Die Wolfspeed-Aktie verzeichnet einen Kursanstieg von 26% nach CFO-Abgang und möglichem Short Squeeze. Entscheidende Quartalszahlen stehen bevor.

Die Wolfspeed-Aktie hat am Freitag für Furore gesorgt – mit einem Kursfeuerwerk von über 26%. Doch hinter dem plötzlichen Höhenflug des Halbleiterherstellers steckt mehr als nur blanker Optimismus: Es ist die Mischung aus einer überraschenden Personalentscheidung, akuten Finanzsorgen und einem möglichen Short Squeeze, die Anleger derzeit elektrisiert.

CFO-Abgang als Wendepunkt?

Der zentrale Auslöser für die Rallye war die Ankündigung eines Wechsels an der Finanzspitze. Neill Reynolds, bisheriger CFO von Wolfspeed, wird sein Amt Ende Mai niederlegen – ein Schritt, den das Unternehmen als einvernehmliche Entscheidung darstellt. Doch die Märkte interpretieren den Abgang offenbar als strategisches Signal: Reynolds bleibt während der Übergangsphase an Bord, um kritische Gespräche mit Gläubigern zu begleiten.

"Die Marktreaktion zeigt, dass Investoren hier eine Chance für einen finanziellen Neustart wittern", kommentiert ein Branchenkenner. Tatsächlich lastet auf Wolfspeed ein gewaltiger Schuldenberg von rund 6,7 Milliarden Dollar – ein Erbe, das den Halbleiterpionier trotz bekannter Technologieführerschaft im Bereich Siliziumkarbid belastet.

Short Squeeze befeuert die Rallye

Doch die explosive Kursbewegung könnte noch einen weiteren Treiber haben: Einer der höchsten Short-Interest-Quoten im Sektor. Analysten vermuten, dass die CFO-Nachricht genügte, um eine Kettenreaktion auszulösen – Shortseller deckten ihre Positionen und heizten den Aufschwung zusätzlich an.

  • Kurssprung am Freitag: +26,39%
  • Letzte 7 Tage: +38,06%
  • Seit Jahresanfang: Trotzdem noch -38,69%

Entscheidungswoche steht bevor

Alles Augenmerk richtet sich nun auf den 8. Mai: An diesem Tag will Wolfspeed die Ergebnisse für das dritte Quartal präsentieren – und möglicherweise Details zur geplanten Schuldenstrategie offenlegen. Die entscheidende Frage bleibt: Handelt es sich bei der jüngsten Erholung um eine nachhaltige Trendwende oder nur um ein Strohfeuer in einem anhaltend schwierigen Umfeld?

Eines ist klar: Die Volatilität der Wolfspeed-Aktie mit einer annualisierten Schwankungsbreite von fast 230% deutet darauf hin, dass die Achterbahnfahrt noch nicht vorbei ist. Anleger sollten sich auf weitere turbulente Tage einstellen.