Umweltorganisation warnt vor hohem Bodenverbrauch und Befeuern der Klimakrise – Trasse zerstört Naturschutzgebiet, Ackerland und Naherholungsraum für Bevölkerung – WWF fordert Umdenken

Wiener Neustadt/Wien (OTS) - Anlässlich der am Mittwoch veröffentlichten UVP-Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes kritisiert die Umweltschutzorganisation WWF Österreich die geplante Ostumfahrung Wiener Neustadt und fordert die Politik zum Umdenken auf. „Dieses Projekt ist völlig verfehlt, weil es sowohl die Klimakrise als auch den Flächenfraß befeuert. Anstatt den Bodenverbrauch endlich einzudämmen, werden nochmals mehr als 20 Hektar für immer verbaut“, warnt WWF-Bodenschutzsprecherin Maria Schachinger. „Die geplante Ostumfahrung führt mitten durch ein Natura-2000-Gebiet, verschlingt fruchtbares Ackerland und zerschneidet einen Naherholungsraum für die Bevölkerung. Darüber hinaus wird mit neuen Gewerbegebieten die Zersiedelung des Landes befeuert.“

Der WWF fordert, dass der zuständige Bürgermeister und die Landespolitik ihre autozentrierte Verkehrspolitik beenden. „Anstatt über 40 Millionen Euro für ein fossiles Verkehrsprojekt zu verschwenden, müssen wir den Flächenfraß wirksam stoppen und Gemeinden nachhaltig beleben. Gerade Wiener Neustadt muss dafür viel mehr tun“, sagt Maria Schachinger. Schon jetzt zählt Wiener Neustadt mit einem extrem hohen Bodenverbrauch von im Schnitt 583 Quadratmetern pro Person zu den “Beton-Hauptstädten“ des Landes.

Die Wissenschaft warnt schon lange davor, dass Umfahrungen ihre Ziele verfehlen. Anders als die regionale Politik behauptet, sorgen diese nicht für eine Entlastung, sondern mittel- und langfristig für noch mehr Verkehr. Dazu kommen noch die negativen Folgen für das Klima und die Gesundheit. „Die Politik muss vor allem öffentliche Verkehrsmittel und neue Radwege unterstützen und nicht mit Anlauf für noch mehr Staus sorgen“, sagt daher Maria Schachinger vom WWF Österreich.

Bodenverbrauch weit über allen Nachhaltigkeitszielen

„Beim Bodenverbrauch verfehlt Österreich mit einer Verbauungsrate von im Schnitt 13 Hektar pro Tag das Nachhaltigkeitsziel um mehr als das Fünffache. Jedes naturverträgliche Maß ist längst überschritten“, kritisiert Maria Schachinger. Daher fordert der WWF einen Bodenschutz-Vertrag von der Politik, um den täglichen Flächenfraß einzudämmen. Besonders wichtig sind die Ökologisierung des Steuersystems und der Raumordnung, der Abbau umweltschädlicher Subventionen und eine Naturschutz-Offensive.

Weitere Informationen dazu gibt es online auf [www.natur-statt-beton.at] (www.natur-statt-beton.at)