Wirtschaftskalender: Diese Termine sollten Anleger im Blick behalten

Die kommenden zwei Wochen bringen entscheidende Weichenstellungen für die Märkte - von Quartalszahlen der Tech-Giganten bis zu Zinsentscheidungen der wichtigsten Notenbanken. Welche Termine wirklich zählen und wo Überraschungen drohen.
Tech-Giganten unter der Lupe: Die große Bilanzwoche
Ab Mittwoch startet die heiße Phase der Berichtssaison mit gleich mehreren Schwergewichten. Tesla legt am Abend des 22. Oktobers seine Zahlen vor - immer ein Garant für Spannung. Noch dramatischer wird es am 29. Oktober: An diesem Abend melden sich fast alle Tech-Riesen zu Wort.
Microsoft, Meta, Alphabet und Apple innerhalb weniger Tage - das dürfte die Börsen in Atem halten. Besonders spannend: Können die KI-Investitionen der Konzerne endlich Früchte tragen? Die Erwartungen sind hoch, nachdem die Kurse zuletzt teils Rekordhöhen erklommen haben.
Deutsche Konzerne im Fokus
Auch hierzulande wird es voll auf den Börsenparketts:
- Volkswagen und Mercedes-Benz präsentieren am 30. Oktober ihre Quartalszahlen
- SAP startet schon am 22. Oktober den Reigen der DAX-Konzerne
- Deutsche Bank und BASF folgen am 29. Oktober
Die Autobauer stehen besonders unter Beobachtung. Wie wirken sich die anhaltenden Handelskonflikte auf die Geschäfte aus? Und schaffen es die deutschen Software- und Chemieriesen, im globalen Wettbewerb zu bestehen?
Zinsentscheidungen mit Signalwirkung
Gleich drei wichtige Notenbanken treffen in den kommenden Tagen Entscheidungen, die die Märkte bewegen dürften:
Die US-Notenbank Fed gibt am 29. Oktober ihre Beschlüsse bekannt. Noch immer warten Anleger auf klare Signale zu möglichen Zinssenkungen. Fed-Chef Powells Pressekonferenz könnte für Volatilität sorgen.
Die EZB folgt am 30. Oktober. Nach ersten Zinsschritten nach unten fragen sich viele: Wie geht es weiter mit der europäischen Geldpolitik?
Auch Japans Zentralbank steht vor einer wichtigen Entscheidung. Der Yen schwächelt weiter - wird die Bank of Japan endlich gegensteuern?
Konjunkturdaten: Wo steht die Wirtschaft wirklich?
Eine Flut an Wirtschaftsdaten gibt Aufschluss über die aktuelle Lage:
- Deutschlands BIP am 30. Oktober: Droht der größten europäischen Volkswirtschaft eine Rezession?
- US-Inflationsdaten am 24. Oktober: Bleibt die Teuerung unter Kontrolle?
- Ifo-Geschäftsklima am 27. Oktober: Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft
Besonders die Inflationszahlen in den USA und Europa werden genau beobachtet. Jede Abweichung von den Erwartungen könnte die Zinsaussichten verändern - und damit die Märkte durcheinanderwirbeln.
Politische Ereignisse mit Wirtschaftsbezug
Nicht nur Unternehmen und Notenbanken sorgen für Schlagzeilen:
Der Frankfurt Finance & Future Summit am 22. und 23. Oktober bringt Top-Entscheider zusammen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde wird erwartet - ihre Reden könnten Hinweise auf die künftige Geldpolitik liefern.
In China tagt unterdessen das Vierte Plenum der Kommunistischen Partei. Welche wirtschaftspolitischen Kursentscheidungen fallen in Peking? Angesichts der angespannten Handelsbeziehungen blickt die ganze Welt auf diese Zusammenkunft.
Was Anleger jetzt wissen müssen
Die kommenden zwei Wochen bieten wenig Raum für Langeweile. Zwischen Bilanzzahlen, Zinsentscheidungen und Konjunkturdaten wird es an den Märften hoch hergehen. Eine durchmischte Berichtssaison könnte die aktuell hohen Bewertungen infrage stellen.
Gleichzeitig stehen die Notenbanken unter Druck: Bleiben sie im Kampf gegen die Inflation hart oder geben sie der wachsenden Konjunktursorge nach? Die Antworten darauf könnten die Weichen für den Rest des Jahres stellen.
Eins steht fest: Anleger sollten die Nerven behalten. In so einer dichten Terminlage sind Kursschwankungen praktisch vorprogrammiert.