Während in Frankreich die Regierung scheitert, zeigt sich die Wiener Börse erstaunlich robust. Der ATX kletterte am Dienstagnachmittag um 0,07 Prozent auf 4.649,94 Punkte. Eine bemerkenswerte Stabilität angesichts der politischen Turbulenzen im Nachbarland.

Europäische Märkte suchen Richtung

Nach anfänglich freundlichem Verlauf gaben die heimischen Werte einen Teil ihrer Gewinne wieder ab. Der ATX bewegt sich seitdem in enger Bandbreite um den Vortagesschluss. Auch das europäische Umfeld fand keine klare Richtung.

Doch warum bleiben die Auswirkungen der französischen Krise so begrenzt? Marktbeobachter sehen darin ein "ernstes lokales Problem", das keine unmittelbare existenzielle Frage für Europa darstellt. Unterstützung kommt zudem von der Hoffnung auf baldige Leitzinssenkungen in den USA.

Banken uneinheitlich, Ölwerte legen zu

Bei den Bankwerten zeigte sich ein gemischtes Bild:
- Erste Group unverändert nach Vortagesgewinnen
- Raiffeisen verbesserte sich um 0,8 Prozent
- BAWAG gab um 0,9 Prozent nach

Die Ölwerte profitierten von steigenden Rohölnotierungen. Die OMV legte beachtliche 1,9 Prozent zu, während SBO um 1,1 Prozent zulegte.

Voestalpine unter Druck, Wienerberger mit Kaufempfehlung

Schwächer entwickelten sich voestalpine mit einem Minus von 1,7 Prozent. Andritz notierten 0,4 Prozent im Minus. Wienerberger verloren 0,3 Prozent auf 29,16 Euro.

Dabei bestätigte die Berenberg Bank ihre Kaufempfehlung für Wienerberger. Das Kursziel von 38,00 Euro bleibt unverändert - ein deutliches Aufwärtspotential von über 30 Prozent.

Blick richtet sich auf EZB und US-Daten

Anleger warten gespannt auf Donnerstag: Dann stehen sowohl die Zinsentscheidung der EZB als auch die US-Verbraucherpreisdaten an. Diese könnten die nächsten größeren Bewegungen an den Märkten auslösen.

Bis dahin zeigt sich der heimische Markt erstaunlich gelassen. Die französische Regierungskrise scheint für österreichische Investoren bisher eher ein Nebenschauplatz zu bleiben.