Einige Anleger von WW International dürften sich am Dienstag die Augen gerieben haben. Während die Pressemitteilung des Unternehmens von „strategischen Maßnahmen zur Tilgung von 1,15 Milliarden US-Dollar Schulden“ sprach, um die Finanzlage zu stärken, krachte die Wahrheit mit voller Wucht herein: Der Konzern hat Insolvenz angemeldet. Ist das der verzweifelte Neustart oder nur ein weiterer Nagel zum Sarg?

Chapter 11: Befreiungsschlag oder Offenbarungseid?

WW International sucht nun unter dem Schutz des US-amerikanischen Chapter 11-Verfahrens Zuflucht. Das erklärte Ziel ist ein umfangreicher Schuldenschnitt, um die finanzielle Last zu reduzieren und sich neu aufzustellen. Laut Unternehmensangaben tragen beinahe drei von vier Gläubigern diesen Schritt mit. Man hofft, das Verfahren innerhalb der kommenden 45 Tage über die Bühne zu bringen.

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Die Reaktion an der Börse ließ nicht lange auf sich warten und fiel verheerend aus. Die ohnehin schon schwer angeschlagene Aktie von WW International brach an der NASDAQ um dramatische 40,52 Prozent ein und notierte zuletzt bei nur noch 0,4699 US-Dollar. Hier hatten die Bären ganz klar das Kommando übernommen und den Titel ins Bodenlose geschickt.

Alles auf Null – und jetzt Telemedizin?

Doch was bedeutet dieser radikale Schritt für die Kunden und die Strategie? Das Unternehmen versichert, dass der Geschäftsbetrieb für die weltweit über drei Millionen Mitglieder ohne Unterbrechung weiterlaufen soll. Der Fokus liegt nun voll auf der Transformation hin zur Telemedizin. Angesichts der übermächtigen Konkurrenz durch Abnehmspritzen wie Ozempic oder Wegovy, die das klassische Diät-Modell torpedieren, will WW International über eine hauseigene Plattform selbst in dieses Geschäft einsteigen. Das Telemedizin-Segment zeigte dabei laut Unternehmensangaben im ersten Quartal 2025 bereits ein beeindruckendes Umsatzwachstum von 57 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

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