Die Kryptowährung XRP steht Ende Dezember 2025 an einem entscheidenden Punkt. Während der Kurs seit Wochen in einer engen Spanne zwischen 1,84 und 1,87 US-Dollar pendelt, verdichten sich die Anzeichen für eine mögliche Trendwende. Ein seltenes technisches Signal und eine Reihe institutioneller Fortschritte könnten die Weichen für 2026 neu stellen.

Technisches Extremsignal deutet auf Erschöpfung hin

Auf dem 3-Wochen-Chart ist ein bemerkenswertes Ereignis eingetreten: Der Stochastic RSI hat bei 0,0 berührt – ein absolutes Minimum. Dieses Signal trat in der Geschichte von XRP erst ein einziges Mal zuvor auf: im Jahr 2020, unmittelbar vor einem nachhaltigen Boden bei 0,28 US-Dollar. Analysten werten das Erreichen dieses Extremwerts als Hinweis darauf, dass der Verkaufsdruck ausgereizt sein könnte.

Die entscheidende Unterstützungszone liegt aktuell bei 1,80 US-Dollar. Ein Unterschreiten dieser Marke würde technisch den Weg in Richtung 1,37 oder sogar 1,10 US-Dollar öffnen. Auf der Oberseite fungieren 1,96 US-Dollar und der gleitende 50-Tage-Durchschnitt bei 2,00 US-Dollar als Widerstände, deren Überwindung für eine Umkehr notwendig wäre.

Institutionelle Nachfrage bleibt stark

Trotz der schwachen Kursentwicklung verzeichnen die im November und Dezember 2025 zugelassenen Spot-XRP-ETFs anhaltende Zuflüsse. Binnen sieben Handelswochen sammeln die Fonds Vermögen von rund 1,13 bis 1,25 Milliarden US-Dollar ein – während Bitcoin-ETFs zuletzt Abflüsse hinnehmen mussten.

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Parallel dazu hat Ripple am 12. Dezember 2025 eine bedeutende regulatorische Hürde genommen: Das Office of the Comptroller of the Currency (OCC) erteilte dem Unternehmen eine bedingte nationale Banklizenz. Unter dem Namen Ripple National Trust Bank darf das Unternehmen künftig Vermögenswerte verwalten und Zahlungen abwickeln. Einlagen annehmen darf es allerdings noch nicht.

Rolle im tokenisierten Finanzmarkt

Cardano-Gründer Charles Hoskinson betonte am 26. Dezember die strategische Position von XRP im aufstrebenden Markt für tokenisierte Realwerte. Er bezifferte das Potenzial dieses Segments auf 10 Billionen US-Dollar und hob hervor, dass Netzwerke wie XRP bereits eine Infrastruktur bieten, die traditionelle Finanzinstitutionen erst nachbauen müssen.

Ripples eigener Stablecoin RLUSD hat seit seiner Einführung eine Marktkapitalisierung von 1,3 Milliarden US-Dollar erreicht. Mit einem Velocity-Wert von 71 liegt er knapp hinter Tether und zeigt damit eine hohe Nutzung für tatsächliche Zahlungstransaktionen.

Die nächste Herausforderung liegt in der Bankenregulierung: Unter den aktuellen Basel-III-Regeln müssen Banken für jeden US-Dollar XRP auf ihrer Bilanz 12,50 US-Dollar Eigenkapital vorhalten. Eine Neueinstufung der Risikoklasse wäre nötig, um XRP für institutionelle Bilanzen attraktiver zu machen.

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