Niki Wurmbrand schreibt Fußball-Geschichte. Der 19-jährige Rapid-Stürmer schaffte es als einer der jüngsten Spieler in den ÖFB-Kader – nur zwei Jahre nach seinem Kreuzbandriss.

Teamchef Ralf Rangnick berief das Wiener Talent erstmals für die WM-Qualifikationsspiele im September. Ein klares Signal: Konstante Topleistungen führen direkt ins Nationalteam, unabhängig vom Alter.

Der steinige Weg nach oben

Ein Kreuzbandriss im September 2022 hätte Wurmbrands Karriere beenden können. Stattdessen kämpfte sich der am 5. Januar 2006 geborene Angreifer beharrlich zurück.

Nach der einjährigen Zwangspause überzeugte er zunächst im zweiten Team von Rapid Wien. Der Durchbruch folgte in der Profimannschaft: Ein Doppelpack gegen den Wolfsberger AC und entscheidende Tore in europäischen Wettbewerben katapultierten ihn ins Rampenlicht.

Rapid honorierte diese Entwicklung bereits im November 2024 mit einer Vertragsverlängerung bis 2028.

Rangnicks klare Ansage

"Wir haben ihn schon länger am Radar", erklärte Rangnick bei der Kaderbekanntgabe. Der Teamchef lobte besonders Wurmbrands Tempo und Dynamik: "Aufgrund der Entwicklung in den letzten Wochen hat er sich das verdient."

Diese Philosophie prägt Rangnicks Arbeit: Aktuelle Form schlägt Erfahrung. Eine Nominierung soll immer eine Belohnung für Topleistungen sein.

Debüt verschoben – aus gutem Grund

Obwohl nominiert, kam Wurmbrand nicht zum Einsatz. In Absprache mit dem ÖFB verließ er das A-Team-Camp vorzeitig, um der U21-Auswahl im wichtigen EM-Qualifikationsspiel zu helfen.

Diese Entscheidung zeigt Charakter und strategische Weitsicht. Der Traum vom ersten Länderspiel ist nur aufgeschoben.

Signal an die heimische Liga

Wurmbrands Berufung sendet eine wichtige Botschaft: Die österreichische Bundesliga kann Nationalteam-Material hervorbringen. In den letzten Jahren waren Teenager-Debütanten im ÖFB-Team eine Seltenheit.

Sein explosives Spiel mit viel Tiefgang passt perfekt zu Rangnicks Pressing-System. Dass ein Spieler direkt aus der heimischen Liga in den Kader rückt, stärkt die gesamte Liga.

Oktober-Kader ohne Rangnick

Die nächste Kaderbekanntgabe für die Spiele gegen San Marino und Rumänien steht unter besonderen Vorzeichen. Rangnick muss sich nach Komplikationen bei einer Sprunggelenksoperation im Krankenhaus behandeln lassen.

Co-Trainer Lars Kornetka übernimmt die Verantwortung. Bekommt Wurmbrand seine zweite Chance? Seine Geschichte vom Rekonvaleszenten zum Nationalteam-Kandidaten bleibt eine der inspirierendsten der Saison.