Es ist paradox: Gold gilt für viele Anleger gerade in Krisenzeiten als sicherer Hafen für das Vermögen. Da es nicht beliebig vermehrt werden kann und somit als begehrtes Edelmetall nur begrenzt verfügbar ist, hat es in der Vergangenheit trotz Kriegen, Wirtschaftskrisen, Währungsreformen und Inflationszeiten an Wert zugelegt. Dies macht es auch in der aktuellen Zeit der massiven Geldschöpfung der internationalen Notenbanken so interessant – deshalb notiert die Unze gerade einmal fünf Prozent unter ihrem Allzeithoch.

Doch nach den Skandalen um PIM etc. stellen sich viele Anleger die Frage: Wo kaufe ich am besten Gold? Zuallererst: Gesunder Menschenverstand schadet auch hier nicht. Jedem halbwegs finanziell Gebildeten ist klar, dass das gelbe Metall zum einen keine Verzinsung bietet und zum anderen im Preis (teilweise erheblich) schwankt. Wenn ihm dann eine Preisgarantie, ja sogar eine Mindestverzinsung angeboten wird, dann sollten mehr als alle Alarmglocken läuten. Die wohlberühmte „Eier legende Wollmilchsau“ gibt es auch beim Gold nicht: Zinsverzicht und Schwankungstoleranz gehören bei der Goldanlage untrennbar mit dazu. Wer das nicht erträgt, sollte auch vom Gold die Finger lassen. Es ist schon frappierend, dass unseriöse Anbieter oder Betrüger gerade bei den vorsichtigen Deutschen immer wieder so erfolgreich sind.

Insofern gilt auch bei der Goldinvestition wie bei allen anderen Fragen der Vermögensanlage: Seriosität des Anbieters und Verwalters ist erstes Gebot! Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, kauft physisches Gold in Form von umsatzsteuerfreien Barren oder Münzen. Das ist zwar relativ teuer, vor allem je kleiner die Einheiten sind. Aber vor allem die Münzen wie „Krügerrand“ oder „Maple Leaf“ sind am leichtesten handelbar. Sie können bei seriösen Fachhändlern in Filialen oder online sowie bei vielen Banken erworben werden. Ein Vergleich der Preise ist zum Beispiel über das Portal http://www.gold.de/ möglich.

Zu beachten ist, dass im Rahmen der Geldwäschebekämpfung bei Bartransaktionen von über 2000 Euro die Personalien festgehalten werden. Insofern ist es dringend ratsam (auch in Bezug auf die Gewinnbesteuerung und die Versicherung bei Verlust), die Kaufquittungen aufzubewahren.

Unter dem Kopfkissen wird das Metall zum einen etwas schwer und zum anderen wird die Wertsicherheit durch die Diebstahlgefahr konterkariert. So sollte das Gold entweder in einem sicheren eigenen Safe (Klärung mit der Hausratversicherung über den versicherten Wert!) oder in einem Bankschließfach verwahrt werden. Auch das kostet mit um 100 Euro im Jahr nicht die Welt und ist gut angelegtes Geld. Wer Gold aus strategischen Gründen und als Versicherung für Extremszenarien erwirbt, wird diese Variante des physischen Kaufs bevorzugen.

Preiswerter ist der Kauf eines Gold-ETCs wie zum Beispiel „Xetra-Gold“ oder „Euwax-Gold II“ erwerben. Diese Investitionen sind Schuldverschreibungen der Emittenten (Deutsche Börse Commodities GmbH bzw. Börse Stuttgart Securities GmbH), die zum größten Teil mit physischem Gold unterlegt sind, welches dann auch an den Investor auf dessen Wunsch hin ausgeliefert werden kann. Jedoch: Bei einer (unwahrscheinlichen) Pleite des Emittenten kann ein Totalverlust drohen, da die Forderung nicht durch das Einlagensicherungssystem abgedeckt ist.

Insofern eignet sich das Gold-ETC vor allem für Anleger, die Gold als Teil ihrer Asset-Allocation in ihren Depots einsetzen, aber kein Extremszenario wie Währungsreform oder Hyperinflation absichern wollen.

Steuerlich bleibt es – zunächst! – trotz der zwischenzeitlich geplanten Änderung durch den Gesetzgeber dabei, dass etwaige Wertgewinne bei diesen beiden Anlageformen nach einer Haltefrist von mehr als 12 Monaten steuerfrei vereinnahmt werden können. Das bedingt natürlich, dass der Kauf entsprechend dokumentiert sein muss. Wer also jetzt kauft, sichert sich damit auch die jetzige attraktive steuerliche Behandlung der Goldanlage.

Mit diesen beiden Anlagevarianten stehen dem Investor attraktive Vehikel zur Verfügung, und somit muss er sich über die Wahl anderer Anbieter mit zumindest fragwürdigen Modellen keine Gedanken machen – auch hier gilt: „Keep it simple“ und „Safety first!“

Diesen und weitere Vermögensverwalter mit Meinungen und Anlagestrategien finden Sie auf www.v-check.de.