Microsofts neuestes Windows 11-Update sorgt für Chaos bei Nutzern weltweit. Das am 14. Oktober veröffentlichte Sicherheitsupdate KB5066835 macht Recovery-Tools unbrauchbar und stört Netzwerkverbindungen. IT-Administratoren schlagen Alarm.

Was eigentlich als routinemäßige Sicherheitsaktualisierung gedacht war, entpuppt sich als digitaler Albtraum. Das Update für Windows 11 Version 25H2, das Ende September ausgerollt wurde, funktionierte zunächst problemlos. Doch dann kam der 14. Oktober – und mit ihm ein fehlerhaftes Sicherheitsupdate, das fundamentale Systemfunktionen außer Kraft setzt.

Recovery-Umgebung komplett lahmgelegt

Das schwerwiegendste Problem betrifft die Windows-Wiederherstellungsumgebung (WinRE). Nach der Installation von KB5066835 werden USB-Geräte wie Tastaturen und Mäuse in der Recovery-Umgebung völlig unbrauchbar.

Was bedeutet das konkret? Nutzer können bei Systemfehlern nicht mehr auf Reparaturmenüs zugreifen, keine Backups wiederherstellen oder andere essenzielle Reparaturen durchführen. Während die Eingabegeräte im normalen Windows-Betrieb funktionieren, versagen sie ausgerechnet dort, wo sie am dringendsten gebraucht werden – bei der Systemwiederherstellung.

Microsoft bestätigte das Problem erst am 17. Oktober, nachdem sich die Beschwerden in Fachforen und sozialen Medien gehäuft hatten.
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Entwickler im Stich gelassen

Besonders hart trifft es Software-Entwickler und IT-Administratoren. Das Update unterbricht die Localhost-Verbindung (127.0.0.1), wodurch Anwendungen nicht mehr mit lokalen Diensten kommunizieren können.

Entwicklungsarbeiten an Webanwendungen, Datenbanken und APIs kommen dadurch zum Erliegen. Nutzer melden massenweise Verbindungsabbrüche und Timeouts bei lokalen Servern und Container-Anwendungen.

Weitere Probleme häufen sich

Die Liste der Störungen wird täglich länger:
- Installationsfehler bei Updates
- Träge Datei-Explorer mit unbrauchbarer Vorschaufunktion
- Verzögerte Programmstarts und allgemeine Systemträgheit
- Smartcard-Authentifizierung funktioniert nicht mehr

Letzteres könnte besonders für Unternehmen problematisch werden, die auf diese Sicherheitsmaßnahme angewiesen sind.

Microsoft unter Zugzwang

Das Unternehmen aus Redmond steht nun unter enormem Druck. Die Probleme betreffen sowohl Windows 11 Version 24H2 als auch 25H2, da beide dieselbe Codebasis verwenden.

Microsoft hat die schwerwiegendsten Fehler mittlerweile offiziell auf seinem Windows-Dashboard bestätigt und arbeitet an Lösungen. Ein außerplanmäßiger Patch oder eine Integration in das November-Update gilt als wahrscheinlich.

Was Nutzer jetzt tun sollten

IT-Experten raten zur Vorsicht: Wer das Update KB5066835 noch nicht installiert hat, sollte damit warten. Betroffene Nutzer können das Update deinstallieren, um die Funktionalität wiederherzustellen – besonders wichtig für Entwickler und alle, die auf funktionierende Recovery-Tools angewiesen sind.

Die kommenden Tage werden zeigen, wie schnell Microsoft die Probleme lösen kann. Eines ist jedoch klar: Das Vertrauen in das "Windows-als-Service"-Modell hat einen weiteren Dämpfer erhalten.