Microsoft startet eine bedeutende Wende bei Windows 11. Mit dem kommenden Update 25H2 erhalten Nutzer erstmals ein natives Tool zum Entfernen vorinstallierter Anwendungen – ein Schritt, der jahrelange Nutzerbeschwerden über Bloatware endlich ernst nimmt.

Die neue Funktion kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Drittanbieter-Tools wie TidyOS oder Winhance bereits Millionen Nutzer beim "Entrümpeln" ihrer Windows-Installation unterstützen. Doch was bedeutet Microsofts Kurswechsel für die Zukunft des Betriebssystems?

Gruppenhrichtlinien statt PowerShell-Skripte

Das Herzstück der Neuerung ist eine Gruppenrichtlinie namens "Standard Microsoft Store-Pakete vom System entfernen". Windows 11 Pro-, Enterprise- und Education-Nutzer können damit auf Knopfdruck eine Vielzahl vorinstallierter Microsoft Store-Apps deinstallieren.

Bisher erforderte das Entfernen dieser Programme komplexe PowerShell-Befehle oder riskante Registry-Eingriffe. Die neue grafische Oberfläche macht Schluss mit diesem Ärgernis. Clipchamp, Microsoft News, die Solitär-Sammlung oder Teams – all diese Apps lassen sich nun offiziell und sicher entfernen.

Besonders IT-Administratoren dürften aufatmen. Sie können endlich saubere, maßgeschneiderte Windows-Installationen für Unternehmen ausrollen, ohne dass Mitarbeiter von irrelevanten Apps abgelenkt werden.

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Grenzen des Microsoft-Tools

Allerdings hat Microsofts Lösung ihre Beschränkungen. Der Edge-Browser bleibt in den meisten Regionen unantastbar – ein Zugeständnis an regulatorische Vorgaben und Microsofts eigene Geschäftsstrategie. Auch Drittanbieter-Software von PC-Herstellern erfasst das Tool nicht.

Genau hier punkten weiterhin spezialisierte Lösungen wie Winhance oder Win11Debloat. Diese Programme gehen deutlich weiter: Sie deaktivieren Telemetrie-Funktionen, entfernen Werbung aus dem Startmenü und optimieren Hintergrunddienste. Power-User werden daher auch künftig auf diese umfassenderen Tools setzen.

Kampf gegen die Bloatware-Flut

Die Entscheidung spiegelt jahrelangen Nutzerfrust wider. Vorinstallierte Apps verlangsamen den Systemstart, verbrauchen Speicherplatz und belasten die Performance – besonders auf älteren Geräten ein echtes Problem.

Microsoft reagiert damit auf eine klare Marktentwicklung. Programme wie TidyOS haben sich von einfachen PowerShell-Skripten zu ausgereiften Anwendungen entwickelt, die Windows-Nutzern weltweit beim Aufräumen helfen. Der Erfolg dieser Tools zeigt: Der Bedarf nach kontrollierbaren Betriebssystemen ist riesig.

Ausblick: Sauberes Windows für alle?

Das neue Feature befindet sich derzeit in der Testphase bei Windows Insiders und soll mit der finalen Version von 25H2 Ende 2025 für alle verfügbar werden. Zunächst bleibt es allerdings auf Pro- und Enterprise-Editionen beschränkt.

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Die Frage ist: Wird Microsoft den Schritt wagen und auch Home-Nutzern diese Kontrolle gewähren? Die Popularität von Drittanbieter-Entrümpelern legt nahe, dass auch Privatnutzer ein aufgeräumtes Windows schätzen würden.

Für Windows 11 zeichnet sich eine neue Ära ab: weniger Ballast, mehr Wahlfreiheit und bessere Performance. Ob über offizielle Kanäle oder bewährte Community-Tools – die Zukunft gehört maßgeschneiderten Betriebssystemen.