Institutionelle Gelder strömen in neue XRP-ETFs, die Netzwerkaktivität erreicht Rekordwerte – doch der Kurs kommt kaum vom Fleck. Diese Lücke zwischen Fundamentaldaten und Preisverlauf sorgt derzeit für Stirnrunzeln. Wie belastbar ist diese Entwicklung?

Kurs unter Druck, aber kein Einbruch

XRP bewegt sich aktuell in einer Konsolidierungsphase knapp über der Marke von 2 US-Dollar. In den vergangenen Tagen hat der Token rund 20 % auf Monatsbasis verloren und liegt etwa ein Drittel unter dem 52‑Wochen-Hoch von 3,04 US-Dollar. Technisch bleibt der Markt damit klar unter dem kurzfristigen Durchschnitt: Der Kurs notiert rund 11 % unter dem 50‑Tage-Durchschnitt von 2,27 US-Dollar.

Die Marktindikatoren deuten auf eine angespannte, aber noch nicht kapitulierte Lage hin. Der 14‑Tage-RSI liegt mit 28,8 im überverkauften Bereich. Der Markt befindet sich damit eher in einer Auspendel- als in einer Euphoriephase – Käufer halten sich zurück, während stärkere Abgaben bislang ausbleiben.

XRP-ETFs ziehen kräftig Kapital an

Während der Spotpreis schwächelt, schreitet die institutionelle Anbindung deutlich voran. Am 11. Dezember 2025 ist der 21Shares XRP ETF (Ticker: TOXR) an der Cboe BZX Exchange gestartet – bereits der fünfte Spot-XRP-ETF in den USA.

Wichtige Eckpunkte des neuen Produkts:

  • Gesamtkostenquote (TER) von 0,30 %
  • Multi-Custody-Struktur mit Coinbase, Anchorage Digital Bank und BitGo
  • Startkapital durch Ripple Markets: 100 Millionen XRP (rund 226 Mio. US-Dollar)

Die Nachfrage nach diesen Produkten ist bemerkenswert: In weniger als vier Wochen haben US-basierte Spot-XRP-ETFs rund 954 Mio. US-Dollar an Zuflüssen verzeichnet. Nach vorliegenden Daten liegen diese Mittelzuflüsse fast beim Dreifachen der Volumina vergleichbarer Solana-ETFs im gleichen Zeitraum. Für institutionelle Investoren scheint XRP damit zunehmend zu einem ernstzunehmenden Baustein im Krypto-Portfolio zu werden – auch wenn der Kassakurs diese Entwicklung bislang nicht widerspiegelt.

On-Chain-Daten signalisieren Stärke

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Parallel zu den ETF-Zuflüssen zeigt der XRP Ledger (XRPL) eine deutliche Belebung. Die On-Chain-Aktivität ist auf historischen Höchstständen:

  • Über 400 Millionen XRP wurden innerhalb von 24 Stunden bewegt
  • Die Zahl der täglichen Zahlungen ist um 80 % gestiegen und übersteigt inzwischen 1 Million Transaktionen pro Tag
  • Bestände auf Börsen sind von 3,95 Milliarden auf 2,6 Milliarden XRP gefallen, ein Hinweis auf Abflüsse in Cold Storage
  • Der Verkaufsdruck langjähriger Halter ist in der vergangenen Woche um 49 % zurückgegangen

Trotz dieser hohen Auslastung sind die Gebühreneinnahmen des Netzwerks deutlich gesunken – um 89 % gegenüber den Höchstständen im Februar auf etwa 650 XRP pro Tag. Wahrscheinliche Gründe sind Effizienzsteigerungen oder eine Verschiebung in Transaktionstypen mit geringeren Gebühren. Für Nutzer ist das positiv, für reine Fee-Einnahmen weniger relevant – für den Tokenpreis zählt vor allem die gestiegene Nutzung und die Verknappung liquider Bestände auf Börsen.

Regulierung: Nachklang des SEC-Verfahrens

Auf der regulatorischen Seite herrscht nach dem Abschluss des SEC‑Verfahrens gegen Ripple im August 2025 deutlich mehr Klarheit. Der Blick richtet sich nun auf die für 2026 avisierte Gesetzesinitiative „Clarity Act“, von der sich Marktteilnehmer einen verbindlichen Rahmen für digitale Assets erhoffen.

Eine zentrale Größe bleibt der XRP-Bestand von Ripple: Rund 34,4 Milliarden XRP liegen weiter in Escrow. Analysten beobachten, wie das Unternehmen diese Reserven steuert, um möglichen künftigen Liquiditätsobergrenzen zu genügen. In Szenarien wird damit gerechnet, dass bis zu 14 Milliarden XRP gegebenenfalls umstrukturiert oder gezielt an institutionelle Player abgegeben werden müssten, um erwartete Vorgaben einzuhalten.

Zwischenfazit: Fundamentale Divergenz

Die aktuelle Marktphase ist von einer klaren Divergenz geprägt:

  • Bullish: starke ETF-Zuflüsse, Rekordaktivität auf dem XRP Ledger, sinkende Börsenbestände, geringerer Verkaufsdruck langjähriger Halter
  • Bearish: Kurs klar unter dem 50‑Tage-Durchschnitt, überverkaufter RSI, deutlicher Abstand zum 52‑Wochen-Hoch

Analysten sehen in dieser Konstellation eine mögliche Akkumulationsphase, die charttechnisch an Muster aus dem Jahr 2017 erinnert. Zugleich bleibt das Risiko einer weiteren Korrektur bestehen, falls wichtige Unterstützungen nach unten verletzt werden. Kurzfristig bleibt damit entscheidend, ob XRP die aktuelle Konsolidierung oberhalb der jüngsten Tiefs stabilisieren kann, während der mittel- bis langfristige Blick klar von institutioneller Nachfrage und wachsender Netzwerkauslastung geprägt ist.

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