubrechen.

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