XRP beendet das Börsenjahr 2025 mit einem widersprüchlichen Bild. Der Kurs tritt seit Monaten auf der Stelle, während große Adressen und ETF-Anbieter im Hintergrund massiv Positionen aufbauen. Vor allem die Nachfrage nach US-Spot-ETFs und der Rückgang der verfügbaren Umlaufmenge auf Börsen geben der Story eine neue Wendung.

Technisches Bild bleibt angeschlagen

Charttechnisch wirkt XRP kurzfristig angeschlagen. Der Kurs notiert aktuell bei 1,87 US‑Dollar und damit klar unter den Hochs des Sommers. Auf Sicht von 30 Tagen ergibt sich ein Rückgang von gut 15 %, der Wert liegt zudem rund 9 % unter seinem 50‑Tage-Durchschnitt – der RSI von knapp unter 30 signalisiert bereits überverkaufte Zonen.

Auf den Tagescharts hat sich ein sogenanntes „Death Cross“ ausgebildet, bei dem der kurzfristige gleitende Durchschnitt den langfristigen von oben nach unten schneidet. Solche Formationen gelten klassisch als Hinweis auf anhaltenden Abgabedruck. Gleichzeitig pendelt XRP nur knapp über einer wichtigen Unterstützungszone, während auf der Oberseite die Region um 2,00 US‑Dollar weiter als erste Hürde gilt.

Damit steht die kurzfristige technische Einschätzung klar auf „vorsichtig“, auch wenn die Indikatoren darauf hindeuten, dass der Verkaufsdruck bereits weit fortgeschritten ist.

ETF-Zuflüsse auf Rekordniveau

Parallel zur schwachen Kursentwicklung entsteht ein ganz anderes Bild auf der institutionellen Seite. US‑gelistete Spot‑XRP‑ETFs verzeichnen seit Wochen stetige Zuflüsse.

Wesentliche Kennzahlen:

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei XRP?

  • 29 Handelstage in Folge Mittelzuflüsse in Spot‑XRP‑ETFs
  • Kumulative Nettozuflüsse seit Auflage: rund 1,15 Mrd. US‑Dollar
  • Davon allein im Dezember knapp 478 Mio. US‑Dollar
  • Verwaltetes Vermögen (AUM) der XRP‑ETFs: etwa 1,24 Mrd. US‑Dollar

Damit entkoppelt sich XRP deutlich vom Rest des Marktes: Während Spot‑Bitcoin‑ETFs im gleichen Zeitraum Abflüsse von über 1,1 Mrd. US‑Dollar hinnehmen mussten und Ethereum‑ETFs mehr als 600 Mio. US‑Dollar verloren, fließt in XRP strukturell frisches Kapital.

Standard Chartered verweist genau auf diese ETF-Nachfrage als zentralen Treiber für seinen optimistischen Langfrist-Ausblick. Analyst Geoffrey Kendrick hält bis Ende 2026 Kurse um 8 US‑Dollar für möglich – basierend auf erwarteten weiteren ETF-Zuflüssen im Bereich von 4 bis 8 Mrd. US‑Dollar und der inzwischen geklärten Regulierungslage in den USA.

Angebot verknappt sich sichtbar

Auch die On‑Chain-Daten stützen das Bild einer sich verengenden Angebotsseite. Die Bestände von XRP auf zentralen Börsen sind auf ein Acht-Jahres-Tief gefallen: Nur noch rund 1,6 Mrd. Token liegen auf Handelsplattformen, zuletzt wurden innerhalb von 60 Tagen etwa 2,16 Mrd. XRP abgezogen. Marktbeobachter sehen darin vor allem langfristige Verwahrung in Cold Storage oder institutioneller Verwahrung – Liquidität, die dem kurzfristigen Verkauf entzogen ist.

Parallel dazu bauen große Adressen weiter Positionen auf. „Whale“-Wallets halten inzwischen knapp 48 Mrd. XRP und erreichen damit ein Sieben-Jahres-Hoch bei der Konzentration großer Bestände. Typischerweise deutet ein solches Muster auf längerfristiges Vertrauen kapitalkräftiger Akteure hin, auch wenn Privatanleger wegen der seit Monaten seitwärts laufenden Kurse laut Stimmungsdaten vielerorts skeptisch bleiben.

Ein weiteres Puzzle-Teil ist das Wachstum der XRP‑Ledger‑Nutzung über Tokenisierungsprojekte. Das Volumen tokenisierter Real-World Assets (RWA) auf dem Netzwerk ist 2025 um mehr als 2.200 % auf rund 568 Mio. US‑Dollar gestiegen. Getrieben wird diese Entwicklung vor allem vom Ripple‑gestützten Stablecoin RLUSD sowie Initiativen zur Tokenisierung von US‑Staatsanleihen wie OpenEden.

Regulierung geklärt, Nutzung weiter im Fokus

Regulatorisch hat XRP 2025 einen entscheidenden Schritt hinter sich gelassen. Die US‑Börsenaufsicht SEC verzichtete im August auf weitere Rechtsmittel, Ripple zahlte eine Strafe von 125 Mio. US‑Dollar – damit ist der langjährige Rechtsstreit faktisch beendet. Analysten wie Kronos Research sehen darin einen wichtigen Vorteil gegenüber anderen Altcoins, die weiterhin unter rechtlicher Unsicherheit leiden.

Ganz frei von Kritik ist das Projekt dennoch nicht. Skeptiker wie Mike Novogratz verweisen auf die Diskrepanz zwischen hoher Marktkapitalisierung – zuletzt rund 112 Mrd. US‑Dollar – und vergleichsweise geringen täglichen On‑Chain‑Aktivitäten mit etwa 16.000 aktiven Adressen. Dieser Gegensatz zwischen Bewertung und realer Nutzung bleibt ein zentrales Argument der vorsichtigen Seite.

Fazit: Spannungsfeld für 2026

XRP geht mit einem klaren Spannungsfeld in das Jahr 2026: kurzfristig schwache Charts und eine gedrückte Stimmung der Privatanleger auf der einen Seite, historisch niedrige Börsenbestände, anhaltende ETF‑Zuflüsse und rechtliche Klarheit auf der anderen. Entscheidende Marke für den weiteren Verlauf bleibt die Zone um 2,00 US‑Dollar: Gelingt hier ein nachhaltiger Ausbruch mit Rückenwind institutioneller Volumina, würden die optimistischen Szenarien der Banken deutlich an Glaubwürdigkeit gewinnen; ein erneutes Abprallen würde das Lager der Skeptiker stärken und die Konsolidierungsphase verlängern.

XRP: Kaufen oder verkaufen?! Neue XRP-Analyse vom 30. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten XRP-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für XRP-Investoren. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 30. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

XRP: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...